Widerstand gegen Umwandlung der B 34 zu einer Landesstraße
Die Straße zur Revolution

Ortschaftsratssitzung in Espasingen zur Ortsumfahrung  | Foto: Der Ortschaftsrat von Espasingen beschäftigte sich zusammen mit Bürgermeister Rainer Stolz (Mitte) mit der geplanten Umwandlung der B34 und der Ortsumfahrung. swb-Bild: sw
  • Ortschaftsratssitzung in Espasingen zur Ortsumfahrung
  • Foto: Der Ortschaftsrat von Espasingen beschäftigte sich zusammen mit Bürgermeister Rainer Stolz (Mitte) mit der geplanten Umwandlung der B34 und der Ortsumfahrung. swb-Bild: sw
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Stockach. Es war der Abend der großen (Dankes-)Gefühle. Mehrfach bedankte sich Ortsvorsteher Andreas Bernhart bei den Besuchern, die sehr zahlreich zur Ortschaftsratssitzung ins Werner- und Erika-Messmer-Haus nach Espasingen gekommen waren. Und bei Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz, der die drängenden Anliegen des Ortsteils unterstützen möchte – das Verhindern einer Abstufung der B34 im Streckenabschnitt Espasingen-Ludwigshafen von einer Bundes- zu einer Landesstraße und damit verbunden das Vorantreiben der Ortsumfahrung Espasingen. In diesem Zusammenhang kündigte Rainer Stolz den Besuch von Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, an.

Der Bürgersaal im Werner- und Erika-Messmer-Haus platzte aus allen Nähten, denn die mögliche Abstufung und Umwidmung der B34 zur Landesstraße bewegt die Gemüter. Das Regierungspräsidium in Freiburg hatte diese Maßnahme vorgeschlagen, Einsprüche aus Stockach mit einem Schreiben von Montag, 2. Januar, zurückgewiesen und eine Zustimmung bis Mittwoch, 25. Januar, eingefordert. Doch Rainer Stolz gibt sich kampfeslustig, da er seine Argumente für stichhaltig hält: Durch die Abstufung der B34 zu einer Landesstraße werde der Straße »Verkehrsbedeutung« genommen. Zudem werde bei einer möglichen Ausweitung der Lkw-Maut von Autobahnen auf Bundesstraßen der Schwerlastverkehr zunehmen. Dem stimmt Andreas Bernhart zu: Die bisher schon stark belastete Ortsdurchfahrt von Espasingen wäre durch die Maßnahme noch mehr von Lärm, Abgasen und hohem Verkehrsaufkommen betroffen.

Das vom Regierungspräsidium Freiburg vorgeschlagene Lkw-Fahrverbot auf der B34 als Gegenmaßnahme zur Zerstreuung der Befürchtungen lehnen Bürgermeister und Ortsvorsteher ab. Ein solches Vorgehen würde nach Ansicht von Andreas Bernhart »zu einer Mehrbelastung für die Anwohner der B313 in Richtung Stockach von täglich mindestens 400 bis 500 Lkws führen«. Und Rainer Stolz ergänzt, dass ein derartiges Verbot nur schwer kontrolliert werden könne, da das Personal dafür nicht zur Verfügung stehe. Daher kündigte der Stadtchef weiterhin Widerstand gegen die Herabstufung der B34 und eine Verweigerung der Zustimmung an: »Wir werden den Druck auf das Regierungspräsidium aufrecht erhalten.« Dafür erhielt er die einstimmige Rückendeckung des Ortschaftsrats von Espasingen.

Zur Klärung der Lage soll der Besuch von Norbert Barthle am Freitag, 10. Februar, vermutlich zwischen 13 und 13.30 Uhr in Stockach beitragen. Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, so Rainer Stolz, solle sich zu den Maßnahmen und der Ortsumfahrung äußern, die für die Region des gesamten westlichen Bodensees ein Gewinn wäre. Denn hier, so forderte Ortsvorsteher Bernhart, sollen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden, da das Planfeststellungsverfahren seit 2009 laufe: »Das Regierungspräsidium vertröstet uns immer wieder mit der Vorstellung der Planungen aufgrund von Personalengpässen.«

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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