Ökumenische Veranstaltung erstmals in Schaffhausen im September
Bodensee-Kirchentag geht wieder über die Grenze

Kirchentag | Foto: Das Plakatmotiv des Bodenseekirchentags.
  • Kirchentag
  • Foto: Das Plakatmotiv des Bodenseekirchentags.
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Schaffhausen. Am Bettagswochenende im September ist Schaffhausen erstmals Gastgeberin des internationalen Treffens von Menschen aus Kirche und Zivilgesellschaft im Rahmen des Bodensee-Kirchentags. Ein reichhaltiges Programm ist derzeit am Entstehen, wie nun im Rahmen einer Medienkonferenz vorgestellt wurde.
Am 19. September um zehn Uhr werden Alphörner von der Bühne am Fronwagplatz Einheimische und Gäste aus der Dreiländerregion die Gäste begrüssen. Wenig später wird am gleichen Ort gerappt, bald darauf folgt Gospel und Chanson… – bis zum Nachmittag. In den Pausen unterhält sich «Gott und die Welt im Zelt»: Michèle Wiehler talkt mit spannenden Gästen auf dem roten Sofa.

Vielfältige Vorträge und Podien werden geboten, zentral in Schaffhausen aber auch auf der Zürcher Rheinseite. Namhafte Referentinnen haben zugesagt. So wird Wachstumskritiker Nico Paech fragen, was in der Klimakrise hoffen lässt, und Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter stellt eine «Grüne Reformation» vor.

Die bekannten Sexualberaterinnen Caroline Fux und Veronika Schmidt ringen gemeinsam mit Sexualbegleiter Erich Hassler darum, «wie die neuen Alten anders lieben.» Was Digitalisierung für Theologie und Kirche heisst, entfaltet der Fachmann auf dem Gebiet, der österreichische Theologe Peter Kirchschläger.

Auch eine hoffnungsvolle, weil kritische Diskussion wird den kirchlichen Verlust von Relevanz und Vertrauen thematisieren: Doris Reisinger, die vor Jahren ungewollte Berühmtheit gelangte, weil sie Alarm gegen Missbrauch schlug, spricht über «selbstbestimmte Spiritualität» und diskutiert auf einem Podium. Auch Aspekte des Älterwerdens (Heinz Rüegger, Andreas Kruse) werden angesprochen. Ganz am Ende spricht der betagte Theologe und Buchautor Fulbert Steffensky über «Unsere Endlichkeit und die grosse Hoffnung». Zahlreiche weitere Vorträge und Podien sind im Programm.

Junge Leute können unterdessen in Workshops vom spanischen Künstler Carlos Martínez lernen, Bibelszenen pantomimisch umzusetzen oder sich Gedanken über Berufsfindung oder Entschleunigung machen. Am Abend wird sie eine christliche Raggae-Band aus Miami wieder in Schwung bringen, oder sie finden den Weg zur stimmungsvollen «Nacht der Lichter» im Münster. Für ihre jüngeren Geschwister gibt’s biblische Geschichten, eine Hüpfburg oder ein Konzert mit Kinderliedermacher Andrew Bond. Viele weitere Workshops und Konzerte, Ausstellungen, Marktstände und Begegnungsorte runden das vielfältige Programm ab. Ein Highlight am Abend: Franz Hohler. Er kommt auf Einladung der christkatholischen Kirche, deren Mitglied er ist. Vierzehn sehr unterschiedliche Gottesdienste sind ebenfalls in Planung.

«Die auswärtigen Gäste werden Schaffhausen als die offene und freundliche Stadt erleben, die sie ist. Und die Einheimischen werden staunen über die Lebendigkeit, Vielfalt und Aktualität, die da zusammen kommt. Wir sind froh darum, dass Kirchen, Stadt und Kanton, aber auch private Sponsoren das unterstützen», meint Co-Geschäftsleiterin Marina Furrer. Ihr Kollege Martin Breitenfeldt ergänzt: «Wir nehmen keinen Eintritt, setzen auf freiwillige Kollekten. Aber so ein grosses Programm für das begrenzte Budget auf die Beine zu stellen geht nur, indem viele Akteure mit dem Eigenen andocken, weitgehend selbsttragend. Unsere Einladung zur Mitarbeit fand überwältigende Resonanz.»

Die Musikschaffenden Christoph Honegger, Mark Neufeld, Alexandra Forster und Fritz Baltruweit haben je ein Lied zum BOKT-Motto geschrieben. Interessierte Chöre und Gemeinden finden bereits jetzt Hörproben und die Noten gratis auf der Website www.bodensee-kirchentag2020.ch

Dringend gesucht werden Freiwillige für verschiedenste Dienste sowie Menschen, die auswärtigen Gästen ihr Gästebett zur Verfügung stellen wollen.
Der 18. Bodenseekirchentag ist der erste in Schaffhausen und der siebte auf Schweizer Seite seit 1984. Sein Motto «Du bist Hoffnung» lehnt sich an das traditionelle Motto der Stadt an: «Deus spes nostra est.»

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.