Erich Brändle stellt im Museum »Kunst und Wissen« in Diessenhofen aus
»Alles in allem«

Brändle Diessenhofen | Foto: Sie sprachen an der Vernissage (von links): Markus Birk, Stadtpräsident, Helga Sandl, Kuratorin, Erich Brändle, Künstler, August Keller, Präsident Kunstverein, Tildy Hanhart, Ausstellungs-Kommission. swb-Bild: Ritter
  • Brändle Diessenhofen
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Diessenhofen (ri). Der Künstler Erich Brändle stellt unter dem Titel "Alles in Allem" im Museum Kunst und Wissen in Diessenhofen aus. Vernissage mit der Laudatio von Kuratorin Helga Sandl war am letzten Sonntag. Die Ausstellung dauert bis 14. Oktober 2018.

Brändle zeigt kleinformatige Bilder verschiedener Techniken wie Radierungen, Aquarelle oder Linolschnitte. Es sind vor allem Szenen aus der Umgebung von Diessenhofen, zum Beispiel Boote am Rheinufer, die Klosterkirche St. Katharinental und eine Kiesgrube. Mehr als hundert Leute drängten sich in den Vorraum des Museums und einige mussten draussen auf dem Vorplatz stehen.

StadtpräsidentMarkus Birk begrüsste die Gäste und erzählte aus der Kindheit des Künstlers. Brändle wurde 1943 geboren und wuchs in Diessenhofen auf. Sein Klassenlehrer an der Sekundarschule habe ihm Zeichnungen abgekauft, erzählte Birk. Das war für Brändle der Startschuss zu seiner ausserordentlichen Künstlerkarriere. Brändle sei in seiner Kindheit oft Gast im Atelier von Margrit und Carl Roesch gewesen und habe seine Zeichnungen begutachten lassen. Seit 1960 lebt und arbeitet er in Schaffhausen. Brändle dozierte während 28 Jahren an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich.

Bilder einfach nur schön finden

Die Laudatio hielt Helga Sandl. Sie ist Kulturbeauftragte der Stadt Diessenhofen und Kuratorin des Museums Kunst und Wissen. Brändle sei Bürger von Diessenhofen, und es bedeute eine grosse Ehre, dass er hier ausstelle, sagte sie. Der Künstler stellte Bilder, die er in verschiedenen Epochen vom gleichen Motiv schuf, zu Paaren zusammen. Diese zeitliche Brücke macht aus zwei Werken eine neue Einheit. "Als würde er zwei Punkte aus der Zeit herausgreifen und an die Wand pinnen" beschreibt Sandl die zeitliche Dimension der Kompositionen.

Brändle lädt mit einigen seiner Bilder zu einem Streifzug durch vergangene Epochen ein. Er wählte Fragmente von Werken alter Künstler wie Rubens oder El Greco aus und gab ihnen ein zweites Leben. Er thematisiere mit seinen Bildern auch die Diskussion darüber, was in der zeitgenössischen Kunst noch geschaffen werden darf, sagte Sandl. Sie relativierte ihre kunstkritischen Analysen. "Wir dürfen seine Werke auf uns wirken lassen und sie einfach nur schön finden" sagte sie und schloss ihre Laudatio mit einem Zitat von Jules Renand : "Ich denke nicht nach: Ich schaue hin und lasse die Dinge meine Augen berühren".

Es ist die erste gemeinsame Ausstellung des Museums und des Kunstvereins Diessenhofen. Stadtrat August Keller, Präsident des Kunstvereins, stellte weitere gemeinsame Projekte in Aussicht. Tildy Hanhart, Kunsthistorikerin und Mitglied der Ausstellungs-Kommission, orientierte über Veranstaltungen im Zusammenhang mit Erich Brändle. In der Museumsnacht am 15. September lädt der Künstler zu Gesprächen ins Museum ein. An der Finissage am 14. Oktober führen Brändle und Jennifer Burkhard ab 16 Uhr durch die Ausstellung. Burkhard ist Kuratorin Gegenwartskunst im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen.

Das Museum Kunst und Wissen ist im ehemaligen Amtshaus am Rheinufer untergebracht. Es beherbergt nebst Wechsel-Ausstellungen eine Sammlung zum Thema Stoff-Färberei in Diessenhofen im 19. Jahrhundert und Werke von Carl Roesch (1884 – 1975). Das Museum ist am Samstag von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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