Eine neue Kabinettausstellung im Radolfzeller Stadtmuseum ermöglicht einen Blick in die historische Lebenswelt von Theopont, Senesius und Zeno.
Auge in Auge mit den Hausherren

Stadtmuseum | Foto: Angélique Tracik, Fachbereichsleiterin Kultur und Leiterin des Stadtmuseums, Katrin Koyro, Leiterin des Stadtarchivs (mit der historischen Ofenkachel), Heinz Vogel, Pfarrer der Seelsorgeeinheit St. Radolt und Rüdiger Specht, stellv. Leiter des Stadtmuseum
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  • Foto: Angélique Tracik, Fachbereichsleiterin Kultur und Leiterin des Stadtmuseums, Katrin Koyro, Leiterin des Stadtarchivs (mit der historischen Ofenkachel), Heinz Vogel, Pfarrer der Seelsorgeeinheit St. Radolt und Rüdiger Specht, stellv. Leiter des Stadtmuseum
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Radolfzell. Einen ganz besonderen Blick auf die Radolfzeller Hausherren bietet die neue Kabinettausstellung unter dem Titel »Return of the Hausherren«, die am Freitag eröffnet wurde. Wie Stadtarchivarin Katrin Koyro erläuterte wollte sie mit dieser Ausstellung zurückgehen an den Punkt, wo sich die Geschichte der drei historischen Figuren mit der mythischen Geschichte um die Heiligen trifft.

So fallen beim Betreten des Ausstellungsraumes sofort die drei Schaufensterpuppen in römischer Kleidung auf. »Mit großer Wahrscheinlichkeit haben die Hausherren so oder ähnlich ausgesehen«, erklärt Koyro. Die geläufigen Darstellungen stellen die Hausherren meist in mittelalterlicher Kleidung und Bischofsgewändern dar. Das ist allerdings nicht korrekt, denn die drei lebten zur Zeit der alten Römer, während der Christenverfolgung.
Wie Rüdiger Specht erläutert war der Anlass für die Ausstellung der Verkauf einer wertvollen, historischen Ofenkachel mit dem Bildnis der drei Hausherren aus dem Jahr 1738. Die Kachel, die wohl ursprünglich zum Ofen eines wohlhabenden Hauses in Radolfzell gehört hat, tauchte Ende 2019 in einem Rotterdamer Auktionshaus auf. Gekauft wurde sie von einem Berliner Kunstsammler, der ursprünglich aus dem Bodenseeraum stammt. Als Leihgabe wird die Kachel nun dem Stadtmuseum für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung stehen, bei der die Radolfzeller die vorübergehend heimgekehrten Hausherren bewundern können.

Angélique Tracik, die Leiterin des Fachbereichs Kultur bei der Stadt Radolfzell zeigte sich beeindruckt davon, wie schnell und unkompliziert diese Ausstellung umgesetzt werden konnte. »Und das, obwohl der finanzielle Spielraum gerade nicht groß ist«. Mit im Boot ist auch die Pfarrgemeinde. In einer eigenen Vitrine wird es wechselnde Stücke aus der Schatzkammer des Münsters zu sehen geben. Pfarrer Heinz Vogel hat diese gerne geöffnet für das Stadtmuseum. Insbesondere auch im Hinblick darauf, dass das Hausherrenfest in diesem Jahr nur in kleinerem Rahmen gefeiert werden konnte. »Ich finde es nicht selbstverständlich, dass es in Radolfzell einen so großen Raum für dieses Fest gibt. »Egal ob jemand religiös ist oder nicht, die Radolfzeller sind verwurzelt in diesem Fest«, so Vogel. Die Ausstellung ist bis zum 7. Februar 2021 zu sehen.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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