Berthold Restle und Siegfried Endres bei Mitgliederversammlung verabschiedet
Eigentlich zwei Generationen lang die BG Stockach geprägt

Abschied BG Stockach | Foto: Ein Abschied mit Blumen und Wurst. Berthold Restle zwar z20 Jahre Aufsichtsratsvorsitzender, Siegfried Endres 26 Jahre im Vorstand der Baugenossenschaft gewesen. swb-Bild: of
  • Abschied BG Stockach
  • Foto: Ein Abschied mit Blumen und Wurst. Berthold Restle zwar z20 Jahre Aufsichtsratsvorsitzender, Siegfried Endres 26 Jahre im Vorstand der Baugenossenschaft gewesen. swb-Bild: of
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Stockach. Sein letzter offizieller Akt war es noch, das Rednerpult für den nachfolgenden Redner zu desinfizieren als Verweis auf die aktuell so verrückten Zeiten. Doch dann wurde es durch die Direktorin des Verbands der Wohnungswirtschaft Baden-Württemberg, Dr. Iris Bäuerle, feierlich zu seinem Abschied. „Wenn es die Satzung erlauben würden, dann würden sie sicher noch weitermachen“, sagte sie, aber zum Glück sei er wie sein ebenfalls verabschiedeter Kollege Siegfried Endres ja auch noch Mitglied, bleibe also Präsent in der Genossenschaftsfamilie. Berthold Restle war 32 Jahre lang im Aufsichtsrat der BG Stockach gewesen, davon für 20 Jahre Vorsitzender und schon seine Mutter sei Mitglied gewesen, führte Dr. Bäuerle aus. Er habe, ohne zu übertreiben, die Geschichte der Baugenossenschaft wesentlich geprägt.

Siegfried Endres war seit 1995 Mitglied des dreiköpfigen Vorstands gewesen und hatte seine ganze Kompetenz als Banker in Sachen Finanzen mit einbringen können, wurde zu seinem Abschied unterstrichen. Beide wurden durch den Verband mit hochkarätigen Ehrennadeln gewürdigt.

„Ehrenamt heißt mit großer Haftung, aber ohne Geld“, unterstrich der neue Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Seeberger den Einsatz von Siegfried Endres, der in einer Sitzung des Aufsichtsrat formell im Juli mit Erreichen der Altersgrenze von 70 Jahren verabschiedet wurde. Berthold Restle hat in seinem Leben viele Führungspositionen beim Landkreis, wie beim Krankenhaus Stockach inne gehabt. Seit er Vorsitzender war, wurden nicht nur 60 Wohnungen neu gebaut, sondern auch sehr viele renoviert. Er wurde vor drei Jahren noch mit 69 Jahren als Vorsitzender bestätigt und konnte so sein Ausscheiden noch etwas herauszögern.

Roland Mathis als geschäftsführender Vorstand hatte eingangs der Sitzung die Zahlen für 2020 den Mitgliedern vorgestellt. Danach hatte die Genossenschaft im ersten Corona-Jahr ganz gut zulegen können. Insgesamt hätten alle Baugenossenschaften wachsen können, dazu habe auch Stockach beigetragen. Noch in der Woche vor dem Lockdown habe man das Großprojekt Galgenäcker noch ohne „Abstand“ mit Spatenstich starten können. Bis ende 2020 seien dort trotz der Corona-Einschränkungen 1,6 Millionen Euro von 3,4 Millionen Euro investiert worden. Man habe hier auch von der Mehrwehrsteuersenkung wie von den damaligen senkungen der Baupreise profitieren können. Noch im November wurde das zweite Projekt in der Robert-Koch-Straße – dann ohne Spatenstich gestartet. Alle 144 Wohnungen seien zum letzten Jahreswechsel vermietet gewesen, mit einer von Durchschnittsmiete von 6,04 Euro und 6,51 bei den Neubauten liege man weiter stark unter dem Durchschnitt, und dass ohne die Anspruchnahme von Fördermitteln, wie Mathis verdeutlichte.

Auch in 2021 stehen die Galgenäcker und das Projekt Robert-Koch-Straße im Mittelpunkt. Ersteres kann in den nächsten Tagen schon an die Mieter der 18 Wohnungen übergeben werden. Bei zweiterem werden man im Sommer 2022 bezugsfertig sein. Die Nachfrage sei sehr groß – auch aus dem Mitgliederbestand – weil hier barrierearme Wohnungen angeboten werden könnten. In der Robert Koch-Straße werde es nicht einfach den Voranschlag zu halten, wegen der Erhöhungen der Baupreise und auch Lieferengpässe, bei dem sogar das Hochwasser im Ahrtal Auswirkungen habe.

Die Bilanzsumme erhöhte sich von 9,26 Millionen Euro auf nun 10,91 Millionen Euro. Angesichts der Investitionen erhöhten sich auch die Verbindlichkeiten. Der Jahresüberschuss ist mit 121.000 Euro fast identisch mit dem von 2019. Mit einer Eigenkapitalquote von 27 Prozent stehe man auf einem soliden Fundament. Die Versammlung Beschloss den Bilanzgewinn von rund 24.000 Euro, der schon im März formell festgestellt wurde, an die Mitglieder auszuschütten.

Weil auch für die Baugenossenschaft spürbar wurde, dass das Interesse am Ehrenamt nachlässt, wurde trotz der ausgeschiedenen Mitglieder aus dem Aufsichtsrat auf eine Nachwahl verzichtet. Das sei auch verschmerzbar, da der Aufsichtsrat personell sehr üppig ausgestattet war und seiner Besetzung weit über der geforderten Quoten lag.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.