HSG empfängt VfL Gummersbach am Freitagabend - leider ohne „Schänzle-Hölle"
Große Vorfreude auf den alten Meister

HSG Hild | Foto: Bei der letzten Begegnung konnte die „Schänzle-Hölle" noch beeindrucken. Im Bild Mattias Hild beim Einnetzen. swb-Bild: Michael Elser
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Konstanz. Am Freitag, 20 Uhr, (ab 19.40 Uhr im kostenlosen Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream) kommt der große VfL Gummersbach zur HSG Konstanz. Der aktuelle Tabellenzweite, der unbedingt zurück in die 1. Bundesliga möchte, wurde in dieser Saison erst einmal bezwungen und ist nach Minuspunkten gar Ligaprimus.

Man stelle sich vor, einer der erfolgreichsten und traditionsreichsten Handballvereine Deutschlands kommt in die „Schänzle-Hölle“ und keiner darf hin. Zwölfmal Deutscher Meister – zuletzt 1991 – fünfmal DHB-Pokalsieger, fünfmal Europapokalsieger der Landesmeister, viermal Europapokalsieger der Pokalsieger (zuletzt 2011), zweimal IHF/EHF-Pokalsieger (letztmals 2009) und zweimal Vereinseuropameister war der VfL Gummersbach.

In der letzten Saison war der Hexenkessel am Bodensee ein vollbesetztes Tollhaus, als die HSG lange sehr gut mithielt und zwischenzeitlich gar in Front lag. „Daran denke ich mit Freude zurück, das war eine ganz tolle Sache“, schwärmt Daniel Eblen. „Wir hätten uns richtig auf eine erneut volle Halle gefreut. Doch jetzt ist alles anders. Ich freue mich aber trotzdem.“ Selbst der damalige Gästetrainer Torge Greve war beindruckt ob der Atmosphäre in Konstanz. „Boah, ich muss erst einmal durchatmen nach solch einem Spiel“, erklärte Greve nach der Partie schweißgebadet in der Pressekonferenz und fügte an: „Ich war ja nun schon ein-, zweimal hier und kenne die Atmosphäre ein bisschen. Aber das, was heute los war, hat alles getoppt. Ich glaube, diese Halle und das Publikum haben zurecht ihren Namen. Und dennoch war alles fair, deshalb sage ich: Respekt, tolle Leistung der Zuschauer.“

Nun muss es die HSG Konstanz mit dem Ligaprimus um den Champions-League-erfahrenen Tin Kontrec, die beiden österreichischen Nationalspieler Alexander Herrmann und Janko Bozovic sowie Kreisläufer Ellidi Vidarsson ganz alleine aufnehmen. Vidarsson lief im Januar noch für Island bei der Weltmeisterschaft in Ägypten auf. Größter Name ist jedoch der Trainer. Gudjon Valur Sigurdsson muss man als echte Handball-Legende bezeichnen. Mit 1.875 Toren hält der Isländer den inoffiziellen Weltrekord für Handball-Länderspieltore und war für die Topclubs Rhein-Neckar Löwen, THW Kiel, FC Barcelona und Paris St. Germain aktiv. Dort gewann er alles, was es zu gewinnen gibt. Die Champions-League, acht Meisterschaften in fünf Ländern und mit Island Olympia-Silber. Im vergangenen Sommer folgte nach 1.351 Toren in 293 Bundesligaspielen der Einstieg als Trainer beim VfL Gummersbach – wegen Corona. „Sonst hätte ich sicher weitergespielt“, erklärte der 41-Jährige bei seiner Vorstellung.

Welche Ziele hat man also als HSG Konstanz gegen diese großen Namen? „Wir sehen auf uns“, sagt Eblen. „Es gilt, in der Abwehr weiter Tritt zu fassen und sich zu steigern, im Angriff wollen wir das Tempo beibehalten und zwei, drei Spieler mehr einbauen. Die müssen jetzt mit aufspringen.“ Zudem wolle man die Gelegenheit nutzen, besser zu werden. „Dafür muss jeder 100 Prozent mit dem Kopf bei der Sache sein, das kann man von uns erwarten“, hat der 46-Jährige einen klaren Auftrag für seine Schützlinge im Duell mit „vielleicht dem Maß der Dinge in der Liga. In einem normalen Jahr wäre das wahrscheinlich so, jetzt ist vieles anders. Doch die Entscheidung um den Bundesliga-Aufstieg wird nur über den VfL gehen.“ In dieser besonderen Situation nimmt der HSG-Coach Auswirkungen auf alle Bereiche wahr. „Die Belastung für alle steigt an, zeitgleich fehlt die Zerstreuung und Entspannung, Die Menschen sind dadurch angespannter. Damit haben alle zu kämpfen.“ Die Situation mit leeren Zuschauerrängen „hat auch noch keiner mitgemacht. Volle Hallen sind ein großer Teil, warum wir das alles machen.“ Von daheim werden dennoch viele HSG-Fans die Daumen drücken. Im Livestream wird vor dem Spiel noch eine große Überraschung für alle Konstanzer Anhänger enthüllt.

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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