Benennung für Straßen im Baugebiet »Burghalde II« beschlossen
Die Straßen haben einen Namen

Straßen Stockach  | Foto: Es gibt Stockacher Straßen mit einprägsamen Namen - wie die Talstraße, in der das WOCHENBLATT-Geschäftsstelle zu Hause ist. Doch im Baugebiet »Burghalde II« werden die Straßen bedeutungsschwerere Namen bekommen.swb-Bild: sw
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Stockach. Die Straßen im Baugebiet »Burghalde II« in Stockach sollen nicht namenlos bleiben. Der Stockacher Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung die Benennung der größeren Ringstraße in Wilhelm-Liebherr-Straße und der Kleineren Ringstraße in Caroline-Krähmer-Straße. Stadtrat Martin Bosch (CDU) regte an, auch eine Straße nach Stockachs kürzlich verstorbenem Ehrenbürger und Ehrenringträger Heinrich Wagner zu benennen. Und sein Parteikollege Dr. Ulf Wieczorek machte bürgernah darauf aufmerksam, die persönlichen Daten und Verdienste der beiden Namensgeber Wilhelm Liebherr und Caroline Krähmer zu veröffentlichen, was Bürgermeister Rainer Stolz zusicherte.

Das Stockacher Baugebiet »Burghalde II« in der Nähe der Graf-Mangold-Straße nimmt somit Gestalt an. Die Erschließung ist laut Sitzungsvorlage zum Gemeinderat vorangeschritten, die ersten Baugenehmigungen wurden erteilt, und nun haben auch die Straßen Namen erhalten. Wilhelm Liebherr hatte laut Sitzungsvorlage Verfolgten des Dritten Reiches, vor allem jüdischen Mitbürgern, zur Flucht in die Schweiz verholfen und war als Gegner des NS-Regimes 1942 aus dem Schuldienst entlassen worden: »Nachdem die Radolfzeller SS im April 1945 in Stockach ein Massaker an ehemaligen Fremdarbeitern durchgeführt hatte, wollten die Besatzungstruppen ein Exempel statuieren und Stockacher Bürger erschießen lassen. Zusammen mit Bürgermeister Ernst Sigel und unabhängig von Pfarrer Alois Mutz setze sich Liebherr erfolgreich für die Rettung der Stadt ein und wurde 1945 als provisorischer Landrat des Landkreises Stockach eingesetzt«.

Auf ganz andere Weise trat Caroline Krähmer in Erscheinung. Die 1794 geborene Tochter eines Heilbronner Fagottisten war laut Sitzungsvorlage zum Gemeinderat die erste international renommierte Soloklarinettistin aus Deutschland. Für eine Frau machte sie in der damaligen Zeit eine ungewöhnliche Karriere als Klarinettistin, Violinistin, Musiklehrerin und Komponistin, womit sie nach dem frühen Tod ihres Mannes den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder verdiente. In der Musikwissenschaft ist die Künstlerin ebenso als Schleicher-Krähmer wie als Krähmer bekannt.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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