Fiedlers Tag vom 5. Juli 2020

Kein Schweizer Feiertag, keine Hilzinger Kirchweih, kein Schätzelemarkt und auch sonst keine Feste größeren Rahmens mit Kirmes hier unserer Region. Davon ist massiv auch die Gilde der Schausteller betroffen die nun am Donnerstag mit ihrer Bundesvereinigung in Berlin aufzogen, um gegen ein Ausübungsverbot zu demonstrieren, das eine ganze Branche mit rund 5.000 Familienbetrieben massivst bedroht im Zuge der Corona-Verordnungen die auch Jahrmärkte bis Ende Oktober nicht möglich machen. Das Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober komme faktisch einem Berufsausübungsverbot gleich, argumentiert der Schaustellerverband. Wenn etwa Cafés, Biergärten und Restaurants wieder öffnen dürften, sollte laut Verband auch das Kirmesgeschäft unter freiem Himmel und an frischer Luft wieder erlaubt sein, ist ihre Forderung, die sie in Berlin lautstark zum Ausdruck brachten. Auch Freizeitparks und Schwimmbäder haben inzwischen, wenn auch unter zum Teil sehr strengen Auflagen wieder geöffnet. Deshalb gehen die Schausteller gegen die neue Verlängerung des Verbots von größeren Veranstaltungen nun auch vor Gericht weil sie sie ihn ähnlicher Weise ausgebotet sehen, wie damals der Einzelhandel mit der 800-Quadratmeter-Regel. Schließlich fehlt für die Branche derzeit jede Perspektive denn auch für Weihnachtsmärkte stehen derzeit die Karten noch schlecht.

Der baden-württembergische Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute hat schon im Mai einen offenen Brief an die Landesregierung geschrieben, mit der dringenden Mahnung: "Sollte die Politik ihrer Verantwortung nicht nachkommen, würde das Reisegewerbe nach dem staatlich verordneten Berufsverbot mit einem Schlag ausgelöscht. Dies würde eine große Lücke in unserer Kulturlandschaft hinterlassen."