Fiedlers Tag vom 18. Juli 2019

Ein interessanter Fall kommt heute im Radolfzeller Arbeitsgericht um 15 Uhr auf den Tisch: Die Gottmadinger Firma COWA soll eine Betriebsrätin tagelang von »Privatdetektiven bespitzelt haben, um einen Kündigungsgrund zu finden«. Der Sekretär des DGB Südbaden, Peter Fischer, bezeichnet dies als »ungeheuerlichen Vorgang«, die Kollegin habe sich nichts zuschulden kommen lassen. Und weiter: »Schon durch die Beauftragung der Privatdetektei habe die Firmenleitung die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates völlig missachtet«. COWA-Geschäftsführer Thomas Conrady solle die Kündigung zurücknehmen, forderte Fischer weiter - ein derartiges Vorgehen sei »absolut inakzeptabel«. Erst recht sei es eines Präsidenten der IHK Hochrhein-Bodensee nicht würdig, heißt es in der Pressemitteilung des DGB. Für Thomas Conrady stellt sich die Sachlage anders dar: Aufgrund des Verdachtes von unkorrekter Arbeitszeitdokumentation der besagten Mitarbeiterin sah er keine anderen Möglichkeit als über einen Privatdetektiv deren Arbeitszeiten zu kontrollieren. »Dabei ergaben sich erheblichen Differenzen«, so Conradi, durch die das Unternehmen geschädigt wurde. Wie das ganze durch Arbeitsrecht gedeckt ist, wird die Verhandlung zeigen.