Konstanzer Chancenlos trotz "Auferstehung in der zweiten Hälfte
Gummersbach führt die HSG an der Nase herum

HSG Gummersbach | Foto: Immer wieder wurde der Abwehrblock geschickt ausgespielt - das machte einen Klassenunterschied deutlich. swb-Bild: Pisa/HSG
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Konstanz. Gegen den Tabellenzweiten VfL Gummersbach waren für die HSG Konstanz nicht wirklich Punkte zu erwarten. Einige Phasen der fast durchgehend sehr einseitigen Partie hinterließen aber dennoch einige Fragezeichen. Nach der 30:37 (13:17)-Niederlage geht es für die HSG bereits am Mittwoch in Würzburg gegen die DJK Rimpar Wölfe weiter.

Ernüchterung machte sich breit im Konstanzer Lager, als der VfL Gummersbach seinen fünften Auswärtssieg in dieser Saison feierte. Das an für sich ist nichts Außergewöhnliches angesichts der individuellen Extraklasse, über die der – nach Minuspunkten gerechtet – Ligaprimus verfügt. Dass es aber über weite Teile fast nach einem Spaziergang für die Gäste aus dem Bergischen Land aussah, hinterließ dennoch große Unzufriedenheit.

Mit einer stabilen Deckung und schnellem Tempospiel wollte die HSG den großen Favoriten zumindest etwas ärgern. Doch lediglich Peter Schramm konnte den Ausgleich zum 1:1 erzielen. Danach zog der Gast durch einen Treffer des am Ende neunfachen Torschützen Alexander Hermann auf 4:1 davon und seine einsamen Kreise. Der österreichische Nationalspieler war dabei ebenso wenig von den Konstanzern unter Kontrolle zu bekommen wie der über viel Erstliga-Erfahrung verfügende Timm Schneider, der seine Mitspieler herrlich in Szene setzte und selbst sechsmal erfolgreich war. Nach dem Siebenmeter von Tom Wolf zum 3:5 (9.) baute Gummersbach den Vorsprung immer weiter aus. Julius Fanger stellte auf 11:5.

„Man hat gesehen“, bilanzierte Daniel Eblen, „dass uns diese Mannschaft mit richtig guten Spielern einfach überlegen war. Teilweise hat der VfL uns an der Nase herumgeführt.“ Patrick Volz konnte zur Halbzeit immerhin noch auf vier Tore verkürzen, doch „als wir versucht haben, aggressiver und offensiver in der Deckung zu spielen, kam der Ball perfekt an den Kreis. Haben wir uns zurückgezogen, kam mit ein, zwei Schritten Anlauf der Kracher aus dem Rückraum. Das war individuell clever und gut gespielt.“ Im Stile einer echten Spitzenmannschaft war der zwölfmalige deutsche Meister klarer Chef im Ring und hatte alles fest im Griff. 28:20 leuchtete es nach einer Dreiviertelstunde für das Bundesliga-Gründungsmitglied von der Anzeigetafel.

Dass die Partie zumindest etwas anders und spannender ablaufen hätte können, zeigte eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit und die plötzliche Wiederauferstehung der Gelb-Blauen. Mit deutlich kompakterer Deckung und schnellem Tempospiel nach vorne – trotz Auszeit von VfL-Coach Sigurdsson – holte die HSG Tor um Tor auf. Tom Wolf, Aron Czako und Felix Krüger verkürzten auf 26:29 und noch waren zehn Minuten zu spielen.

Doch die passende Antwort des VfL Gummersbach folgte auf dem Fuße. Gummersbach nahm die Zügel rasch wieder in die Hand, ging erneut erfolgreich in die Nahtstellen der HSG-Deckung und sorgte alsbald wieder für klare Verhältnisse.

Eblen: „Gummersbach hatte sofort die passende Lösung parat. Vor allem mit der ersten Hälfte können wir nicht zufrieden sein, auch wenn uns ein potenzieller Erstligist gezeigt hat, wo es langgeht. Wir müssen jetzt ganz schnell nach vorne sehen.“

Auf Mittwoch, wenn die HSG schon in Würzburg bei den Rimparer Wölfen antreten muss und zum Abschluss der englischen Woche am Samstag schon direkt das nächste Auswärtsspiel in Dresden auf dem intensiven Programm steht. 30 eigene Tore gegen mit die beste Defensivreihe der Liga können sich durchaus sehen lassen, in der Defensive wartet allerdings nach wie vor viel Arbeit auf die Konstanzer.

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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