AfD tagte im RIZ hinter verschlossenen Türen
120 Bürger demonstrieren gegen die AfD

AfD im RIZ | Foto: Rund 120 Demonstranten rief der »Patenschaftsbesuch« der AfD im Radolfzeller RIZ am heutigen Mittwoch auf den Plan. swb-Bild: gü
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  • Foto: Rund 120 Demonstranten rief der »Patenschaftsbesuch« der AfD im Radolfzeller RIZ am heutigen Mittwoch auf den Plan. swb-Bild: gü
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Radolfzell. "Nazis raus"-Rufe erschallten am heutigen Mittwochabend rund um die Gedenkstätte beim Radolfzeller RIZ. Grund hierfür war dar "Patenschaftsbesuch" der AfD im Inneren des Innovationszentrums, auf den das WOCHENBLATT bereits gegen Ende der vergangenen Woche auf seiner Homepage aufmerksam gemacht hatte. Über 120 Demonstranten und AfD-Gegner hatte die AfD-Veranstaltung, die im Vorfeld für einen kommunalpolitischen Aufschrei in Radolfzell gesorgt hatte, im Rahmen einer Mahnwache auf den Plan gerufen. Dabei gingen die Demonstranten hart mit der Alternative für Deutschland, aber auch mit der Geschäftsführung des RIZ ins Gericht. So skandierte Alfred Heim vom Bürgerbündnis für mehr Demokratie in Radolfzell, dass es eine Schande sei, dass die AfD im RIZ, der ehemaligen SS-Kaserne in Radolfzell, eine solche Veranstaltung abhalten dürfe. "Die RIZ-Geschäftsführung kennt die Geschichte ihres Hauses", rief er erbost. Simon Pschorr, ehemaliger Bundestagskandidat der Linken, ergänzte: "Es ist eine Schande, dass an einem Ort der ehemaligen Menschenfeindlichkeit eine menschenfeindliche Partei unterkommt." Auch Siegfried Lehmann, Fraktionsvorsitzender der FGL, kritisierte die AfD aufs Schärfste. "Diese Menschen da drinnen, das ist nicht Radolfzell. Wir sind nicht die ewig Gestrigen", betonte er. Die AfD habe sich seiner Meinung nach offen an den ganz rechten Rand manövriert.

Weshalb sich die Alternative für Deutschland im RIZ traf, darüber wurde Stillschweigen bewahrt. Auf Nachfrage des WOCHENBLATTES erklärte Walter A. Schwaebsch, Sprecher des AfD-Kreisverbandes Konstanz, lediglich, dass es sich um eine parteiinterne Veranstaltung handle. Die Anzeichen verschärften sich indes, dass Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag, tatsächlich auf der Veranstaltung anwesend war. "Davon gehe ich aus, immerhin waren für eine normale Parteiveranstaltung viel zu viel Security anwesend", mutmaßte Lehmann. Sicher könne man sich allerdings nicht sein, denn die AfD agiere ja im Verborgenen hinter verschlossenen Türen.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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