2018 ist nach Erhebungen der Bürgerinitiative ein eher windstarkes Jahr gewesen
Forum Hegau Bodensee prognostiziert dauerhafte Verluste für Windpark Verenafohren

Windbilanz Schaffhausen | Foto: Ein Ausschnitt aus der Jahresstatistik von Meteo Schweiz für Schaffhausen für das erste Halbjahr 2018. Quelle: Meteo Schweiz
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  • Foto: Ein Ausschnitt aus der Jahresstatistik von Meteo Schweiz für Schaffhausen für das erste Halbjahr 2018. Quelle: Meteo Schweiz
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Eigeltingen. Auf die Veröffentlichung der Bilanz des ersten Betriebsjahrs des kleinen Windparks Verenafohren bei Tengen-Wiechs durch die Betreiber "Hegauwind« hat das "Hegauforum«, eine Dachorganisation verschiedener Bürgerinitiativen gegen Windparks, gleich mit deutlicher Kritik an dem Projekt im Gesamten reagiert.

Wie der Mediensprecher des Konsortiums, Dr. Martin Dölberg schrieb, hätte der Windpark Verenafohren im Windertrag in 2018 ein um rund 18 Prozent unter den Prognosen liegendes Ergebnis erzielt. Dabei habe im gleichen Zeitraum eine Messtation der Meteo Schweiz in Schaffhausen (in 53 Metern Höhe an einem Turm angebracht) einen Zuwachs der Windgeschwindigkeiten gegenüber der Vorjahre von 8 Prozent ergeben. Eine Station des Deutschen Wetterdienstes in Konstanz habe im Jahresmittel für 2018 gegenüber der Summe der Jahre 1959 bis 2017 für das vergangene Jahr eine Steigerung um 14 Prozent bei den Windgeschwindigkeiten ergeben. Es sei also eher ein windstarkes Jahr gewesen, folgerte der Mediensprecher der Initiative. Daraus wird dann auch weiter geschlossen, dass ein Windenergieertrag in einem durchschnittlichen Jahr noch niedriger liegen würde und deutlich höhere Verluste die Folge wären.

»Warum die Hegauwind GmbH & Co. KG trotz der oben beschriebenen meteorologischen Tatsachen an ihren Wirtschaftlichkeits- und Ertragsprognosen festhält, ist objektiv nicht nachvollziehbar«, so Dölberg in der Medienerklärung. »Gemeinderäten der beteiligten Kommunen wurden seinerzeit in den Entscheidungsvorlagen Gewinne von bis zu 7 Prozent versprochen. Die nunmehr für ein überdurchschnittliches Windjahr vorliegenden Stromerträge lassen die Folgerung zu, dass diese Gewinnziele für 2018 auf keinen Fall erreichbar sind und – gemäß den Winddaten von 30 Jahren – auch über die verbleibenden Betriebsjahre nicht erreichbar sein werden«, so die Medienerklärung weiter. Die beteiligten Kommunen Singen, Engen, Steißlingen, Radolfzell, Stockach und Tuttlingen (sie sind über ihre Stadt- beziehungsweise Gemeindewerke beteiligt) auf deutscher Seite seien nun gefordert, ihre aus öffentlichen Geldern finanzierten Investitionen endlich durch unabhängige Experten überprüfen zu lassen, sich der Sachlage öffentlich zu stellen und allfällige Konsequenzen zu ziehen, fordert das »Hegauforum« weiter darin. An »Hegauwind« sind auch die EKS (Elektrizitätswerke des Kanton Schaffhausen) wie SH Power auf Schweizer Seite beteiligt.

In der Medienmitteilung von »Hegauwind« wurde der entegen der Prognosen geringere Ertrag damit erklärt, dass insbesondere im zweiten und dritten Quartal von 2018 mit Quelle Deutscher Wetterdienst (DWD) auf lang anhaltende sogenannte Omega-Wetterlagen mit lang anhaltenden Hochdruckgebieten und wenig Wettbewegung herrschten. Weitere Gründe seien unter anderen die Abschaltzeiten für den Artenschutz sowie für Wartungs- und Servicearbeiten gewesen.

Zum Bericht über die Bilanz von »Hegauwind« geht es hier.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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