Auszeichnung für Pfahlbau-Spielplatz beim »Zollhaus«
Ein spielerisches Erbe

Spielplatz  | Foto: Freuen sich über die Auszeichnung des »Welterbe-Pfahlbau-Spielplatzes« in Ludwigshafen: Anna Wildöer von der Tourist-Info und Bürgermeister Matthias Weckbach.swb-Bild: sw
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Bodman-Ludwigshafen. Umstritten und dennoch ausgezeichnet. Der »Welterbe-Pfahlbau-Spielplatz« beim »Zollhaus« in Ludwigshafen hatte für Diskussions- und Zündstoff gesorgt - Bedenken wegen der Kosten, der Sicherheit, des Standorts, der Nähe zu See und Parkplatz mit Verkehr hatten die Gemüter erhitzt. Nun hat die Anlage den nachträglichen Ritterschlag erhalten: Beim von der »Stadt und Raum Messe und Medien GmbH« ausgelobten »Deutschen Spielraum-Preis« belegte der Themenspielplatz mit seiner Reminiszenz an die historischen Pfahlbausiedlungen einen Hauptpreis im zweiten Rang. Bürgermeister Matthias Weckbach nahm Urkunde und Sachpreis im Wert von 2.000 Euro in Köln entgegen, und von dem Geld werden Tische und Bänke für weitere Spielplätze in der Seegemeinde angeschafft, verriet er beim Pressegespräch.

75 Bewerber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz konkurrierten um den »Deutschen Spielraum-Preis« - und die große Resonanz sowie die hohe Qualität der Einsendungen bewogen die achtköpfige Fachjury zu einer Ausweitung der Bewertungsskala. In den vergangenen elf Jahren waren in der Regel zehn Projekte gekürt worden, 2017 waren es 18. Neun Hauptpreise und neun Belobigungen wurden vergeben, und Ludwigshafen ist mit dabei. Die Begründung laut Pressetext: »Der entstandene Themenspielplatz versinnbildlicht die etwa zehn Meter unter Wasser befindlichen und somit für den Besucher nicht ersichtlichen Pfahlbauten.« Der Spielplatz sei damit praktisch die Sichtbarmachung der Pfahlbauten und werde somit zum Unesco-Welterbe. Der Spielplatz verkörpert aber nicht nur Vorgeschichte, er hat auch selbst eine. An seinem Standort befand sich früher das Demnitz-Gebäude, 1954 eines der wenigen Häuser mit Fernsehen, wie Bürgermeister Weckbach beim Pressetermin ausführte. Immer wieder habe es Anrufe bei der Gemeinde von Leuten gegeben, die das Haus mieten wollten.

Allen wurde eine Absage erteilt - denn der Abriss war geplant. »Wir wollten ein Alleinstellungsmerkmal«, so Matthias Weckbach. Und so wurden für Kosten von insgesamt 480.000 Euro, bei einem Zuschuss von 160.000 Euro, zwei Spielplätze in Bodman und Ludwigshafen errichtet. Nach emotionalen Debatten. Der Spielplatz auf dem ehemaligen Demnitz-Areal ist nun preisgekrönt. Denn, so die wortreiche Begründung der Jury: »Die wie ein prähistorisches Objekt erscheinenden Holzgewerke bieten einerseits ein durchaus übliches Spielangebot aus Hangeln und Rutschen direkt aus den nachempfundenen Pfahlbauten heraus, andererseits stellen sie eine überzeugende Umsetzung des Themas Pfahlbauten dar.«

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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