Kreishandwerkerschaft freut sich über ausgezeichneten Nachwuchs
Freisprechfeier für rund 200 Junggesellen

Freisprechfeier | Foto: Berufsstolz kommt bei der Freisprechfeier auch durch die handwerkstypische Kleidung zum Ausdruck, hier bei den Maurern und Zimmerern. swb-Bild: uj
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Rielasingen-Worblingen. Am vergangenen Freitag war die Rielasinger Talwiesenhalle bei der Freisprechfeier der Handwerkskammer noch nie so voll wie in diesem Jahr. 194 Auszubildende wurden in einem feierlichen Rahmen vor über 450 anwesenden Gästen von Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner aus Konstanz freigesprochen. Zudem erhielten sie ihren Gesellenbrief. Die Baugewerbe-, Elektro-, Fliesenleger-, Friseur-, Maler- und Lackierer-, Metall-, Sanitär-, Schreiner-, Stuckateur- und Zimmererinnungen durften sich freuen, denn unter den von den örtlichen Betrieben hervorragend Ausgebildeten waren zahlreiche Preisträger dabei. Die Frauen scheinen im Handwerk immer noch deutlich unterrepräsentiert: Während 164 Männer ihre Gesellenprüfung ablegten, waren es lediglich 30 Frauen, die an diesem Abend zusammen mit den Männern ihre Gesellenbriefe, Urkunden und Preise von den Obermeistern und Geschäftsführer Harald Liehner entgegen nahmen.

Dabei sei gerade das Handwerk krisensicher und stabiler denn je. Es biete sichere Arbeitsplätze, betonte Präsident Reiner während seiner Rede. Das Handwerk biete umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum Meister und Betriebswirt. Gerade mit dem Ausblick, dass in den nächsten zehn Jahren über 6.600 Betriebe in der Region übergeben würden und Nachfolger suchten, sei das die Chance für die Junggesellen. Sie müssten nur zugreifen.

Auch Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender griff diesen Punkt in einer Rede auf. »Handwerk hat Zukunft«, betonte er und sprach weiter den Wandel der Handwerksberufe an. Handwerkliches Können sei gefragt, aber auch theoretisches Wissen. Deswegen hätte man in den zusätzlichen überbetrieblichen Ausbildungen in den Bildungsakademien ordentlich aufgerüstet. Nicht nur mit IPads und Co., sondern auch mit der Ausbildung der Ausbilder. Er verwies darauf, dass jeder die Chance hätte, direkt in den Beruf übernommen zu werden. Jugendarbeitslosigkeit, wie in vielen Staaten in Europa zwischen 30-50 Prozent üblich, seien bei uns zum Glück kein Thema.

Der Wandel schlage sich auch in Schlagwörtern wie »Industrie 4.0« und »Handwerk 4.0« nieder. Diese Themen ersetzten zwar nicht profundes handwerkliches Können, seien aber die Aufforderung zur ständigen Weiterbildung. »Die Möglichkeit, direkt nach der Lehre in die Meisterschule zu gehen, ist ein Fehler der damaligen Agenda 2010«, kritisierte Blender, um dann für die Fortbildungsmöglichkeiten im Handwerk sowie für die Unterstützung der Handwerkskammer zu werben.

Die Organisatoren waren sich der Verantwortung wohl bewusst, einerseits eine traditionsgerechte Freisprechfeier zu veranstalten, die zugleich die jungen Anwesenden ansprechen und begeistern sollte. Deswegen hielten Handwerkskammerpräsident Reiner sowie Kreishandwerksmeister Blender ihre Reden kurz, um genügend Raum für den diesjährigen Gastredner, den Tengener Bürgermeister Marian Schreier zu lassen. Dieser ist im Hegau für seine kurzweiligen Reden bekannt, doch gelang ihm mit seinem Beitrag dieses Mal sein Gesellenstück. In seiner erfrischenden Rede stellte er die Ausbildung in Bezug zu »Herr der Ringe«, denn die Ausbildung sei der verlässliche Gefährte für die unbekannten Herausforderungen der Zukunft. »Probieren Sie Neues aus«, forderte er die Junggesellen auf.

Eine ganze Reihe von Preisträgern konnte geehrt werden: Jasmin El-Danab (2. Kammersiegerin, Automobilkauffrau), Dennys Kriesten (3. Kammersieger, Automobilkaufmann), Michael Beckert (2. Kammersieger, Bäcker), Raphael Banholzer, Fritz Hertell und Daniel Merkle (jeweils 1. Innungssieger Winter, Elektroniker), Paolo Miali (1. Innungssieger Sommer, Elektroniker), Max Buhl (2. Innungssieger Sommer, Elektroniker), Sofie Meiselbach (2. Kammersiegerin Fachverkäuferin Fleischer), Timo Mosbach (1. Kammersieger, Fachkraft für Lagerlogistik), Rebecca Schleicher (1. Innungssiegerin, Friseure), Janine Hege und Eva-Alina Hübner (jeweils 2. Innungssiegerin, Friseure), Furkan Kirmaci (Innungssieger Winter, Friseure), Tobias Lauber (1. Innungssieger und 3. Kammersieger, Glaser), Julia Häußler (1. Kammersiegerin und 3. Landessiegerin, Goldschmied), Sahra Kaiser (3. Kammersiegerin, Kauffrau im Büromanagement), Anne Katharina Blatter (2. Kammersiegerin, Konditorin), Lisa Kabbaj (1. Innungssiegerin, 1. Siegerin der Fertigkeitsprüfung und 3. Siegerin für dekorative Wandgestaltung, Maler und Lackierer), Diego Muzzi (1. Innungssieger, 2. Sieger der Fertigkeitsprüfung und 2. Sieger für dekorative Wandgestaltung, Maler und Lackierer), Michael Wieland (1. Innungssieger, Maler und Lackierer), Adrian Ritzi (1. Sieger für dekorative Wandgestaltung und 3. Sieger der Fertigkeitsprüfung, Maler und Lackierer), Nico Halim Cybis (1. Innungssieger, Maurer), Kai Oliver Brockmann (2. Innungssieger, Maurer), Benedict Schwald (3. Innungssieger, Maurer), Marco Eißer (1. Landessieger, 1. Kammersieger und 1. Preisträger im Wettbewerb »Die gute Form im Handwerk«, Metall), Vanessa Schamberger (1. Innungssiegerin, Metall), Lukas Futterknecht, Dominic Wilhelm und Sebastian Wilhelm (jeweils 2. Innungssieger, Metall), Marlene Borgmann (1. Innungssiegerin, Feinwerker), Sergej Borisenko (2. Kammersieger, Zerspanungsmechaniker), Alexander Pochaba (1. Kammersieger, Raumausstatter), Sophie Mayer (3. Kammersiegerin, Raumausstatter), Robert Kotsch (1. Innungssieger Winter, 2. Kammersieger, Anlagenmechaniker), Kai Steen (1. Innungssieger Winter, Anlagenmechaniker), Jeremias Hofer (1. Innungssieger Sommer, Anlagenmechaniker), Marcel Werner (2. Innungssieger Winter, Anlagenmechaniker) und Jonas Stadelhofer (2. Innungssieger Sommer, Anlagenmechaniker), Mustafa Edon (3. Innungssieger, Anlagenmechaniker), Bianca Fehr (3. Landessiegerin und 1. Kammersiegerin, Schornsteinfeger), Nils Köhnemann (1. Kammersieger, 1. Innungssieger, Schreiner), Georg Weiermann (2. Innungssieger, Schreiner), Malte Zaversnik (3. Innungssieger, Schreiner), Marco Schweizer (2. Kammersieger, Straßenbauer), Anton Nawrocki (1. Innungsssieger, Zimmerer), Patrick Spanjol (1. Innungssieger, Zimmerer), Christoph Karrer und Erik Köhnemann (2. Innungssieger, Zimmerer), Michael Hirling (3. Innungssieger, Zimmerer), Tobias Rohr (1. Landessieger, 1. Kammersieger, Zweiradmechatroniker).

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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