Nachhaltige Projekte beim Kulturschwerpunkt zum 50-jährigen Jubiläum

»50 Jahre unser Hohentwiel«

Singen. Ein alter Wunschtraum ging in der Neujahrsnacht 1969 in Erfüllung, als Oberbürgermeister Theopont Dietz die Singener Fahne auf dem Hohentwiel hissen konnte und der Hausberg nach Jahrhunderten wieder in die Stadt eingemeindet wurde. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Eingemeindung des Hohentwiels wird 2019 ein Kulturschwerpunkt gefeiert, der sich aber, wie Cheforganisatorin Catharina Scheufele erklärte, von jenen der letzten Jahre wie etwa »Singen im Takt« unterscheide. Statt großer Events sollen nachhaltige Projekte entwickelt werden, die dem Bürgern über das Jubiläumsjahr hinaus erhalten bleiben, betonte Scheufele bei der großen Pressekonferenz am Dienstag in den Räumen der Sparkasse Hegau-Bodensee, die wie Thüga und Rothaus als Hauptsponsor des Kulturschwerpunktes fungieren. Oberbürgermeister Bernd Häusler dankte auch dem Landkreis und der Staatlichen Schlössern und Burgen Baden-Württemberg für die finanzielle Unterstützung im Jubiläumsjahr.

Zuschauermagnet wird sicher das Hohentwielfestival vom 20. bis 28. Juli. Doch auch der Hohentwieltag am 3. Oktober und die Ausstellung »HTWL. Der Twiel im Blick« vom 13. Oktober bis in den Februar im Kunstmuseum in Kooperation mit dem Stadtarchiv Singen sind absolute Highlights des Jubiläumsjahres. 180 bis 200 Arbeiten – hauptsächlich Landschaftsgemälde, aber auch historische Stiche, Fotografien, Videoarbeiten – zeigen die bildliche wie künstlerische Darstellung des Berges und der Festung, so Christoph Bauer.

Einen Run auf den Berg gibt es sicherlich beim zweitägigen Burgfest am 20. und 21. Juli, das in Erinnerung an frühere Hohentwielfestivals neben einem vollen, bunten Programm an Musik und Kleinkunst auch am Samstag auf der unteren Festung Jazzmusik präsentiert, wie Roland Frank, Geschäftsführer der KTS, ankündigte. Vierter Music-Act beim Hohentwielfestival ist Dream Theater, die am Montag, 22. Juli, auftreten. Die Karten für das Konzert von Wincent Weiss gingen schon in Richtung ausverkauft, teilte der Konzertveranstalter Vaddi Concerts mit.

Ähnlich wie im Jubiläumsjahr »1.100 Jahre Hohentwiel« wird es am 3. Oktober einen Tag der offenen Tür mit zahlreichen Führungen am Hohentwieltag geben, kündigte Dr. Birgit Rückert an. Zudem stellte die Leiterin der Schlossverwaltung ein Pilotprojekt vor: Dr.-Ing. Julian Hanschke arbeite derzeit an einer Visualisierung der Festung aus dem Jahr 1591.

Für weniger Verkehrsaufkommen am Hohentwiel soll ab 2019 bekanntlich der Hontes-Bus sorgen. In einer Testphase vom 19. April bis 6. Oktober wird dieser die Fahrgäste an Samstagen, Sonntagen sowie an Feiertagen kostenlos stündlich vom Bahnhof bis zur Domäne befördern, teilte Katrin Fuchs von der Stabsstelle Tourismus mit.

Zudem sollen die Audio-Guides erweitert werden, sodass die »Lauschtouren« auch für Familien erlebbar seien. Die Fertigstellung zu »Festung« und »Vulkanpfad« sind für Sommer beziehungsweise Herbst geplant. Tickets für die Feste gibt es übrigens ab 1. April in der Tourist Info, beim Kunstmuseum, beim MAC sowie bei der Gemeinde Hilzingen. Der Briefmarken- und Münzsammelverein Singen, der in diesem Jahr sogar sein 100-jähriges Jubiläum feiert, hat zu Ehren des Twiels einen Jubiläumskleinbogen mit zehn Briefmarken zu je 70 Cent herausgegeben.

- Stefan Mohr