Einwohnerstatistik verzeichnet verstärkte Zu- wie auch Abwanderung
Deutsche wandern wieder Zurück aus dem Thurgau

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Frauenfeld. 2018 zogen mehr Menschen aus dem Ausland in den Thurgau als im Vorjahr, es wanderten aber auch mehr aus. Jeder dritte Auswanderer zog nach Deutschland. Dies und vieles mehr geht aus Analysen der Zu- und Wegzüge und der Haushaltsstrukturen hervor, welche die Thurgauer Dienststelle für Statistik soeben veröffentlicht hat.

4.300 Personen sind im Jahr 2018 aus dem Ausland in den Kanton Thurgau gezogen, vier Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig haben rund 3 100 Personen den Thurgau Richtung Ausland verlassen, dies sind etwa 200 Wegzüge oder sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gut jeder dritte Auswanderer verlegte seinen Wohnsitz vom Thurgau nach Deutschland, weitere Zielstaaten waren unter anderem Portugal, Polen, Italien und Spanien. Vermutlich sind das Rückkehrer.

Drei Viertel der Auswanderer waren Ausländerinnen oder Ausländer, ein Viertel Schweizer Bürgerinnen und Bürger. Letztere zog es oft nach Deutschland, Thailand, in die Vereinigten Staaten oder nach Spanien. Jeder vierte Auswanderer oder jede vierte Auswanderin aus dem Thurgau war zwischen 25 und 34 Jahre alt.

6 700 Personen zügelten im Jahr 2018 aus einem anderen Kanton in den Thurgau, 6.100 in umgekehrter Richtung vom Thurgau in einen anderen Kanton. Mit dieser «Wanderungsbilanz» gehört der Thurgau schweizweit zu jenen Kantonen, die am meisten Zuzügerinnen und Zuzüger aus anderen Kantonen anziehen. Für das Bevölkerungswachstum im Kanton Thurgau fallen die Zuzüge aus anderen Kantonen jedoch weniger stark ins Gewicht als die Zuzüge aus dem Ausland.

Häufig kamen Zuzügerinnen und Zuzüger aus dem Kanton St. Gallen: 2 500 Personen zogen von dort in den Thurgau, umgekehrt wechselten 2 230 Personen vom Thurgau in den Kanton St. Gallen. Auch aus dem Bezirk Winterthur gab es «netto» einen nennenswerten Zustrom in den Thurgau. Anders ist die Wanderungsbewegung mit der Stadt Zürich: 450 Thurgauerinnen und Thurgauer verlegten 2018 ihren Wohnort dorthin, nur 250 Stadtzürcher zogen in den Thurgau.

Mit Abstand am häufigsten wird jedoch innerhalb des Kantons Thurgau gezügelt. Im Jahr 2018 verlegten rund 10 300 Thurgauerinnen und Thurgauer ihren Wohnsitz in eine andere Thurgauer Gemeinde.

Trend zu kleineren Haushalten setzt sich fort

Neue Resultate veröffentlichte die Dienststelle für Statistik zudem zu den Privathaushalten im Kanton Thurgau. Ende 2018 gab es im Thurgau rund 119.700 Privathaushalte, 1.600 Haushalte oder 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Hälfte des Wachstums ging auf das Konto von Einpersonenhaushalten. Der «typische» Haushalt ist heute klein: In zwei von drei Haushalten leben nur eine oder zwei Personen. Die durchschnittliche Haushaltsgrösse umfasste 2018 2,28 Personen. In sechs Prozent aller Haushalte wohnen fünf oder mehr Personen.

In jedem neunten Haushalt wohnt eine über 65-jährige Person alleine. Die Zahl der allein lebenden Seniorinnen und Senioren wächst überdurchschnittlich. 2018 nahm sie um 3,3 Prozent oder rund 400 Haushalte zu.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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