Warnung vor sozialen Folgen des Bildungs-Lock Down / Zusätzliche Ferienbetreuung
Gemeinde erlässt auch Mai-Beiträge in der Kinderbetreuung

GR Rielasingen | Foto: ERstmals seit dem Corona-Lock Down tagte der Gemeinderat in der Talwiesenhalle in "Social Distance". swb-Bild: of
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Rielasingen-Worblingen. Nachdem die Gemeinde Rielasingen-Worblingen wie alle anderen Kommunen die Beiträge für die Kinderbetreuung für den April erlassen, beziehungsweise zurückerstattet hatte, soll dies auch für den Mai geschehen. Das entschied der Gemeinderat in seiner ersten Sitzung nach der Corona-Zwangspause am Mittwochabend. Wie Heiko Regitz als Zuständiger Sacharbeiter gemeinsam mit Bürgermeister Ralf Baumert darüber, dass man im Sinne der Chancengleichheit die kirchlichen und freien Träger gebeten hatte gleiches zu Tun. Im Gegenzug hatte die Gemeinde diesen Trägern die entgangenen Beiträge ersetzt. Die vom Land auch bereits bezahlte Soforthilfe von 73.000 Euro für die Gemeinde habe sich relativ genau mit den geschätzt 40.000 Euro für die Gemeinde und rund 30.000 Euro für die freien Träger gedeckt, sagte Kämmerin Verena Manuth auf Anfrage aus dem Gemeinderat. Auch für Mai sei eine Soforthilfe durch das Land angekündigt.

In der Sitzung informierte die Leiterin des Kinder- und Jugendförderteams; Jenny Frankenhauser über die aktuelle Lage in den Zeiten des Bildungs- Lock Down durch die Landesregierung. Diese Phase sei sehr belastend gewesen, zumal die jeweiligen Verordnungen oder dessen Änderung, nach acht Wochen ist ja bereits die achte Version der Verordnung gesetzt, zumeist entweder am Freitagabend, zuweilen auch am Samstagvormittag, mit der Maßgabe, bis zum nächsten Wochenanfang umgesetzt zu sein. Auf diese Weise habe man zum Beispiel die Schließung managen müssen, die Notbetreuung in der ersten wie in der zweiten Stufe. „Da war das Jugendzentrum als Sitz des Teams der „Hotspot der Gemeinde“, so Frankenhauser. Zum Glück könne sie auf ein motiviertes Team setzen, dass in dieser Zeit über sich hinausgewachsen sei und sehr ambitioniert diese bisher einmalige Herausforderung angenommen habe. Es fehlten immerhin 19 Mitarbeiterinnen alleine im kommunalen Bereich, weil sie einer Risikogruppe angehörten. Als Angebot an die Eltern, die durch die Heimbetreuung und Homeschooling seit nunmehr zwei Montag an ihre Grenzen kommen und weil das Land eine Notwendigkeit offensichtlich dafür nicht sehe, werde man eine Ferienbetreuung für Pfingsten wie Teile der Sommerferien anbieten, weil man die Information von einigen Eltern dass diese ihre Überstunden längst abgebaut und auch Ferientage für die Kinderbetreuung schon aufgebraucht hätten. Man habe angesichts der aktuellen Verordnungen sich allerdings dazu entschließen müssen, das beliebte Sommerferienprogramm der Gemeinde abzusagen.

Nach ihrer Ansicht habe der Bildungs-Lock Down soziale Ungleichheiten nur verstärkt. Kinder aus Flüchtlingsfamilien seien in dieser Zeit zum Beispiel völlig abgehängt gewesen. „Die soziale Betreuung wird uns im Nachgang noch sehr lange beschäftigen

Bürgermeister Ralf Baumert setzte auf die Kritik seiner Teamleiterin noch eins drauf, angesichts der am selben Mittwochnachmittag ausgebebenen Neuregelung, nach der nicht nur die Notbetreuung nochmals ausgeweitet werde und ab kommender Woche nun wieder alle Kinder in den Kindergarten gehen sollten, die vor der Schließung die Kinderbetreuung besucht hätten. Man habe nicht mal eine Woche Zeit um das Vorzubereiten. "Wir müssen immer nur machen, wie wir das hinbekommen, wird nicht nachgefragt", so Baumert zerknirscht.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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