»Politischer Aschermittwoch« im Vorfeld der Kommunalwahlen
Die Suche der Politik nach den politisch Engagierten

Aschermittwoch | Foto: In der noch närrisch dekorierten Singener Scheffelhalle steigt der diesjährige politische Aschermittwoch des WOCHENBLATT am 6. März. swb-Bild: Archiv
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  • Foto: In der noch närrisch dekorierten Singener Scheffelhalle steigt der diesjährige politische Aschermittwoch des WOCHENBLATT am 6. März. swb-Bild: Archiv
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Singen. Für die politischen Gruppierungen, Listen und Parteien wird es langsam ernst. In vielen Städten und Gemeinden stehen in den nächsten Wochen die Nominierungen der Kandidaten für die Kommunalwahlen an, also für die Gemeinderäte wie den Kreistag. In vielen Gremien kündigen sich Generationswechsel an, wenngleich mancher Rücktritt noch hinterm Berg gehalten wird. »So schwer wie dieses Mal war es noch nie«, gestand zum Beispiel der Konstanzer CDU-Vorsitzende Fabio Crivellari am Rande des Neujahrsempfangs im Konzil. Obwohl dort in der Fraktion zum Beispiel nur ein Rücktritt zum Ende der Amtszeit verdaut werden müsste, weil die anderen schon den Wechsel in der Legislaturperiode vollzogen hatten, sei es doch harte Arbeit, die Liste voll zu bekommen. Da brauche es sehr viele Gespräche und Rundrufe. »Wenn man es genau betrachtet, dann ist das bei der Anzahl an Sitzungen durch die Ausschüsse und die Stiftung quasi ein Halbtagesjob«, hat Crivellari Verständnis für die zögerliche Haltung.
In ein ähnliches Horn stößt Franz Hirschle, Ortsvorsitzender von der Singener CDU, der ebenfalls gerade noch in vielen Verhandlungen mit Kandidaten in spe steckt. »Wenn ich selbst nicht selbständig wäre und die Arbeitszeit etwas variabler gestalten könnte, würde ich das nicht schaffen, zumal ja die Sitzungen oft schon nachmittags beginnen.«
Selbst in den Gemeinden gibt es zunehmend Probleme, Menschen zu finden, die sich hier für eine Amtszeit von fünf Jahren verpflichten möchten. Der Gemeinderat von Rielasingen-Worblingen gab da zum Beispiel das Signal, dass die Gemeinde die Kosten von Kinder- oder Seniorenbetreuung während der Sitzungszeiten übernimmt.
Das praktizieren bislang die Städte Radolfzell und Konstanz, auch aus dem Grund, um damit politisches Ehrenamt zu erleichtern.
Genau um diese Fragen, eben wie sich die Rolle des politischen Ehrenamts in Zeiten einer immer stärker wachsenden Bürokratie und auch in Zeiten eines doch spürbaren Ansehensverlusts der Mandatsträger selbst verändert hat, dreht sich der diesjährige »Politische Aschermittwoch« des WOCHENBLATTs, zu dem auf den 6. März, 11.15 Uhr, eingeladen wird. Die Frage, ob das politische Ehrenamt in seiner jetzigen Form ein Auslaufmodell ist, wurde bewusst provokant gesetzt. Denn neue Zeiten bedürfen wahrscheinlich auch neuer Formen in der Demokratie, in der »Sachzwänge« eine immer größere Rolle zu spielen scheinen, auf der anderen Seite aber lokale Politik trotzdem eigene Akzente setzen will.
Und darüber wollen beim politischen Aschermittwoch auf dem Podium Singens OB Bernd Häusler, Michael Sommer vom Institut für Demoskopie Allensbach, Wolf Dieter Karle als Stockacher Gemeinderat und Orstvorsteher von Hindelwangen, Tim Strobel als Engener SPD-Vorsitzender und Mitglied des Juso-Landesvorstands sowie Martin Müller, der mit seinem Unternehmen »Lebenswerke GmbH« Kommunen in Sachen Bürgerbeteiligung begleitet, aus ganz vielen und unterschiedlichen Positionen heraus diskutieren, um hier auch neue Positionen für die kommunale Politik zu finden.
So wie die Zeit für die Parteien immer knapper wird, so ist es auch mit den Karten für Interessenten für die Veranstaltung, die schon im Vorfeld auf eine sehr positive Resonanz stößt. Wer noch dabei sein will bei diesem politisch spannenden Vormittag in der Singener Scheffelhalle, sollte nicht zögern.
Hier gehts zur Online-Anmeldung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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