Abschied von Petra Martin-Schweizer / Julianne Bani übernimmt Vorsitz beim Krankenhausförderverein

„Fühlt Euch mit Rosen geküßt..!“

Singen. In regulären Zeiten stünden die zahlreich erschienenen Mitglieder des Singemer Krankenhaus-Fördervereins e.V. anläßlich ihrer Mitgliederversammlung am Mittwoch im Hospiz-Treffpunkt sicher Schlange, um ihrer bisherigen 1.Vorsitzenden Petra Martin-Schweizer die Hand zum Dank für ihre engagierte Arbeit zu reichen.

In Corona-Zeiten wie diesen blieb es jedoch Prof. Frank Hinder als bleibendem 2.Vorsitzenden vorbehalten, sie stellvertretend für alle Anwesenden vorsichtig, aber herzlich zu umarmen. Hinder erinnerte an ihren Amtsantritt vor 6 Jahren „mitten in den Nachwehen des Bürgerentscheids“ und an ihr klares Bekenntnis, ebenso wie von OB Bernd Häusler: „Das ist unser Singener Krankenhaus!“

Obgleich 2015 zusätzlich mit der Leitung der größten Singener Flüchtlingsunterkunft Radolfzeller Strasse betraut, gab es kein Nachlassen im Amt: Ob es um Neuerungen wie Klinik-Clowns, Kunsttherapie, besseren Kontakt von erkrankten Frauen zu Angehörigen oder den Aufbau eines Piratenschiffes vor der Kinderklinik ging, ihr Engagement beim Stadtfest, ihre Hinwendung zu Vereinsmitgliedern, ihr Wirken beim legendären Sparkassen-Halbmarathon und der 2jährigen Vorbereitung des 40köpfigen Verbandorchester-Auftritts aller Klinikstandorte unter Leitung von Dr. Wolfram Lucke - ihre Tatkraft, Umsicht und Präsenz beindruckten immer wieder neu.

OB Häusler, kraft Amtes Mitglied im Beirat, lobte sie für ihre präzise Sitzungsleitung, insbesondere für ihre „Standhaftigkeit in schweren Zeiten“, gerade bei der Spendensammlung für die neue Singener Krankenhauskapelle, deren Restfinanzierung mit auf der Tagesordnung des Vereins verbleibt.

Häusler war sich mit dem neuen Geschäftsführer des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz (GLKN), Bernd Sieber, einig: „Die letzten 10-15 Jahre wurde zuwenig investiert. Deswegen sind auch kleinere Punkte in einer Klinik ganz wichtig für Patienten, Besucher und viele Beschäftigte“.

Der Förderverein half u.a. beim Neuanstrich der Parkbänke, es gab Weihnachtsgeschenke, eine tolle Farbgestaltung und - gemeinsam mit der Bürgerstiftung und dem Klinikum - ein Atemtestgerät für die Kinderklinik, nebst der Anschaffung von Inkubations-Simulatoren und weiteren teuren Medizingeräten. Hinder angesichts politisch knapper Gelder: „Dafür sind wir sehr dankbar“. Sieber ergänzt: „Wir sollten wegkommen vom Sparen, hin zum besseren Planen.“

Der Förderverein mit seinen gut 280 Mitgliedern will in 2020 weitere Projekte umsetzen, darunter Tische im Onko-Bereich und Touch-Displays für die Akademie. Schatzmeister und Sparkassenchef Alexander Endlich legte eine positive Bilanz 2019 vor, wie auch der gesamte Vorstand nach erfolgter Kassenprüfung durch Anita Stadelhofer und Michael Frank einmütig Entlastung erfuhr.

Neue, einstimmig gewählte 1.Vorsitzende wurde Juliane Bani, verheiratet, 5 Kinder, gebürtig im Oberallgäu, Beamtin in der Staatsanwaltschaft, Tätigkeiten in der Bezirksverwaltung und im Bundestag, engagiert in der Frauenpolitik, erfahren im ärztlich-medizinischen Alltag. Bani sieht für Singen eine „atemberaubende, schnelle und schöne Entwicklung“ und will das Krankenhaus „nach Petra‘s grandioser Arbeit“ kräftig unterstützen, gemeinsam mit der Leitung und der Krankenhausseelsorge um Waltraud Reichle und Christoph Labuhn.

Neue Schriftführerin wurde die erfahrene Frauke Soukop. Neu im Beirat, der nun bis zu 10 Mitglieder umfassen kann, ist Dr. Volker Steinecke, Leiter und All-Rounder der Notaufnahme. Franz Hirschle, Dr. Benedikt Oexle, Karl Mohr, Prof. Andreas Trotter, Ralf Baumert und Heinz Brennenstuhl wurden erneut und einstimmig in den Beirat gewählt. Petra Martin-Schweizer dankte abschließend für alle erlebte Unterstützung, wird über ihr wichtiges Anliegen „Gynäkologische Ambulanz“ mit allen verbunden bleiben und schloß mit den akuten Worten „..fühlt Euch mit Rosen geküßt!“

- Stefan Mohr