Standort in Singen hat die Milliarde beim Umsatz erreicht
Constellium boomt im Bereich Automotive

Constellium | Foto: Gleich drei ALU-Chefs der letzten Jahre in einer Reihe: Jochen Chwalisz, Peter Hutsch und Ivan Gyöngyös. swb-Bild: of
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Singen (of). Eine kleine Jubiläumsbilanz konnte bei der Rentner-Weihnachtsfeier von Constellium in Singen Jochen Chwalisz ziehen, denn seit fünf Jahren ist er nun Geschäftsführer am Standort Singen und seit dem Weggang von Schencking steht er alleine an der Spitze, freilich mit drei erstklassigen Bereichsleitern unter ihm. Constellium habe im Jahr 2018 rund 280.000 Tonnen Aluminium verarbeitet was sein gutes Wachstum, in fünf Jahren um 20.000 Tonnen. Man habe zuverlässige Partner mit zuverlässiger Nachfrage. Treiber des Wachstums sei der Bedarf der Automobilhersteller, was alle drei Bereiche an den Standorten Singen und Gottmadingen von Constellium betreffe. Aluminium sei derzeit das Material der Wahl der Autoindustrie, und Gottmadingen habe sich hier zu einem vollwertigen Partner der Automobilhersteller entwickelt wo auch die Entwicklung inzwischen angesiedelt ist. Weil inzwischen auch Batteriebaukästen zum Portfolio des Werks gehören, wird dort derzeit fleissig gebaut. Beim Einsatz von Aluminium im Automobil gebe es noch ein großes Potenzial nach oben, unterstrich Chwalisz Auch 30.000 Tonnen der Walzprodukten gingen ebenfalls in den Bereich Automobil.

Rund eine Milliarde Euro mache der Standort Singen inzwischen Umsatz, sagte Chwalisz, Er sei in diesen fünf Jahren um rund 25 Prozent gestiegen. Das Volumen der Investitionen habe man in den letzten fünf Jahren verdoppelt auf 50 Millionen Euro. Die Belegschaft sei zudem in den letzten 5 Jahren sei um etwa 400 aufgebaut worden. „Insgesamt zählen wir hier 2.300 Constellium-Mitarbeiter."

Der Wachstumkurs könne mindestens im kommenden Jahr noch fortgesetzt werden, schätzte Chwalisz ein. Dem Thema Brexit wird am Standort Singen nur eine marginale Bedeutung zugemessen, sagte Chwalisz auf Nachfrage.

Betriebsratsvorsitzender Heiner Holl meinte, dass es doch einige Unberechenbarkeiten bei all dem Stolz auf gemeinsam Erreichtes gebe. Derzeit sei das Walzwerk mit einen profitablen Produkt ausgelastet, das aktuell durch China nicht an die USA geliefert werden dürfe. „Wenn Trump mal schlecht schläft, dann kann der Auftrag schon wieder weg sein“, führte Holl die Unsicherheit aus.

Als „gigantisch“ Bezeichnete Holl das Wachstum im Automobilbereich. Die Kehrseite ist für ihn, dass die Personalabteilungen für das Wachstum unterbesetzt seien und es derzeit keine hauptamtliche Personalleitung gebe. Das wirke sich auch auf das Thema Ausbildung aus, denn der Personalmarkt werde immer enger und geringer. Hier müsse man handeln: „Nicht die großen Fressen die kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen“ meinte Holl im Hinblick auf die Altersstruktur insbesondere im Walzwerk, wo Nachwuchswerbung geboten sei. Das Werk brauche eine verjüngte Mannschaft. Interessanterweise wurden den Ruheständler bei ihrer Ankunft im ALU-Gemeinschaftssaal Prospekte zum Thema Ausbildung überreicht, zu denen sich Werksleiter Jochen Chwalisz wünschte, dass damit im Familien- und Bekanntenkreis Werbung gemacht werde.

Und es wird mehr Arbeit geben. Das Kaltwalzwerk werde in den Wochen über den Jahreswechsel überarbeitet, dann solle es ab 20. / 21. Januar 2019 in den Vierschichtbetrieb gehen mit 20 Schichten pro Woche. Gemeinsam müsse man nun um eine neue Presslinie kämpfen, die auch dringend nötig sei, um das Auftragsvolumen bearbeiten zu können, er hoffe, dass in dieser Sache die Abteilungsleiter bald vor die Medien treten könnten, um den Start dieser wichtigen Investition zu verkünden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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