Geschäftsleitung hat Schließung per Intrantet auf Jahresende angekündigt
Gewerkschaft kämpft um Hügli-Werksverkauf

Hügli Werksverkauf | Foto: Am Radolfzeller Standort von Hügli soll der Werksverkauf auf Jahresende schließen. Dagegen hat die Gewerkschaft NGG nun ihre Stimme erhoben. swb-Bild: of
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  • Foto: Am Radolfzeller Standort von Hügli soll der Werksverkauf auf Jahresende schließen. Dagegen hat die Gewerkschaft NGG nun ihre Stimme erhoben. swb-Bild: of
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Radolfzell. Die von der Geschäftsleitung des Radolfzeller Hügli-Werkes zum 31. Dezember 2018 geplante Schließung des Werksverkaufs stößt bei Betriebsrat, Belegschaft und der externen Kunden auf Unverständnis. Mehr als 100 Beschäftigte sowie über 100 externe Kunden haben inzwischen einen Appell für den Erhalt des Werksverkaufs unterzeichnet.

„Wir haben für die Maßnahme kein Verständnis, denn ein Werksverkauf ist das Aushängeschild eines Betriebes vor Ort, schafft Verbundenheit der Einheimischen mit dem Betrieb und seinen Produkten und schafft Multiplikatoren für gute Produkte“, so der Singener Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Claus-Peter Wolf. Laut Ankündigung der Geschäftsleitung soll der Werksverkauf für die Öffentlichkeit ab dem 1.Januar 2019 geschlossen sein. Nur noch Betriebsangehörige sollen die Hügli-Produkte kaufen können. Diese sollen dann per Post an die Haustür geliefert werden, einen Werksverkaufsladen soll es dann nicht mehr geben.

Gemäß Informationen der Gewerkschaft NGG sollen die durch die Schließung betroffenen Beschäftigten innerbetrieblich versetzt werden. Erste Vertragsangebote seien bereits ausgehändigt worden. Der Betriebsrat sei bis dato laut den Informationen der Gewerkschaft NGG offiziell noch gar nicht an den geplanten personellen Veränderungen beteiligt worden.

„Was uns aber am meisten ärgert“, so Wolf, „ist die Tatsache, dass wir einen bestehenden Tarifvertrag zum Werksverkauf haben, der bis zum 31. Dezember 2018 gültig ist und in dem sich die Geschäftsleitung verpflichtet hat, das Thema Werksverkauf mit uns bis spätestens zum 31.Oktober zu verhandeln. Die jetzige Mitteilung per Intranet an alle Beschäftigten bedeutet, dass da ohne Diskussion offensichtlich Tatsachen geschaffen werden sollen.“

Auch der Betriebsrat sei gemäß Einschätzung der Gewerkschaft NGG nicht nach den gesetzlich vorgeschriebenen Regeln eingebunden und informiert worden. „Ist das die neue Kultur in der Nährmittelindustrie? Unilever mit Knorr, Nestle mit Maggi und jetzt auch Bell Food mit Hügli? Neue Renditeziele vergeben, abschaffen, was nicht unbedingt notwendig ist, um die Gewinnmarge zu erhöhen? Wir werden die Entwicklung mit Argus-Augen verfolgen“, so Wolf. Auf Anregung der Gewerkschaft NGG wurde nun für Anfang September ein Gesprächstermin zwischen Geschäftsleitung, Betriebsrat und Gewerkschaft anberaumt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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