Gewichtsersparnis und vollständige recycelbarkeit als Ziel von Entwicklung
Constellium beteiligt an Projekt für Aluminium-Autotüren

Symbolbild Constellium | Foto: Symbolbild Constellium Singen
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Singen/Paris. So unterschiedlich können Schlagzeilen sein. Während der Automobilhersteller Renault vor einigen Tagen weitere Restrukturierungen ankündigte, um aus seiner Krise zu kommen, wartete nun der Aluminium-Konzern Constellium mit einer Meldung zu einer doch bedeutsamen Entwicklungskooperation auf. Das nun am Freitag lancierte Projekt "ISA3" (Integration von Aluminiumlösungen zum Leichtbau von Automobilen) hat neben Constellium und dem Renault-Konzern auch die ESI Gruppe, das französische Institut de Soudure (Institut für Schweißtechnik) und die Universität Lothringen als Partner.

Mit dem Projekt "ISA3" will Constellium den Leichtbau von Fahrzeugen vorantreiben und den Übergang bei Automobilherstellern von Stahl zu Aluminium beschleunigen. Das Projekt hat eine Laufzeit bis 2023 und konzentriert sich auf Legierungen und Lösungen, die einen geschlossenen Recyclingkreislauf ermöglichen. Ziel ist daher die Entwicklung von Aluminium-Autotüren, die 15 Prozent leichter als der derzeitige Durchschnitt, effizienter zu produzieren und in allen Phasen des Lebenszyklus recycelbar sind.

„Wir freuen uns sehr über das Projekt ISA3 und die Möglichkeit, Constelliums Engagement als Anbieter von nachhaltigen Lösungen für Kunden aus der Automobilindustrie erneut zu demonstrieren“, sagt Jack Clark, Senior Vice President, Manufacturing Excellence und Chief Technical Officer bei Constellium in der zum Wochenende publizierten Medienmitteilung.

„Wir sind davon überzeugt, dass durch dieses Projekt Aluminium eine noch bedeutendere Rolle auf dem Automobilmarkt spielen kann – denn die Hersteller sind bestrebt, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und ihr Angebot an Elektrofahrzeugen zu erweitern. Diese Partnerschaft mit einem strategischen Kunden ermöglicht es uns, Lösungen zu erforschen, die auf eine breite Palette von Fahrzeugen anwendbar sind und sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile bieten“, so Clark weiter. „Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit unseren Partnern beim End-of-Life-Recycling eine ausgezeichnete Chance, die Umwelteinflüsse der gesamten Lieferkette für Aluminium im Automobilbau zu reduzieren.“

„Wir müssen die Kosten pro Kilogramm Gewichtsersparnis bei Automobilkomponenten reduzieren, insbesondere bei Aluminiumteilen“, erklärt Patrice Belliard, Expert, Flat Products bei der Renault Gruppe. „Ziel des ISA3-Projekts ist daher, den Preis pro Kilogramm bei Aluminium-Türen um die Hälfte zu reduzieren. Das ist essenziell, um auch in Zukunft Fahrzeuge durch den Einsatz von Aluminium leichter zu machen.“ Renault ist gerade dabei, sein historisch erfolgreiches Modell "Renault 5" als E-Mobil und als Modell der Umstellung im Konzern zu reaktivieren.

Das Projekt selbst schaut weiter in die Zukunft und ist erstmal nicht davon abhängig, dass es physische Prototypen dafür gibt, wurde weiter bekannt gegeben. Auch nicht, wo eine eventuelle Produktion der neuen Komponenten dann stattfinden könnte. Constellum Singen mit seinem Automotive-Ableger in Gottmadingen, der derzeit Chrash-Management-Systeme, Seitenaufprallschutz wie Batteriegehäuse für E-Mobile produziert, hätte freilich schon viel Erfahrung in diesem Segment.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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