Neue Konzeption des Roth-Areals
Eine »Perle« an der Aach

Bürgermeister Manfred Ossola und Architektin Corinna Wagner vor dem Ökonomiegebäude auf dem Roth-Areal in Aach, wo Altes erhalten und Neues entstehen wird. | Foto:  swb- Bild: mu
  • Bürgermeister Manfred Ossola und Architektin Corinna Wagner vor dem Ökonomiegebäude auf dem Roth-Areal in Aach, wo Altes erhalten und Neues entstehen wird.
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Aach. Auf dem Roth-Areal in Aach soll Altes bewahrt werden und Neues entstehen. Die Meersburger Firma Holzbau Schmäh und die Architektin Corinna Wagner aus Überlingen überzeugten mit ihrem Konzept "die Perle Roth-Areal" den Gemeinderat und bekamen den Zuschlag zur Gestaltung des geschichtsträchtigen Areals an der Aach. Dort sollen vier historischen Gebäude saniert sowie Mehrfamilien- und Doppelhäuser gebaut werden. Zusammen soll an der Aach ein homogener Ort zum Wohnen und Leben entstehen.

Bereits zwei Jahre lang wurde das Gebiet an der ehemaligen Säge von einer anderen Firma überplant. Doch, so Bürgermeister Manfred Ossola, "unsere Vorstellungen gingen immer weiter auseinander". Deshalb wurde das Projekt erneut ausgeschrieben. Mit Erfolg. "Jetzt bin ich sehr glücklich mit der neuen Planung, wir sind nun auf einem guten Weg", freut sich der Bürgermeister und mit ihm Architektin Corinna Wagner und Sebastian Schmäh von der gleichnamigen Holzbau-Firma. Denn die Stadt Aach vergab den Auftrag nicht nach dem höchsten Preis sondern für das beste Konzept. "Wir wollen mit diesem Projekt kein Geld verdienen, sondern das Gebiet ohne Verdichtung so gestalten, dass etwas Gutes für Menschen und Umwelt entsteht", erklärt Ossola. Dies möchten Wagner und Schmäh, die beide reichlich Erfahrung in der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude vorweisen können und dafür etliche Auszeichnungen erhielten, umsetzen, indem sie das Gebiet in Stadt und Landschaft einbettet, öffentlich zugängige Flächen gestalten und so für Einheimische wie Besucher gleichermaßen attraktiv machen.

Die Pläne sehen die Schaffung von rund 2.100 Quadratmeter Wohnfläche vor, davon 800 Quadratmeter im Denkmal und rund 380 Quadratmeter Gewerbefläche in der ehemaligen Mühle und der Säge. Dort könnte sich Corinna Wagner ein Café und kleine Läden vorstellen. In der alten Säge ist ein Ausstellungsraum angedacht, davor ist Raum für ein Kunstprojekt und auch das frühere Gräble-Haus bekommt eine Rundumerneuerung. Die Neubauten orientieren sich in der Ausführung und im Material an den bestehenden denkmalgeschützten Gebäuden und werden in nachhaltiger Holzbau-Weise nach dem Energiestandard KFW 40 Plus erstellt. Es sollen insgesamt 15 Wohnungen und sechs Doppelhaushälften entstehen, die durch eine zentrale Heizanlage versorgt werden. Einen wichtigen Part nimmt auch die Gestaltung des Außenbereichs ein, für den sich das renommierte LandschaftsarchitekturbüroPlanstatt Senner aus Überlingen verantwortlich zeichnet. Entlang der Aach sollen öffentlich zugängige Ruheinseln, Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten entstehen. Die bestehende Bepflanzung und die Wege sollen erhalten bleiben, der alte Kreuzgarten und der historische Bauerngarten wieder belebt werden, auch in Kooperation mit der Schule. Ebenso ein Naturerlebnispfad entlang der Aach sei vorstellbar.

Wie sehr der Architektin die alten Gemäuer auf dem Roth-Areal am Herzen liegen, zeigt sich an dem ehemaligen Ökonomiegebäude. Dies sollte eigentlich der Abrissbirne zum Opfer fallen, doch in Absprache mit der Statikerin Barbara Weigand aus Aach, kann es jetzt doch erhalten werden. "Nichts ist nachhaltiger als graue Energie", bekundet Corinna Wagner ihre Wertschätzung für die Baukunst aus früheren Zeiten und meint damit den Erhalt bestehender Gebäude.

Der Zeitrahmen für die Umsetzung des Gesamtprojektes wird sich bis ins Jahr 2026 erstrecken. Begonnen wird mit der Notsicherung der Denkmalgebäude, ehe dann die Neubauten folgen. "Jetzt wird das Roth-Areal wieder mit Leben gefüllt" , freut sich die Architektin auf ihre Arbeit, diese Perle an der Aach auf zu polieren.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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