Aber: Dem Blasorchester Singen fehlt das Gemeinschaftserlebnis in Zeiten der Corona-Zwangspause
»Der Verein lebt«

Blasorchester Singen in Corona-Zeiten | Foto: Posaunist Patrick Sonntag probiert sich in der Pandemiepause auch an der Basstrompete.
swb-Bild: BOS / privat
  • Blasorchester Singen in Corona-Zeiten
  • Foto: Posaunist Patrick Sonntag probiert sich in der Pandemiepause auch an der Basstrompete.
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Singen. Singen, Anfang Mai 2021: Gerade ist wieder ein Termin verstrichen, der eigentlich in jedem Jahr fest mit einem Auftritt des Orchesters verbunden war. Doch auch in diesem Jahr fiel die Kundgebung am 1. Mai der Corona-Pandemie zum Opfer und die Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters der Stadt Singen samt deren Instrumente kamen nicht zum Einsatz.

Abgesehen von einer kurzen Zeitspanne im Sommer und Herbst 2020 finden seit über einem Jahr keine Proben und Auftritte mehr statt. Die einzige Ausnahme, was Auftritte angeht, gab es im Juli 2020 mit einem sommerlichen Konzert auf dem Hohgarten in Singen.

Was macht so eine Pause mit einer Orchestergemeinschaft und gibt es in dieser Zeit überhaupt so etwas wie ein Vereinsleben?

Ariane Thomas aus Singen ist seit 1995 im Orchester und steht im Rahmen ihrer Tätigkeit im Vorstandsteam viel in Kontakt mit Orchestermitgliedern. Patrick Sonntag aus Tengen zählt mit 24 Jahren zu den jüngeren Mitgliedern und ist seit 2019 und somit eine vergleichsweise kurze Zeitspanne dabei. Dirigent David Krause aus Stockach leitet das Orchester ebenfalls seit 2019

Die gute Nachricht: der Verein lebt! Alle drei berichten davon, dass sich die Registergruppen regelmäßig zu Videokonferenzen verabreden, über WhatsApp-Gruppen austauschen oder zum Telefon greifen, um den Kontakt untereinander aufrecht zu erhalten. Patrick findet die Zoomkonferenzen mit seiner Posaunengruppe „cool“. Altersunterschiede in der Runde spielen keine Rolle, man versteht sich und tauscht sich aus. Geholfen hat dabei sicherlich auch die sehr gute Aufnahme aller neuen Mitglieder von Anfang an im Orchester und in den Registern, die er hervorhebt.

Ariane erhielt in der Zeit viel positive Resonanz, als sie Kontakt speziell zu den neueren Mitgliedern suchte, um deren Zugehörigkeit zum Verein und der Gemeinschaft zu fördern. Auch die Idee einer BOS-Ostergeschenkaktion an aktive Mitglieder und Aushilfen, die sie im Namen der Vorstandschaft umsetzte, sorgte für positive Überraschungen.

Trotzdem fehlt allen das unmittelbare Gemeinschaftserlebnis, das sich insbesondere bei Auftritten vor Publikum einstellt. Musikalische Aktivitäten gibt und gab es aber dennoch. Ein erstes Videoprojekt mit dem Stück „Kickoff“ wurde bereits im Juni des vergangenen Jahres realisiert. Dann folgte im Dezember die Reihe mit den Adventsgrüßen und aktuell bearbeitet David Krause die eingesandten Aufnahmen des neuesten Projekts.

Die erste Absicht des Dirigenten ist dabei, dass die Orchestermitglieder einen lohnenden Anreiz erhalten, sich wieder mit dem Instrument zu beschäftigen. Dafür nimmt er die immense Arbeit auf sich, jede einzelne Tonspur zu bearbeiten und danach alle Aufnahmen übereinander zu legen und abzumischen. Darüber hinaus berichtet Krause davon, wie er über die Beschäftigung mit jeder einzelnen Aufnahme und das Rückmelden des Feedbacks direkt mit jedem Teilnehmer / jeder Teilnehmerin fast wie bei einem Einzelunterricht in Verbindung treten kann.

Die bisher veröffentlichten Videos und bald auch das neue Stück mit dem Titel „Get up and Go“ sind aufrufbar über die Internetseite des Vereins: www.blasorchester-singen.de.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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