City-Ring arbeitet intensiv an ECE-Stellungnahme / Gründung von Kontra-Initiative
Der Wunsch nach Stärkung ohne Schmerz

Foto: So stellt sich das Unternehmen ECE ein Shopping-Center mit 16.000 Quadratmeter an der Singener Bahnhofstraße vor. Im Bild links ist das Karstadt-Gebäude dargestellt. swb-Bild: of/ECE
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Singen (of). Bei den Singener Händlern wird derzeit intensiv gebrütet. Beide am Ort vertretenen Handelsorganisationen, der dem Standortmarketing »Singen aktiv« angeschlossene City Ring wie auch der Handelsverband Ortsgruppe Singen mit seinen rund 50 Mitgliedern, haben in diesen Tagen Fragebögen versandt, um ein möglichst vielfältiges Meinungsbild zu den Plänen des Unternehmens ECE für die Einrichtung eines Shopping-Centers zu erhalten. Bis zum 27. Juni haben die Verbände sowie andere Institutionen, wie etwa die Industrie und Handelskammer, noch Zeit, ihre Stellungnahme zu einer Auswirkungsanalyse der BBE-Handelsberatung abzugeben. Das ist inzwischen das dritte Gutachten für die geplante Investition von ECE an der Singener Bahnhofstraße, das allerdings genau hinterfragt, wie welche Branchen in der Singener Innenstadt von den 16.000 Quadratmeter Verkaufsfläche betroffen oder sogar gefährdet sein können.

»Wir werden unsere Frist auch voll ausnutzen«, sagte der Sprecher des City Ring Singen, Karl Wager, nach einem Treffen von Mitgliedern des City Ring am gestrigen Dienstag.
Die Position der Ablehnung der bisher bekannt gewordenen Pläne von ECE wurde durch den City Ring schon länger formuliert.
»Wir möchten aber schon deutlich machen, dass wir nicht gegen eine Entwicklung in der Singener Innenstadt sind«, betonte Wager im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. »90 unserer Mitglieder sehen aber die Größe als sehr problematisch, weil sie für eine Kanibalisierung des Handels sorgt.« Diese Sorge wird durch die Auswirkungsanalyse keineswegs genommen. »Wenn wir sehen, dass es zum Beispiel im Bereich Oberbekleidung zu einer Abschöpfung von 30 Prozent des Umsatzes kommen könnte, im Bereich Schmuck/Uhren gar um über 40 Prozent, dann wird der bestehende Handel gravierend betroffen sein«, bringt Wager die Stimmung auf den Punkt.
In der City Ring-Umfrage geht es noch um nachhaltigere Wirkungen des Shopping-Centers. Zum Beispiel, wie sich der Immobilienwert der Geschäfte im Herzen Singens durch das Center verändern könnte.
Wager hofft auf den Gemeinderat, der letztlich ein Maß festlegen muss, was an Shopping-Center für die Stadt verträglich wäre. »Wir sind da nicht die prinzipiellen Bremser.«
Am kommenden Dienstag, 24. Juni, wird ab 16 Uhr die Auswirkungsanalyse von BBE in der öffentlichen Sitzung des City Ring mündlich vorgestellt. Dabei werden auch die Handelsorganisationen Flagge zeigen und weitere Punkte für ihre Stellungnahme finden.
Am Freitag, 20. Juni, will sich um 19 Uhr im Gasthaus Kreuz in Singen, eine Bürgerinitiative gegen ein Shopping-Center in Singen gründen.
Dabei sein werden laut der Ankündigung voraussichtlich Vertreter von Gewerkschaften, Parteien, sowie verschiedene Singener Einzelhändler und Privatpersonen.
Die nun an die Öffentlichkeit gegangene Initiative setzt sich zum Ziel, die Entstehung eines Shoppingcenters in Singen zu verhindern und stattdessen den traditionellen, inhabergeführten Einzelhandel in der Stadt zu fördern.
»Wir brauchen keine Konsumtempel in Singen, zumal die Zukunft des Einzelhandels sowieso schon durch die zunehmenden Anteile des Internethandels bedroht ist. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, vor der Abstimmung über ein solches Center am 24. Juli die Öffentlichkeit über die Risiken zu informieren und Unterschriften gegen dessen Errichtung zu sammeln«, so Initiator Gerd Kauschat am Dienstag.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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