Hallo und guten Tag
Bestandskunden

Und mit ihm die Gemütlichkeit der Zweibeiner. Jedenfalls kommt es mir so vor. Meine Zweibeiner finden es sehr entspannend, abends gemütlich aufs Sofa vor den Fernseher zu kuscheln. Wobei, mein umtriebiges Herrchen verzog sich in der letzten Woche abends immer in sein Büro. Ich habe ihm dann vor dem Schreibtisch liegend Gesellschaft geleistet, das gibt doch ein Gefühl von Sicherheit, wenn ich dabei bin. Die Zweibeiner sind sehr auf Sicherheit bedacht, denn nicht nur der Wachhund auch Alarmanlagen und Versicherungen geben dem Menschen das Gefühl, gegen jedes unvorhergesehene Ereignis gewappnet zu sein. Jeden Monat fressen diese Versicherungspolicen die Euros vom Konto meiner Zweibeiner. Ein teils hoher Preis für das gute Gefühl, sich im Fall der Fälle an Fachpersonal wenden und manchen Schaden noch glimpflich abwehren zu können. Aber bekommt man dort wirklich immer die erhoffte Hilfe? Ich habe schon öfter mitbekommen, dass man mit den Versicherungen im Schadensfall längere Zeit diskutieren muss. Im »Kleingedruckten« stehen noch einige Ausnahmen und erst wenn diese nicht zutreffen, bekommt man die erhoffte Schadensregulierung. Klar möchten die sich auch absichern, aber wenn man im Ernstfall doch nicht die Hilfe bekommt, die einem suggeriert wurde, dann ist das schon ein dickes Ding. Deshalb hat mein Herrchen es sich zur Aufgabe gemacht, einmal alle Versicherungen auf den Prüfstand zu stellen. Leistungen miteinander verglichen und die Vor- bzw. Nachteile erörtert. Ein zeitraubendes Thema, wie ich festgestellt habe, denn ich lag schlussendlich einige Abende an seinem Schreibtisch und bekam so den einen oder anderen Ausruf des Erstaunens oder der Empörung sofort mit. Ich war dann auch dabei, als er die Briefe mit den Kündigungen in der Post abgab. Per Einschreiben, die sicherste Variante, wie er fand. Wieder, dieses Sicherheitsgefühl. In Zeiten von verschlüsselten Emails und sonstigen technischen Hochsicherheitsstandards bleibt der Zweibeiner beim altbewährten Postkutschengefühl. Dass diese Briefe bei den Versicherungen ankamen, bemerkte mein Herrchen an den schnellen Reaktionen der Kündigungsempfänger. Und wissen Sie was? Fast jede Versicherung hatte auf einmal für seine Bestandskunden einen optimierten Versicherungsschutz, bessere Konditionen für weniger Geld im Monat. Da kommt man sich im ersten Moment doch schon ziemlich veräppelt vor oder etwa nicht? Während neue Kunden mit guten Tarifen gelockt werden, bleiben die treuen Bestandskunden in den teureren Beiträgen hängen. Sie werden weiterhin wie eine gute Milchkuh gemolken. Frecherweise werden diese Bestandskunden bei den Versicherungen als Schläfer bezeichnet, denn wer schläft stellt keine Forderungen und hinterfragt auch nichts.
Es muss nicht immer gleich die Kündigung sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Vielleicht sprechen Sie Ihren Versicherungsvertreter einmal darauf an, dass Sie sich über bessere Konditionen informieren möchten, vielleicht bekommen Sie auf diesem Wege mit weniger Zeitaufwand ein unverhofftes Leckerli. Mein Herrchen kauft mir hoffentlich von den eingesparten Versicherungsbeiträgen einen großen Knochen. Schließlich habe ich einige Abende bei ihm am Schreibtisch verbracht. Meinen Zweibeinern hat es jedenfalls gezeigt, dass es sich lohnen kann, in diesem Bereich einmal kräftig zu bellen. Tun Sie etwas, bevor auch Sie zur schlafenden Milchkuh Ihrer Versicherungen werden.

Ihr Struppi.

Autor:

Redaktion aus Singen

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