Ein Blick auf die Energiewende in Sachen Mobilität
Elektrisch unterwegs in Radolfzell und auf der Höri

Ladesäule Gaienhofen | Foto: Johannes Wilhelm, Leiter der Bauverwaltung Gaienhofen, Gerd Burkert von der Energieagentur Kreis Konstanz, Thüga-Regiocenter-Leiter Karl Mohr, Projektleiter Peter Ehret, Bürgermeister Uwe Eisch und Thüga-Energie-Geschäftsführer Dr. Markus Spitz (von links
  • Ladesäule Gaienhofen
  • Foto: Johannes Wilhelm, Leiter der Bauverwaltung Gaienhofen, Gerd Burkert von der Energieagentur Kreis Konstanz, Thüga-Regiocenter-Leiter Karl Mohr, Projektleiter Peter Ehret, Bürgermeister Uwe Eisch und Thüga-Energie-Geschäftsführer Dr. Markus Spitz (von links
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Radofzell. Noch vor wenigen Jahren waren sie zu den Exoten im Straßenverkehr. Mittlerweile nimmt der Anteil an Elektroautos aber zu. Deshalb Sind Energieversorger und Kommunen derzeit dabei das öffentliche Ladenetz auszubauen. In Radolfzell unterhalten die Stadtwerke bereits mehrere Ladesäulen.

Doch auch wer einen Ausflug auf die Höri macht, muss keine Angst haben ohne Strom stehen zu bleiben, denn in der Vergangenen Woche nahm die Thüga in Gaienhofen eine neue Schnell-Ladestation in Betrieb. Sehr zur Freude von Bürgermeister Uwe Eisch. Schließlich sei das auch ein wichtiger Faktor für den Tourismus-Standort Gaienhofen. Passend dazu steht die Säule auch direkt vor dem alten Rathaus, das zur Tourist-Info umgebaut wird. 40.000 Euro wurden in die moderne Technik investiert. Die Hälfte kam als Zuschuss vom Land. »Indem wir das Netz an E-Tankstellen immer dichter werden lassen, unterstützen wir nicht nur die E-Mobilität in unserer Region, sondern bundesweit«, betonte Dr. Markus Spitz, der Geschäftsführer der Thüga-Energie. Schließlich sei es für Autokäufer Ausschlaggebend, ob sie sich auf eine flächendeckende Lade-Infrastruktur verlassen können.

Dass es auf der Höri Bedarf für eine solche gibt, davon ist Christian Getto überzeugt. Der Gaienhofener hat im Februar den »Höri – E-Stammtisch« ins Leben gerufen. Rund 50 Menschen, die an dem Thema interessiert sind hat er im zugehörigen Mail-Verteiler. »Das sind zum Teil Leute, die bereits ein E-Fahrzeug haben, so wie ich. Zum Teil sind es aber auch Menschen die erst mit dem Gedanken spielen sich ein solches Fahrzeug zuzulegen«, erklärt Getto im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Er selbst fährt seit knapp anderthalb Jahren elektrisch. »Wenn man das mal eine Zeit lang gemacht hat, dann will man nichts anderes mehr«, ist er sich sicher. Obwohl solche Fahrzeuge geschätzt zu 80 Prozent zuhause geladen werden, wünschen sich die Elektromobilisten noch einen weiteren Ausbau der Lade-Infrastruktur. »Man muss schon noch planen, wenn man weitere Strecken fahren will.Aber alles was so im 100-Kilometer Bereich liegt ist problemlos machbar«, erklärt Getto. Insgesamt sind im Landkreis derzeit knapp 500 PKW mit Elektroantrieb angemeldet, teilt das Landratsamt auf Nachfrage des WOCHENBLATTs mit. Einen Trend hin zum E-Antrieb wagt der Pressesprecher des Landratsamtes, Manfred Roth, allerdings nicht zu Prognostizieren. »Das können wir nicht verlässlich einschätzen, weil wir keine Statistiken dazu führen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahl solcher Fahrzeuge eher zunehmen wird. In welcher Zeit und in welchem Umfang, ist derzeit noch offen«, so Roth.

Natürlich sind E-Autos nicht nur bei Privatleuten im Einsatz. Die Stadt Radolfzell verfügt mittlerweile über acht E-Fahrzeuge und einen Hybrid. Schon vor sieben Jahren hat die Stadtverwaltung das erste E-Fahrzeug beschafft. Die Bilanz ist positiv. Ralf Wiedemann Leiter der Abteilung Stadtreinigung, Fuhrpark, Instandhaltung erklärt: »Die Nutzfahrzeuge, die wir bei den Technischen Betrieben im Einsatz haben, sind ideal für unsere tägliche Arbeit. Sie sind zuverlässig, ermöglichen uns die Arbeit am Tag und das Laden in der Nacht.« Ein weiterer Ausbau der städtischen E-Flotte geplant. »Als gelebte Umweltstadt ist es uns wichtig, bei den städtischen Fahrzeugen eine noch bessere Klima- und Umweltbilanz zu erreichen. Bei der Entscheidung, ob wir ein E-Fahrzeug anschaffen, gehen wir sehr sorgfältig vor. Wir prüfen immer wieder, ob wir die strengen Kriterien der verschiedenen Förderprogramme erfüllen, und inwieweit die Umrüstung unserer Fahrzeuge überhaupt sinnvoll und im Kostenrahmen ist«, so Klimaschutzmanagerin Theresa Tewes.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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