Umsteigen in Singen verlängert sich noch um ein weiteres Jahr
Gäubahn sorgt erneut für politische Verstimmung

Gäubahn | Foto: Die neuen Doppelstock-Intercity der DB können wohl erst ab Ende 2010 auf Schweizer Gleisen fahren. swb-Bild: DBAG
  • Gäubahn
  • Foto: Die neuen Doppelstock-Intercity der DB können wohl erst ab Ende 2010 auf Schweizer Gleisen fahren. swb-Bild: DBAG
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Singen/ Stuttgart. Für erneute politische Verstimmung sorgt die Verbindungsqualität der Gäubahn. Nachdem die beiden Abgeordneten letzte Woche die Verbindungsqualität zwischen Stuttgart und Singen/ Konstanz in einer Protestnote an den Bahnchef zum Ausdruck brachten, weil sich immer mehr Fahrgäste über verpasste Anschlussverbindungen beschweren, konterte die Bahn-Pressestelle aus Stuttgart am Mittwoch unter dem Titel »Angebotskonzept der Gäubahn erfolgreich«.Und die bringt die beiden Grünen-Abgeordneten Nese Erikli und Dorothea Wehinger erneut auf die Palme.

In der Medienmitteilung wurde eine Pünktlichkeit von knapp 90 Prozent als »überdurchschnittlich zuverlässig« gewertet. Die große Überraschung folgte dann im zweiten Teil der Medienmitteilung: »Um die Stabilität des Angebots auch in Zukunft aufrechtzuerhalten, verschiebt die DB die Einführung der in jeder Stunde umsteigefreien Verbindung von Stuttgart nach Zürich voraussichtlich um ein Jahr auf Dezember 2020.«

»Dass sich die Einführung einer stündlichen Verbindung von Stuttgart nach Zürich ohne Umstieg in Singen um ein Jahr auf Dezember 2020 verzögert, passt in das traurige Bild, das die Gäubahn derzeit abgibt. Zum Leid der Bevölkerung im Landkreis Konstanz gerät die Gäubahn aktuell leider mit negativen Schlagzeilen in die Presse. Wir werden auch weiterhin Druck auf die Bahn und den Bund ausüben, damit sich die Situation endlich bessert,« so die beiden Abgeordneten in ihrer Medienmitteilung.

Begründet wird die Verlängerung des zwei zwei Jahren bereits andauernden Provisoriums damit, dass für den durchgehenden Einsatz der Intercity-2-Züge die Ausrüstung mit einer speziellen Version des grenzüberschreitenden Zugsicherungssystem ETCS notwendig sei. Dafür müsse der Fahrzeughersteller Bombardier umfangreiche Tests durchführen und einen Zulassungsprozess beim Eisenbahnbundesamt und dem Schweizer Bundesamt für Verkehr durchlaufen. Für die Entwicklung und Zulassung benötigte Bombardier noch mehr Zeit, als ursprünglich geplant. Für die Kunden wird es aufgrund der zeitlichen Verschiebung des endgültigen Fahrplankonzepts jedoch nicht zu weiteren Verschlechterungen kommen, vermeldet die Pressestelle der Bahn.
Derzeit fahren nur im Zwei-Stunden-Takt durchgehende Züge der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zwischen beiden Metropolen. Ergänzend sind alle zwei Stunden neue Intercity-2-Doppelstockzüge der DB im Einsatz, bei denen in Singen ein Umstieg in SBB-Züge nach Zürich erforderlich ist.

Die Fahrtzeit zwischen Stuttgart in Zürich beträgt derzeit Fahrplanmäßig 3.07 Stunden. Im 1996 zwischen Deutschland und der Schweiz unterzeichneten Vertrag von Lugano wurde innerhalb von 20 Jahren eine Verkürzung der Fahrtzeit auf 2.15 Stunden als Ziel vereinbart. Die Fahrzeit ist bislang nur auf der Schweizer Seite der Strecke verkürzt worden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.