Abschied von Pfarrer Auer
Ganz Ludwigshafen auf den Beinen

Pfarrer Rainer Auer und Bürgermeister Matthias Weckbach bei der Verabschiedung des Geistlichen.  | Foto: swb-Bild: Grunewald
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Ludwigshafen. Hunderte Ludwigshäfler strömten am Sonntag bei prachtvollstem Wetter mit Kind und Kegel zu ihrem Gemeindezentrum, um das 50-jährig Bestehen dieser wichtigen Einrichtung mitsamt Kindergarten zu feiern – und um sich persönlich von den langjährig aktiven, aus dem Gemeindeleben kaum wegzudenkenden Schwestern Alix und Hyazintha zu verabschieden, die längst selbst zu einer legendären Institution am Ende vom See geworden sind, für die es aber, zum allergrößten Bedauern vieler Ludwigshafener Familien, keine direkte Nachfolge geben wird, wie Schwester Teresa vom Stammhaus der »Schwestern vom Heiligen Josef« im Kloster St. Trudpert im Münstertal bedauernd mitteilen musste. Es fehlt schlicht an Nachwuchs. »Sehr traurig«, findet Esther Moll vom Pfarrgemeinderat, »ob bei Hochzeiten, Kommunion, Seefest oder Dorffest, unsere Schwestern waren beständig an der Seite der Ludwigshäfler, von klein auf.« Die Herausforderung sei nun, diese Lücke versuchen zu schließen mit der Verteilung auf ehrenamtliche Schultern und der bewährten Tugend des Zusammenhalts am See-End.
Es galt auch Abschied zu nehmen von Pfarrer Rainer Auer, der, dieses Jahr ebenfalls 50 geworden, nach Karlsruhe wechselt und seine Arbeit nun in die Hände von Pfarrer Böhler übergeben wird, nicht, ohne in seiner Dankesrede daran zu erinnern, dass nur in der Gemeinschaft vieles gelingt: »Dass wir gut zusammengewachsen sind, dass es in den Verhandlungen um die Zukunft des Gemeindezentrums gute Lösungen gab, das freut mich.« Für alle Beteiligten bewegende Momente, die mit einen Festgottesdienst in der vollbesetzten Katholischen Kirche unter Beteiligung des Kirchenchors St. Otmar begannen, welcher Jung und Alt aus der ganzen Gemeinde zusammenführte. Ein Frühschoppenkonzert des Musikvereins Ludwigshafen eröffnete anschließend den großen Reigen der Vorführungen im Saal des Gemeindezentrums, beginnend mit dem Kindergarten St. Michael, gefolgt den Häflonikern, dem Gesangverein Liederkranz, der Narrenzunft Seehasen, der Dorffreundschaft Maygas-Ludwigshafen sowie dem Turnverein Ludwigshafen mit begeistert gefeierten Auftritten. Bürgermeister Matthias Weckbach erinnerte in seiner Rede an die Zeit des Aufbruchs in den 60iger Jahren, als vieles vertraute Alte im Stadtbild – so das Alte Rathaus, Polizeistation mit Arrest, Schule – Neuem weichen musste, auf die traditionellen Treffpunkte beispielsweise im Gasthaus Löwen und in der Hauptstraße 10 »nach heftigem Streit und langen Geburtswehen« schlussendlich doch ein lebendiges, vielseitig genutztes Gemeindezentrum mit Kindergarten – vormals neben Gasthaus Schiff – folgte, wofür er sich posthum bei der wegweisenden Gründergeneration bedankte, allen voran Architekt Seuwen, Pfarrer Hund und Hans Lindemeier, dem ewig guten Geist des Gemeindezentrums, aber auch bei den Schwestern und dem Pfarrer, den guten Seelen in der Gemeinde.

Auch Moderator Daniel Trisner unterstrich anlässlich des 50-jährige Bestehens die große Bedeutung des Zentrums, des Kindergartens und der gemeindlichen Arbeit der Geehrten, sprach von einer »Trilogie des Jubilierens« und freute sich mit allen im Saal, dass aus einem wegen Brandschutzgründen vor wenigen Jahren überlegten Abriss nunmehr eine erfolgreiche Renovierung – »ein Schatz« – werden konnte, wofür ebenfalls zu danken sei.

Matthias Sehmsdorf, evangelischer Pfarrer, unterstrich in seiner launigen Danksagung die hervorragende Zusammenarbeit vor Ort in vielen praktischen, aber auch ökumenischen Fragen und überreichte dem scheidenden Kollegen und Haushälterin Hedwig zur Erinnerung ein Füllhorn lokaler Geschenke. Alwin Honstetter als Vertreter der Vereine sprach den Schwestern unter stärkstem Beifall »grenzenlosen Dank« für so viele magische Momente im Leben der Gesamtgemeinde aus, attestierte der willensstarken Schwester Oberin, dass »wir uns immer nach ihren Vorstellungen geeinigt haben« und Pfarrer Auer, dass er immer »Hilfe und Trost« angeboten, »Fürsorge und Durchhaltevermögen« gezeigt habe – Grund genug, allen Dreien Gutscheine zu einem künftigen Besuch des Hotels Krone zu überreichen. Langer Beifall des Hauses, darunter viele Vereinsvorstände, Graf Bodman und ganze Generationen einheimischer Familien, die sich persönlich am Tisch der Geehrten bedankten.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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