Seit dem Jahr 2000 gab es 4.000 neue Bäume in der Stadt
246 neue Bäume in diesem Winter gepflanzt

Flatterulme | Foto: In diesem Jahr möchte die Stadt 100 Flatterulmen pflanzen. „Wir wollen einen Beitrag zum Überleben der Ulmen leisten“, so der Oberbürgermeister bei einer Ulmenpflanzung am 12. April auf dem Gelände der Bodensee-Therme. Foto v.l.n.r.: Robert Grammelspacher
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  • Foto: In diesem Jahr möchte die Stadt 100 Flatterulmen pflanzen. „Wir wollen einen Beitrag zum Überleben der Ulmen leisten“, so der Oberbürgermeister bei einer Ulmenpflanzung am 12. April auf dem Gelände der Bodensee-Therme. Foto v.l.n.r.: Robert Grammelspacher
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Konstanz. Im Winter 2018/19 setzten die Technischen Betriebe 246 neue Bäume. Seit dem Jahr 2000 sind über 4.000 Bäume gepflanzt worden.

Der TBK-Baumsachverständige Christoph Stocker wählt für alle vorgesehenen Pflanzstellen sehr sorgfältig die für den Standort passenden Bäume aus, denn jeder Baum hat besondere Bedürfnisse in Bezug auf Licht und Bodenbeschaffenheit. Die Pflanzliste der TBK sieht in diesem Jahr 42 Baumarten vor, darunter Eichen, Linden und Ulmen.

Der Klimawandel verlangt heute nach anderen, hitze- und trockenbeständigeren Bäumen. Kürzlich wurde beispielsweise auf dem Schulhof der Schule am Buchenberg ein Schwarzer Maulbeerbaum gepflanzt. Dieser Baum ist ursprünglich im Iran heimisch und kommt daher mit trockenem und warmem Klima gut klar. „Und die Kinder haben etwas zum Naschen, wenn die Früchte reif sind“, erklärt Christoph Stocker. Vor dem Sealife fand gemeinsam mit dem Waldkindergarten eine weitere Baumpflanzung statt.

Insgesamt sind im städtischen Baumkataster rund 14.320 Bäume verzeichnet. Die Stadt investiert jährlich rund eine Million Euro in die Pflege und Überprüfung der Bäume. Dabei spielt vor allem die städtische Pflicht, für die sogenannte Verkehrssicherheit zu sorgen, eine große Rolle. Um dieser umfassenden Aufgabe gerecht zu werden, ist ein qualifiziert ausgebildetes Baumpflegeteam aus sechs Mitarbeitern der TBK im Einsatz. Unterstützt werden sie durch externe Baumpfleger und Fachgutachter. Das Durchschnittsalter der Konstanzer Stadtbäume beträgt heutzutage ca. 45 Jahre, da sie höheren Belastungen ausgesetzt sind, als zu ihrem Pflanzzeitpunkt. Gründe sind unter anderem die Zunahme von Hitze und Trockenheit, Sturmschäden durch die Zunahme von Starkwinden und das Aufkommen von neuen Baumerkrankungen und -schädlingen. Die TBK werden deshalb zukünftig neben der Pflege der alten Bäume mit ihrer großen Klimaleistung auch der Jungbaumpflege mehr Gewicht geben. Das bedeutet: In den ersten 25 Jahren werden die Bäume intensiver begleitet, damit sie ein langes und gesundes Leben vor sich haben. Denn Jungbäume sind eine wichtige Investition in die Zukunft, so Stocker.

Baumquartiere mit ausreichend Wurzelraum

Eine ausgewachsene Linde benötigt beispielsweise einen Wurzelraum von etwa 196 Kubikmetern, andere Baumarten auch weniger. Bei Neupflanzungen im Straßenraum und bei Neubauten achtet die Verwaltung unter anderem auf eine Bündelung der unterirdischen Ver- und Entsorgungsleitungen. Hierfür ist eine enge Abstimmung mit dem Tiefbauamt oder beispielsweise den Stadtwerken oder Entsorgungsbetrieben nötig – so auch bei der Neugestaltung des Rheinsteigs. So können möglichst große, leitungsfreie Pflanzgruben entstehen. Auch das Platzangebot für die Krone ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Baumart.

Neben der einzelnen Entscheidung für einen Baum, ist auch die Zusammensetzung der Baumarten im Gebiet relevant. Nicht nur aus Sicht der Biodiversität wird ein gemischter Baumbestand angestrebt. Auch mit Blick auf neu auftretende, meist auf eine Baumart spezialisierte Schädlinge ist eine Durchmischung wichtig. Daher werden in Konstanz gezielt gemischte Bestände an Straßen und auf Plätzen und Freianlagen entwickelt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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