BSZ-Schüler kämpfen für ein Stück wichtige Umwelt
Die Plage mit dem Plastik

BSZ Stockach  | Foto: Aufklärung, Information, Sensibilisierung für das Thema Plastik: Referendar Alexander Kupferschmid sowie die Schülerinnen Philomena, Tuba und Sarah.swb-Bild sw
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Stockach. Das Bild bekommen Sarah, Tuba und Philomena einfach nicht mehr aus dem Kopf: eine Schildkröte, durch deren Nase sich ein Plastikstrohhalm gebohrt hat. Der Fremdkörper wurde mit einer Zange entfernt - und das Tier hatte bis zu diesem Zeitpunkt unerträgliche Schmerzen. Dieses verstörende Bild war ein Grund für die drei Schülerinnen der elften Klasse des Wirtschaftsgymnasiums International am Stockacher Berufsschulzentrum (BSZ), sich zusammen mit ihren zwölf Mitschülern im Alter zwischen 16 und 20 Jahren intensiv mit dem Thema Plastik zu beschäftigen. Das Ergebnis ist erschreckend: Im Jahr 2050 wird es mehr Plastik als Fische in den Meeren geben, 37 Kilogramm Plastik verbraucht ein Deutscher durchschnittlich im Jahr, eine Zigarettenkippe braucht ein bis fünf Jahre, bis sie sich zersetzt. Eine Plastikflasche verschwindet nach etwa 450 Jahren - aber nicht ganz, denn kleinste Partikel bleiben erhalten.

Die Daten und Zahlen sprudeln nur so aus den Schülerinnen heraus - und Alexander Kupferschmid ist von ihrem Einsatz begeistert. Er ist Referendar für die Fächer Geschichte und Gemeinschaftskunde am BSZ und suchte nach einem gesellschaftspolitisch relevanten Thema, in das sich die Schüler selbst miteinbringen können. Die Plastikproblematik, so erklärt er im Interview, treibt ihn auch privat um: »Ich brenne für dieses Thema«. Mit seinem Feuer entzündete er die Begeisterung seiner Schüler, die sich über die gestellten Aufgaben und die Notengebung hinaus in die Thematik vertieften. Aus dem Schulprojekt heraus wurde ein Infostand gebaut, der an zwei Schultagen während der Pausen mit den Schülern besetzt war. Sie beantworteten Fragen ihrer Mitschüler, gaben ihr Wissen weiter, wollten für die Sache sensibilisieren. Darum ging es - auf das Thema aufmerksam zu machen.

Aufmerksamkeit hat Alexander Kupferschmid auf jeden Fall bekommen. Alle drei Schülerinnen erklären, nun bewusster mit dem Thema umzugehen. Plastikflaschen werden vermieden. Ebenso Plastiktaschen und unnötige Verpackungen. Ganz vermieden werden kann der Umweltkiller nicht - da sind sie realistisch. Aber es muss etwas getan werden. Und sie packen es an: Zu Ende des Schuljahres 2018/‘19 wollen sie ergänzend zum Unterricht eine Projektwoche mit Vorträgen, Schautafeln und Workshops auf die Beine stellen. Motto: »Plastik - nein danke«. Denn das Bild der gequälten Schildkröte und die anderen Schreckensszenarien mit Unmengen an Plastik lassen die jungen Frauen nicht mehr los.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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