»Die Partei« feiert ihren Wahlkampfauftakt in ihrer »Hochburg« Talheim
»Die Politik arbeitet uns eigentlich zu im Wahlkampf«

Die Partei | Foto: »Die Partei« Kanzlerkandidat (einer von 299) Björn Langer mit dem Pappkameraden von Parteigründer und Europaabgeordnetem Martin Sonneborn als Selfie-Beilage und dem Kreisvorsitzendem Armin Kabis beim Wahlkampfauftakt in Talheim. swb-Bild: of
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  • Foto: »Die Partei« Kanzlerkandidat (einer von 299) Björn Langer mit dem Pappkameraden von Parteigründer und Europaabgeordnetem Martin Sonneborn als Selfie-Beilage und dem Kreisvorsitzendem Armin Kabis beim Wahlkampfauftakt in Talheim. swb-Bild: of
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Tengen-Talheim. Satire bedeutet nicht »Spaßpartei« in Anspielung früherer Wahlprogramm anderer Parteien gab es am Samstag zu hören zum Wahlkampfauftakt des Konstanzer Kreisverbands von »Die Partei«. Der Ort dafür ist beileibe kein Zufall: hier habe man eine »Stimmenhochburg« und bei der letzten Landtagswahl ganze 12,8 Prozent der gültigen Stimmen geholt, sagt der Kanzlerkandidat Björn Langer aus Engen, der durchaus optmistisch in den Wahlkampf zieht.
Langer ist allerdings einer von 299 Kanzlerkandidaten, denn so viele Wahlkreise gibt es in Deutschland. Der Gründer von »Die Partei«, der gestandene Satiriker und Europaabgeordnete Martin Sonneborn (genannt GröVaZ, also »Größter Vorsitzender aller Zeiten«), der übrigens als Pappkamerad und Selfie-Hintergrund an der Auftaktveranstaltung teilgenommen hatte, erklärte schon im letzten Jahr alle Bewerber zu Kanzlerkandidaten. Das ist für den lokalen Bewerber um das Kanzleramt schon Satire. »Dafür bräuchte ich ein Direktmandat«, lächelt er. Das sei nicht so einfach in einer »Keine Experimente« Region. Es wird viel gelacht an diesem Nachmittag. Eigentlich ist das Motto, dass der Kandidat die Besucher fragt und diese antworten sollen. Meist wird aber eine Gegenfrage draus. Zum Beispiel das Wochenblatt warum man in solch eine Partei eintritt. Im Herbst 2019 sei das gewesen, sagt Björn Langer, also abseits aller Wahlen. »Ich bin eigentlich schon immer an Politik interessiert gewesen, aber wenn man sich die PolitikerInnen angesehen hat, wird einem schnell klar, dass es an der Zeit ist die Politiker »an den Eiern« zu packen weil viel erzählt und wenig gemacht werde. »Unsere Partei hat deshalb auch kein Programm außer dass sie eben den Wählern zuhört und deren Wünsche als Aufgaben nimmt.
Die Runde der Parteikollegen an diesem Nachmittag wirkt politisch interessiert, wie bei vielen Fragen zur Politik auch hier in der Region herauskommt. Björn Langer sieht durchaus Chancen in dieser Bundestagswahl. Bei der Landtagswahl habe man sich bei der Stimmenzahl mehr als verdoppelt, da könnte man vielleicht mal die Fünf-Prozent-Hürde knacken. »Die anderen Parteien arbeiten uns ja fleißig zu. Wenn die ihre Arbeit richtig machenwürden, müsste es uns ja gar nicht erst geben, sagt der Kanzlerkandidat aus Engen. Und: »Satire regt die Menschen zum Nachdenken an.«
Der Kreisvorsitzende Armin Kabis sieht »Die Partei« als natürlichen Protest, aber eben ohne rechte Ecke. Immerhin 160 Mitglieder habe der Kreisverband, bundesweit seien es gar 52.000 Personen die mit der »Partei« ihre Haltung zeigen. Man habe 40 Mandatsträger in Baden-Württemberg inzwischen in den kommunalen Gremien sitzen, die Partei biete neuen jungen Mitgliedern auch politische Kaderschulungen denn – wie bei allen Vereinen und Parteien – die Jugend bräuchte man dringend um den Altersschnitt zu senken.
»Billiger Anzug, billiger Beitrag« ist da unser Motto«, lacht er. Was den Wahlkampf angeht werde es eher spontane Aktionen geben. Schon als »Fridays for Future« in Konstanz anfing auf die Straße statt in die Schule zu gehen, sei man in eigener Sache präsent gewesen. »Das hat schon ganz schön gefehlt dieses Jahr«, sagt Armin Kabis

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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