WOCHENBLATT-Interview mit Vereinschef Volker Kabusreuther
»Der VfR wird wieder in der Landesliga spielen«

VfR Stockach  | Foto: Die Kernmannschaft des VfR Stockach ist zusammengeblieben und möchte den Wiederaufstieg in die Landesliga schaffen.swb-Bild: VfR Stockach
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Stockach. Saisoneröffnung beim VfR Stockach. Am Samstag, 19. August, um 16 Uhr wird auf heimischem Platz gegen den SV Mühlhausen-Ehingen gekickt. Zum Leben in der Kreisliga und zum VfR-Neuanfang äußerte sich der erste Vorsitzende Volker Kabusreuther im WOCHENBLATT-Interview.


WOCHENBLATT: Neue Runde, neues Glück. Ist der VfR bereit für den Wiederaufstieg in die Landesliga?

Volker Kabusreuther: Der Abstieg war schon schlimm für mich, und er hätte nicht sein müssen Am Schluss lag es an zwei Toren, die uns gefehlt haben. Das war einfach Pech und ist dumm gelaufen. Aber wir blicken nach vorne. Positiv ist, dass der Kern der Stammmannschaft dem VfR treu geblieben ist und wir die drei Ab- durch drei Neuzugänge ersetzen konnten. Unser Ziel ist ganz klar - der Wiederaufstieg.

WOCHENBLATT: War die Trennung von Trainer Neno Rogosic während der laufenden Saison denn richtig?

Volker Kabusreuther: Ja, absolut, denn er hat die Mannschaft nicht mehr erreicht. Unser neuer Coach Stefan Pröhl hat vor zwei Jahren noch selbst bei uns gespielt, er ist mit 33 Jahren jünger und somit näher an der Mannschaft dran. Die Vorbereitungsspiele sind gut für den VfR gelaufen, denn wir haben keines der fünf Spiele verloren und gegen Villingen sogar 3:3 unentschieden gespielt. Wir haben die Mannschaft in der Abwehr verstärkt, die uns in der Vergangenheit immer wieder Probleme bereitet hat. Der Sturm hat immer funktioniert, gute Stürmer hatten wir schon immer. Wichtig ist, dass die Jungs zusammengeblieben und motiviert sind bis in die Haarspitzen.

WOCHENBLATT: Zur Förderung der Nachwuchsarbeit hat der VfR eine Spielgemeinschaft mit Zizenhausen, Winterspüren und Zoznegg gebildet?

Volker Kabusreuther: Alle Vereine haben Probleme damit, die Mannschaften ab der C-Jugend aufwärts zu besetzen. Bis zur D-Jugend ist das einfach, doch danach fehlen oft die Spieler. Darum haben wir die Spielgemeinschaft gebildet, was überraschend reibungslos über die Bühne ging. Wir können alle Altersklassen doppelt belegen, und damit der Spaß nicht zu kurz kommt, haben wir pro Klasse je eine leistungsbezogene Mannschaft und eine zweite gebildet, bei der es nicht so streng zugeht. Alle Teams konnten zusammenbleiben und ihre gewohnten Trainer behalten. Aber es war uns auch wichtig, dass die Vereinstreue und die Verbindung zum Herkunftsverein bestehen bleiben. Trainiert wird dort, wo die jeweilige Klasse am stärksten vertreten ist. Das ist bei der A-Jugend beispielsweise in Zizenhausen der Fall, und mit den Trikots dieses Vereins laufen sie auch auf. Mit der Spielgemeinschaft erfassen wir etwa 500 Kinder und Jugendliche.

WOCHENBLATT: Kicken auch Flüchtlinge beim VfR?

Volker Kabusreuther: Wie er es angesichts der Sprachbarrieren hinbekommt, ist mir ein Rätsel. Doch Dieter Melnyk trainiert jeden Montag von 18 bis 19.30 Uhr etwa 30 bis 40 Flüchtlinge im Osterholz. Das funktioniert wunderbar, und wir versuchen auch, die Spieler in unsere Mannschaften zu integrieren.

WOCHENBLATT: Angesichts des schwachen Abschneidens der Damen bei der Fußball-EM plant der VfR, wieder in den Frauenfußball einzusteigen?

Volker Kabusreuther: Nein. Denn dafür haben wir keine Interessentinnen.

WOCHENBLATT: Bekommt der VfR seine langersehnte Flutlichtanlage?

Volker Kabusreuther: Vor Weihnachten letzten Jahres bin ich auf Sammeltour gegangen. Die Volksbank hat uns für Spielerbänke 4.000 Euro gespendet, und die Stiftung der Sparkasse Hegau-Bodensee war bereit, uns 10.000 Euro für den Ankauf der Flutlichanlage zu geben. Und Bürgermeister Rainer Stolz hat uns zugesagt, dass wir nach der Sommerpause des Gemeinderats und der Wahl am 24. September mit der Unterstützung der Stadt rechnen können. Das ist auch dringend nötig. Denn unsere Flutlichtanlage ist 50 Jahre alt, Ersatzteile sind fast nicht mehr zu bekommen, Reparaturarbeiten sind umständlich und schwer durchführbar und wir müssen auf LED-Lampen umrüsten. Die neue Anlage wird etwa 100.000 Euro kosten und ist in diesem Jahr noch ein absolutes Muss.

WOCHENBLATT: Wie steht der VfR generell finanziell da?

Volker Kabusreuther: Am Ende des Jahres wird der VfR eine schwarze Null schreiben. Hier kommt uns auch zu Gute, dass wir nicht, wie viele andere Vereine, einen großen Sponsor, sondern viele kleinere Unterstützer haben. Daher tut es uns nicht so weh, wenn ein Spender wegfällt. Wir werden zum Jahresende schuldenfrei sein.

WOCHENBLATT: Dann hat der Abstieg also keine finanziellen Folgen?

Volker Kabusreuther: Nein. Wir müssen mit den Stadionpreisen zwar etwas runtergehen. Aber von dem gesparten Geld kaufen sich die Besucher dann eben eine Rote Wurst.


WOCHENBLATT: Seit der letzten Generalversammlung im Mai ist der Vorstand um Siegfried Endres verstärkt worden. Welche Aufgaben hat der ehemalige Chef der Volksbank Stockach beim VfR?

Volker Kabusreuther: Er wird sich um den Bereich Finanzen, den kaufmännischen Sektor, um Marketing und Sponsoring kümmern. Werbung ist auch im Bereich der Mitglieder dringend notwendig, denn wir haben nur noch etwa 400.

WOCHENBLATT: Und wie lange stehen Sie dem VfR noch zur Verfügung?

Volker Kabusreuther: Auf jeden Fall bis zur nächsten Generalversammlung im April 2018. Doch nun steht zunächst der Saisonauftakt am Samstag, 19. August, an. Und eine spannende Saison. Denn der VfR wird wieder Landesliga spielen.

Der VfR Stockach startet in eine neue Runde: Das erste Heimspiel des Traditionsvereins in der Bezirksliga-Saison 2017/2018 ist am Samstag, 19. August, um 16 Uhr gegen den SV Mühlhausen-Ehingen. Zuvor wird ab etwa 15.15 Uhr zu einem Apero mit »tierischer« Überraschung ins Stadion im Osterholz geladen.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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