Die Stadtverwaltung Stockach veranstaltete ihren ersten digitalen Bürgerinfoabend
Bürgerinfoabend im heimischen Wohnzimmer

Bürgerinfoabend Stockach | Foto: Im Konstanzer Studio der Firma Translake stand Bürgermeister Rainer Stolz beim diesjährigen digitalen Bürgerinfoabend vor der Kamera. swb-Bild: Translake/ Kasper
  • Bürgerinfoabend Stockach
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Stockach. Ganz neue Wege beschritt die Stadt Stockach in diesem Jahr für ihre Einwohnerversammlung. Traditionell findet diese im Bürgerhaus Adler Post statt. Das war in diesem Jahr allerdings nicht möglich. Deshalb gab es die erste digitale Einwohnerversammlung in Zusammenarbeit mit der Konstanzer Firma »Translake«. »In der Adler Post hätten wir auf 60 bis 70 Personen reduzieren müssen. Normalerweise sind aber um die 100 Personen beim Infoabend dabei«, erklärte Bürgermeister Rainer Stolz. Mit dabei im Konstanzer Studio der Firma Translake waren Hauptamtsleiter Hubert Walk, Peter Fritschi, der Leiter des Baurechts- und Ordnungsamts und Kämmerer Bernhard Kessler, um den zugeschalteten Bürgern einen breiten Überblick über die Lage der Stadt zu geben.

Zuhause waren Zuschauerinnen und Zuschauer an rund 90 digitalen Endgeräten zugeschaltet. Wie Bürgermeister Stolz im Nachgang im Gespräch mit dem WOCHENBLATT erklärte rechnet er damit, dass vor manchen Endgeräten auch mehrere Personen saßen. Zusätzlich gab es für Bürgerinnen und Bürger ohne eigene Geräte die Möglichkeit, die Veranstaltung als Übertragung im Rathaus mitzuverfolgen. »Wir haben mit der digitalen Einwohnerversammlung also wahrscheinlich mehr Menschen erreicht als bei den regulären Präsenzveranstaltungen. Ich hoffe, dass wir damit gerade auch jüngere Menschen erreichen konnten, die sonst eher nicht zum Bürgerinfoabend gekommen wären«, betont Stolz. Eine Dauerlösung für die Zukunft sieht er in dem Konzept jedoch nicht. »Eine Präsenzveranstaltung ist für diesen Zweck einfach trotzdem besser geeignet, weil man mit den Bürgern persönlicher ins Gespräch kommen kann, als das über die Fragefunktion des Online-Programms möglich ist«, so Stolz im Gespräch mit dem WOCHENBLATT.

Präsentiert wurden vier große Themenblöcke: Corona, Finanzen, Steigerung der Attraktivität Stockachs und Klimaschutz. Stolz appellierte beim ersten Punkt an die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen zu halten. »Es geht hier nicht um Vorschriften, sondern um Sicherheit und Gesundheit. Auch wenn es ein Thema ist, dass uns alle belastet«, so Stolz. Durch das umfangreiche Programm an Finanzhilfen für die Krise wird die Stadt aller voraussicht nach 2020 »mit einem blauen Auge davon kommen«, machte der Verwaltungschef deutlich. Doch im Haushalt für 2021 klafft noch ein Fünf-Millionen-Loch. Das müsse in den kommenden Jahren wieder aufgeholt werden. Trotzdem wolle man als Kommune nicht aufhören zu investieren. Positiv stimmte der Bericht von Kämmerer Bernhard Kessler, denn die Zahlen für 2019 sehen durch die Bank deutlich besser aus als im Planansatz veranschlagt, auch wenn sich das definitive Endergebnis durch einige Unwägbarkeiten noch in einem gewissen Ausmaß ändern könnte. Im Hinblick auf die Attraktivität gab der Bürgermeister einen überblick über realisierte und geplante Baugebiete.

Die öffentliche Diskussion um die Geplante Bebauung im Bereich Goethestraße sieht er als Erfolg. »Es braucht bei solchen Prozessen einen Austausch, um zu einem guten Ergebnis zu kommen«, so Stolz. zudem gab er einen Ausblick über die Parkartige Umgestaltung des Berichs Aachpark/ Dillwiese/ Entlesee. Wie Hauptamtsleiter Hubert Walk erläuterte sei im Bereich der Kinderbetreuung zwar schon viel getan und der Rechtsanspruch der Bürgerinnen und Bürger auf einen Kita-Platz für ihre Kinder konnte lange erfüllt werden, doch mittlerweile gäbe es schon lange Wartezeiten. Nicht zuletzt deshalb steht für 2021 die Neufassung des Kita-Bedarfsplans auf dem Programm. Zu guter letzt gab es noch eine Bilanz zum Thema Klimaschutz, bei der Stolz unter anderem erläuterte, dass die Stadt seit 1995 durch die Modernisierung von Städtischen Gebäuden bereits 48 Prozent CO2 einsparen konnte. Darauf könne man zwar schon sehr stolz sein, doch bleibe das Thema Klimaschutz weiterhin ein wichtiges, dass nicht an einer Person oder einem Amt im Rathaus festzumachen sei, sondern alle Bereiche betreffe.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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