Landtagsabgeordnete Wehinger zu Besuch im jüdischen Museum
»Nein zu Antisemitismus, Diskriminierung, Radikalisierung und Hass und Hetze im Netz«

Gruppenfoto zum Holocaust-Gedenktag | Foto: Gruppenfoto zum Holocaust-Gedenktag, zu sehen sind von links nach rechts: Herr Heinz Brennenstuhl, Bürgermeister von Gailingen a.D. & Vorsitzender des Vereins für jüdische Geschichte Gailingen e.V.; Herr Dr. Gert Wolf, letzter lebender jüdischer Zeitzeuge
  • Gruppenfoto zum Holocaust-Gedenktag
  • Foto: Gruppenfoto zum Holocaust-Gedenktag, zu sehen sind von links nach rechts: Herr Heinz Brennenstuhl, Bürgermeister von Gailingen a.D. & Vorsitzender des Vereins für jüdische Geschichte Gailingen e.V.; Herr Dr. Gert Wolf, letzter lebender jüdischer Zeitzeuge
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Gailingen.Der 27. Januar ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. Zum Anlass dieses Gedenktags stattete die Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Singen, Dorothea Wehinger, dem jüdischen Museum in Gailingen einen Besuch ab. Hier traf sie sich mit den Verantwortlichen des Museums, sowie Mitgliedern des Vereins für jüdische Geschichte Gailingen e.V.

Dr. Gerd Wolf aus Wangen am Untersee berichtete als Zeitzeuge eindrucksvoll und bewegend von den schrecklichen Geschehnissen vor 77 Jahren. Die Ehrenmitglieder des Vereins, Heike Schmieder-Wasmuth und Dieter Fleischmann, erzählten von den Anfängen der Aufarbeitung der jüdischen Geschichte in Gailingen und Randegg.

Der 1. Vorsitzende des Vereins, Bürgermeister a.D. Heinz Brennenstuhl ging auf die Anfänge des Vereins ein, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiern kann. Es war zunächst ein Förderverein, dem es um die Sanierung des ehemaligen jüdischen Schulhauses und Wohnsitzes des Rabbiners und seiner Familie ging. Mit der Intensivierung der Beziehungen zu den Nachfahren ehemaliger Gailinger Juden in der Schweiz und in Israel wurde der Grundstein für die Vereinsgründung gelegt. In der Folge war ein Schwerpunkt der Aufbau des Museums.

Nun stehe man wieder am Anfang eines neuen Kapitels, so der 1. Vorsitzende. Mit der Finanzierung einer wissenschaftlichen Stelle durch den Landkreis Konstanz und der Zurverfügungstellung weiterer Räumlichkeiten durch die Gemeinde seien die Voraussetzungen geschaffen, künftig neben dem Museum ein Begegnungszentrum im heutigen Bürgerhaus zu schaffen. Mit Sarah Schwab und Joachim Klose seien kompetente Ansprechpartner vor Ort. Die Arbeit soll künftig auf ehrenamtlicher Basis verbreitert und möglichst grenzüberschreitend ausgebaut werden. Bürgermeister Dr. Thomas Auer schwebt vor, die jüdischen Museen von Basel über Gailingen bis Hohenems näher zusammenzubringen.

Es wurde intensiv darüber diskutiert, mit neuen, möglichst niederschwelligen Angeboten und Kooperationspartnern besonders junge Menschen anzusprechen. Sie sollten wissen, was war und worauf es auch künftig ankommt, damit sich solch schreckliche, barbarische und menschenverachtende Taten nicht wiederholen. Gerade heute wird wieder vieles offen ausgesprochen, sei es durch unbedachtes Nachplappern oder aufgrund blinder Ideologie. Dies könne er angesichts der unsäglichen Geschichte überhaupt nicht verstehen, so Dr. Gerd Wolf.

Der Verein will darum künftig verstärkt dafür eintreten, dass Besucher und insbesondere junge Menschen und Schulklassen wissen, was damals war und warum es elementar ist, sich für Demokratie, Widerstand gegen Unterdrückung, Menschenrechte sowie Meinungs- und Religionsfreiheit einzusetzen und nicht für Hass und Hetze. Dazu brauche der Verein die breite Unterstützung, gerade auch durch das Land, die am heutigen Tage durch Dorothea Wehinger zugesagt wurde. Dafür und für jede Form der Unterstützung ist der Verein dankbar, so Heinz Brennenstuhl.

»Es ist unsere Verantwortung die unsäglichen Gräueltaten des Holocausts nicht zu vergessen und die Erinnerung daran wachzuhalten. Die klare Ansage ist: Nein zu Antisemitismus, Diskriminierung, Radikalisierung und Hass und Hetze im Netz!«, so Dorothea Wehinger in einem Statement nach ihrem Besuch.

Im jüdischen Museum Gailingen finden Interessierte aller Altersgruppen einen »Ort gelebter Erinnerungskultur«, auch und im Besonderen Schulklassen sind hier jederzeit für einen Besuch willkommen.

- Anja Kurz

Autor:

Redaktion aus Singen

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