Dr. Thomas Auer zieht für die Hochrheingemeinde Gailingen Zwischenbilanz
Klimapolitik fordert das Dorf heraus

Thomas Auer | Foto: Dr. Thomas Auer sieht Gaiingen auch in Sachen Klimakrise vor Herausforderungen. swb-Bild: PR
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  • Foto: Dr. Thomas Auer sieht Gaiingen auch in Sachen Klimakrise vor Herausforderungen. swb-Bild: PR
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Gailingen. Die Hochreingemeinde Gailingen ist in Bewegung, das zeigt das breite Bild an Herausforderungen, die Bürgermeister Dr. Thomas Auer in seiner Zwischenbilanz vorstellt - das Corona Problem kam da noch dazu.

Frage 1: Mehr als die Hälfte des Jahres 2021 ist bereits vorbei, wie sieht Ihre Zwischenbilanz für Gailingen aus? Was konnte trotz der schwierigen Corona-Lage umgesetzt werden?

Dr. Thomas Auer: Allen voran steht die Sanierung der westlichen Hauptstraße. Die Arbeiten gehen gut voran. Der Ausweichverkehr hat die Anwohner betroffen. Ursprünglich sollten auch die Straßenrandbereiche in die Maßnahme mit einbezogen werden. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung hat sich jedoch die Mehrheit der Anwohner dagegen ausgesprochen. Die Gemeinde fördert jedoch private Initiativen zur Begrünung.
Besonders am Herzen liegt mir die Jugendbeteiligung. Sobald möglich, wird ein von Jugendlichen und Verwaltung vorbereitetes Jugendforum in Präsenz durchgeführt.
Zuletzt beschäftigt uns lange die Notwendigkeit eines Neubaus für die Kinderbetreuung. Zwischenzeitlich sind die Eckpfeiler für die weiteren Planungen am St. Bernhardus Kindergarten gesetzt. Jüngst hat der Gemeinderat das von den Einrichtungen mit Unterstützung eines pädagogischen Fachberaters der Caritas erarbeitete Raumprogramm für die U3/Ü3-Betreuung gebilligt. Das ist unserer größte finanzielle Herausforderung derzeit.

Frage 2: Durch die Pandemie waren zusätzliche Ausgaben nötig und andere Einnahmen gingen zurück. Wie ist die finanzielle Situation in Gailingen?

Dr. Thomas Auer: Unser Haushalt ist angesichts geringer Gewerbesteuereinnahmen vom Einbruch nicht in dem Maße betroffen. Da auf der Ausgabenseite nahezu kein Einsparpotenzial besteht, muss die Verwaltung mit einem Defizit von etwa 250.000 bis 300.000 Euro rechnen. Da hierin Abschreibungen enthalten sind, ergibt sich ein positiver Zahlungsmittelüberhang.

Frage 3: Ein Blick nach vorne: Welches sind die wichtigsten Vorhaben und wo erwarten Sie größere Probleme?

Dr. Thomas Auer: Ziel muss es sein, eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen, die den Herausforderungen gerecht wird, die die Zukunft an uns stellt. Hierzu gehören Klimaneutralität , nachhaltige Mobilität, Schaffung bedarfsorientierten Wohnraums, Gewährleistung umfassender Kinderbetreuung, Förderung des Miteinanders insbesondere in den Vereinen. Für eine kleine Kommune wie die unsrige ist es nicht einfach, all diesen Herausforderungen gleichzeitig gerecht zu werden.

Aus meiner Sicht ist die Entwicklung eines neuen Baugebietes „Bei der Erlenwies“ sowie die Fortführung des dritten Bauabschnitts des Baugebiets „Hinter der Hofwies“ von besonderer Bedeutung. In letzteren Baugebiet will die Gemeinde versuchen, Mehrgeschoss-Wohnungsbau zu realisieren. Dabei hat sich allerdings gezeigt, dass es sehr schwierig ist, Investoren zu finden, die preisgebundenen Wohnraum verwirklichen. Die Nachbarschaft steht dem oft sehr kritisch gegenüber. Besonders trifft dies auch auf die Überplanung von Baulücken im Rahmen der innerörtlichen Verdichtung zu.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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