Finanzierungslücke soll bis in 20 Jahren geschlossen werden - so die Forderung
2.000 Studierende protestieren in Konstanz gegen Sparkus des Landes

Unistreik | Foto: Über 2.000 Studierende, Mitarbeitende sowie Professorinnen und Professoren der Universität Konstanz und der Hochschule Konstanz – Technik, Wirtschaft und Gestaltung folgten am Dienstag dem Demonstrationsaufruf und beteiligten sich an der Protestaktion geg
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Konstanz. Studierende und Mitarbeitende sowie Professorinnen und Professoren der Universität Konstanz und der Hochschule Konstanz (HTWG) gingen am Dienstagmittagin Konstanz auf die Straße, um gegen die chronische Unterfinanzierung der baden-württembergischen Universitäten und Hochschulen zu demonstrieren. Anlass waren die aktuellen Verhandlungen zum Hochschulfinanzierungsvertrag 2021 (HoFV II) in Baden-Württemberg.

Über 2.000 Menschen folgten nach Schätzungen dem Demonstrationsaufruf der Studierendenvertretung und der Universitätsleitung der Universität Konstanz und protestierten in der Konstanzer Innenstadt friedlich gegen die aktuellen Haushaltspläne der Landesregierung, so eine Information der Medienstelle der UNI Konstanz. Große Unterstützung erfuhren die Demonstrierenden dabei von der HTWG Konstanz und dem Studierendenwerk Seezeit.

Bei der gemeinsamen Kundgebung, die im Anschluss auf dem Augustinerplatz stattfand, zeigte sich Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Konstanz, kämpferisch: „Das Land Baden-Württemberg hat die akademische Bildung in den vergangenen 20 Jahren kaputtgespart. Und das bei steigendem Bruttoinlandsprodukt und steigenden Steuereinnahmen im gleichen Zeitraum. Die nächsten 20 Jahre müssen wir dringend dafür nutzen, um die aktuelle Finanzierungslücke zu schließen“. Diese läge inzwischen inflationsbereinigt bei 3.540 Euro pro Studierender beziehungsweise Studierendem pro Jahr. Vom Land haben die Universitäten bislang 1.000 Euro pro Studentin oder Student pro Jahr gefordert. In den Haushaltsvorbereitungen sind aktuell 100 Euro (davon einmal 50 Euro mit unbegrenzter Dauer und 50 Euro begrenzt auf fünf Jahre) vorgesehen. „Das ist weder genug“, so Krieglstein, „noch halte ich die Forderungen der Universitäten und Hochschulen für überzogen.“ Sie schlug vor, die Wiederherstellung der Grundfinanzierung über einen Zeitraum von 20 Jahren vorzunehmen. Das entspräche einer jährlichen Steigerung von 177 Euro pro Studierendem pro Jahr plus Tarif- und Inflationsausgleich für die nächsten 20 Jahre: „In die Bildung zu investieren, heißt in die Zukunft zu investieren“.

Auch von studentischer Seite wurde lautstarker Protest gegen den Sparkurs der Landesregierung geäußert. Überfüllte Hörsäle oder eine marode, schadstoffbelastete Gebäudesubstanz waren ebenso Thema wie fehlende Ressourcen für Digitalisierung, Personal und Infrastruktur. Die Beratungen des Finanzausschusses zum Landeshaushalt dauern aktuell an. Der Beschluss des Haushalts ist für Mitte Dezember 2019 vorgesehen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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