Hallo und guten Tag
Bis vor 100 Jahren war der Advent noch Fastenzeit

Weihnachten ist nicht mehr weit und wie jedes Jahr nehmen »Prospektflut und Schnäppchenangebote« wöchentlich zu. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten steigert sich der alljährliche Wahnsinn von Tag zu Tag. Es haut mich immer wieder von meinen vier Pfoten, wenn ich so beobachte was Frau und Mann Zweibeiner jetzt vor den Festtagen so alles ganz unbedingt kaufen soll. Braucht man für die besinnliche Zeit tatsächlich einen »Weihnachtsmann – WC – Deckelbezug«? Oder sind Weihnachts-Stuhlhussen eine unaufschiebbare Anschaffung? Weihnachtshausschuhe, Erdmännchen-Schlitten mit Laterne, Biber-Bettwäsche in unterschiedlichem »Weihnachts-Design«, nicht zu vergessen die jährlich wechselnde Weihnachts-Dekoration. Es handelt sich – wie Sie, liebe WOCHENBLATT -Leserinnen und -Leser sicher bemerkt haben – um lebensnotwendige und unaufschiebbare Einkäufe für eine schöne Advents- und Weihnachtszeit. Habe ich das alles richtig beobachtet, dann sind die lieben Kleinen eine ganz wichtige Zielgruppe der Werbestrategen. Schöne, bunte Prospekte mit allem was ein Kinderherz sich so wünscht. Beim Schreiben des Wunschzettels legt man sich die Prospekte zweckmäßigerweise als Gedächtnisstütze daneben! Da kann dann nichts mehr schiefgehen; der Brief an das Christkind wird nur ein wenig lang. Auch für Jugendliche und Erwachsene gibt es vielversprechende Angebote. Keine Angst, die Werbefachleute haben niemanden vergessen und an alle und alles gedacht. Wie wäre es mit einem neuen Smartphone oder vielleicht doch lieber das allerneueste iPhone? Neue Notebooks fehlen natürlich auch nicht im Angebot. Dafür gibt es im Familienkreis sicher einen Anwärter, schließlich ist das vorhandene Teil schon 3 Jahre alt, genau genommen also uralt. Man gönnt sich ja sonst nichts, aber man muss doch mitreden und mithalten können. Sind Frau und Herr Zweibeiner schon auf der Einkaufstour, bietet es sich natürlich an auch noch ein neues Tablet zu beschaffen; na ja, wenn schon, denn schon. Schmuck und Diamanten, welchen Zauber strahlen diese Worte aus; nach meinen Beobachtungen glitzert es begehrlich in den Augen mancher Zweibeiner, wenn sie nur diese Worte hören. Doch was hat das alles mit der Advents- und Weihnachtszeit zu tun? Die Adventszeit war doch ursprünglich eine Fastenzeit oder irre ich mich da? Stimmen meine Informationen, dann wird das Adventsfasten von der katholischen Kirche erst seit 1917 nicht mehr verlangt. Dann hat sich die stille, besinnliche Zeit also in genau 100 Jahren zu einer Verkaufsschlacht und einem nicht enden wollenden Verkaufsrummel entwickelt. Das ist keine gute Entwicklung, meine ich als Vierbeiner ohne Verstand. In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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