Ab Samstag: "Foottit und Chocolat" auf Klein Venedig / "Katharina Knie" ab dem 23. Juni
Eintauchen in das Theater im Zirkuszelt

Theaterzirkus | Foto: Es ist angerichtet. Im Zirkuszelt und auf der Freilichtbühne dahinter inszeniert das Stadttheater ab Samstag sein "Zirkustheater" auf Klein Venedig. Vor dem Start wurden die drei Produktionen vorgestellt. swb-Bild: of
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  • Foto: Es ist angerichtet. Im Zirkuszelt und auf der Freilichtbühne dahinter inszeniert das Stadttheater ab Samstag sein "Zirkustheater" auf Klein Venedig. Vor dem Start wurden die drei Produktionen vorgestellt. swb-Bild: of
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Konstanz. In den letzten Tagen ist auf Klein Venedig eine Zirkuswelt entstanden. Und mit der verbindet der scheidenden Intendant des Konstanzer Theaters, Prof. Christoph Nix, ganz besondere Erinnerungen. Denn der Zirkus der Familie Bürger war es einst, in dem er - tatsächlich als Clown - ab 1976 eine ersten Erfahrungen in der Manege sammelte, eine Zeit in der er das Schauspiel entdeckte. Deshalb ist er auch heute noch ein Kämpfer für die Welt des Zirkus, die Welt der fahrenden Leute, die mit ihrer Kunst von Stadt zu Stadt, zuweilen auch von Ort zu Ort ziehen, und die seiner Meinung nach noch immer eine viel zu kleine politische Lobby haben, die ihre so besondere Lebensweise schützen würden, wie er beim Mediengespräch zum Auftakt des "Zirkustheater" als Sommerprogramm zum Ausdruck brachte.

Seine Liebe zum Zirkus hat Prof. Christoph Nix vor dem Start in seine letzte Spielzeit im Stück "Footit und Chocolat" zum Ausdruck gebracht, das seine Uraufführung am Samstag, 15. Juni, (jeweils 20 Uhr bis zum 27. Juli) feiert. Kein geringer als der weltbekannte Clown Olli Hauenstein aus dem Thurgau, der früher schon in den ganz großen Manegen das Publikum faszinierte, verkörpert hier als "Foottit" die Geschichte seines Bühnenpartners Rafael Padilla, des ersten schwarzen Clowns, der da Anfang des 20. Jahrhundert über die Bühnen Frankreichs stolperte. Es freilich auch eine tragische Geschichte, denn "Chocolat", wie der einstige Kubanische Sklave auf der Bühne genannt wurde, musste natürlich unter dem autoritären Weißclown stets die Rolle des "dummen August" übernehmen, wurde verhöhnt und getreten vom Publikum. Zusammen mit Mark Zurmühle, dem Schauspieldirektor des Konstanzer Theaters, will Prof. Christoph Nix, hier eine Kunstwerk schaffen. Und dabei kann das Publikum dabei sein. "Chocolat" wird von Ramses Alfa verkörpert.

Auch die zweite Inszenierung in diesem Zelttheater ist ganz und gar dem Thema Zirkus und den "Fahrenden" verschrieben. "Katharina Knie", das "Seiltänzerstück" von Carl Zuckmayer", feiert in seiner Inszenierung von Martina Eitner-Acheampong Premiere am 29. Juni auf der Freilichtbühne hinter dem Zirkuszelt. Für Katharina Knie, die einmal den Familienzirkus erben soll, geht es in der Zeit der Inflation um die Frage nach Sesshaftigkeit oder Wanderleben, nach einem Jahr, in dem die an den Bauern "ausgeliehen" wurde, nachdem sie ihm erst den Hafer und dann das Herz gestohlen hat. In diesem Stück kommen auch die Artisten des Europa Circus Bügler mit zum Einsatz.

Und weil Zirkus eben immer etwas mit Kindern zu tun hat, gibt es mit "Sagt der Walfisch zum Thunfisch" auch ein phantastisches Stück für alle ab 6 Jahren ab dem 23. Juni. Es ist, so Regisseurin Nora Bussenius, voller Akrobatik, auch mit Worten und Wortschöpfungen, und gerade deshalb bringt es vor allem die Erwachsenen Schauspieler richtiggehend zum Schwitzen im Vorfeld einer Sintflut, aus der nur ein Raumschiff Rettung verheißt.

Kartenreservierungen und weitere Informationen über www.theaterkonstanz.de

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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