Großer Druck auf Strandbäder und Uferanlagen / In Freibädern Kapazitätsgrenze kaum erreicht
Harte Schranken am See trüben den Badespaß

Ufer Bodman | Foto: Die Uferanlage Bodman ist selbst am Freitabend noch recht dicht bevölkert. Weil es tagsüber recht eng wurde, besteht nun über die Ferien an den Wochenenden ein Badeverbot in den Kernzeiten. swb-Bild: of
  • Ufer Bodman
  • Foto: Die Uferanlage Bodman ist selbst am Freitabend noch recht dicht bevölkert. Weil es tagsüber recht eng wurde, besteht nun über die Ferien an den Wochenenden ein Badeverbot in den Kernzeiten. swb-Bild: of
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Kreis Konstanz. Letzte Woche sorgten die Gemeinden Sipplingen und Bodman-Ludwigshafen für den Urlauber-Schock: sie machten ihre Uferbereiche dicht, weil sich dort zu viele Menschen tummelten und die vorgeschriebenen Abstände nicht mehr einzuhalten
Viele Gäste wichen wegen der begrenzten Kapazitäten der Standbäder in die Uferanlagen aus. Angesichts der bislang heißesten Tage durchaus verständlich. Deshalb gab es auch scharfe Proteste von Badegästen wie Urlaubern. Sipplingen blieb hart, in Bodman-Ludwigshafen lenkte die Gemeinde am Freitag noch ein und erlaubte im Uferbereich in Randzeiten, also vor 10 und nach 17 Uhr die Abkühlung im Wasser mit Abtrocknen Umziehen und wieder Gehen, wie das Hauptamt klar machte. Lagern und Grillen bleibe die Ferien über verboten, so Hauptamtsleiter Stefan Burger, der unterstrich, dass man dafür den kommunalen Ordnungsdienst verstärkt habe und an Wochenenden bei Bedarf Bereitschaftspolizei einsetze um die Einhaltung der Einschränkungen zu kontrollieren.
Vermutet wird, dass viele Personen aus dem Umland an den See wollen, weil die Kapazitäten gerade in den Freibädern durch die Corona-Vorschriften deutlich eingeschränkt sind und der Vorverkauf doch aufwändig ist. Das wird auch daran deutlich, dass die Zahl der Badegäste in den Freibädern bisher erst am letzten Wochenende an die Grenze des Erlaubten kam.

Im Singener Aachbad wurde das Corona-Maximum von 800 Besuchern erst letzten Donnerstag und Freitag erreicht. Am Freitag freilich schon um 14 Uhr, sagt Sportamtsleiter Bernd Walz auf Nachfrage des WOCHENBLATTs. Wer später kommen wollte, bekam keine Tickets mehr. Auch im Naturbad Aachtal kam das Bad erst zum letzten Wochenende an Kapazitätsgrenzen. Zumindest zeitweise, war im Rathaus zu erfahren. Und auch am Steißlinger See, wo man drei Stunden bleiben darf und kommen kann wann man will, habe es bisher nur einige Phasen gegeben, in denen Badegäste auf Einlass warten mussten, bis andere das Bad verlassen hatten um die Personengrenze nicht zu überschreiten.
»Wir konnten bisher kein Überfüllungsproblem in den Badebetrieben und den Uferbereichen feststellen, welches dazu führen würde, dass die Abstandsbestimmungen nicht mehr eingehalten werden könnten. Insofern besteht derzeit kein Handlungsbedarf in Radolfzell«, teilt die Pressestelle der Stadtverwaltung Radolfzell auf Nachfrage des WOCHENBLATTs mit.

»Im Strandbad Öhningen verlangen wir seit Pfingsten Eintritt. Die Besucherzahl haben wir auf 1.000 begrenzt. Bisher mussten wir an einem heißen Sonntag Badegäste abweisen. Wie sich das Ganze an heißen Tagen entwickelt werden wir erst sehen«, erklärt Bürgermeister Andreas Schmid. Wegen Ausweichbewegungen nach Wangen, behält er die Situation im Auge: Eventuell über eine Gebührenregelung auch dort beim Eintritt.
Auch im Strandbad Iznang wird die Situation genau im Auge behalten. Die Gemeinde Moos hatte sich dafür entschieden kein Eintrittsgeld zu kassieren. »Grundsätzlich sind wir in Iznang noch nicht an der Kapazitätsgrenze. Auch wenn wir ein Auge darauf haben müssen, dass sich an besonders heißen Tagen keine Menschenansammlungen in den schattigen Bereichen des Bades bilden«, erklärt Bürgermeister Krauss. Ein einziges Mal habe man den Einlass stoppen müssen, weil es sonst zu voll gewesen wäre.
Petra Ganter vom Stadtbauamt Engen: »Wir konnten schon an mehreren Tagen unsere maximale Besucherzahl im Erlebnisbad erreichen. An keinem dieser Tage entstanden jedoch bedenkliche Situationen in Bezug auf den Mindestabstand, weshalb es zu keinem Zeitpunkt einen Grund für eine Überlegung Schließung gegeben hat.«, sagt Ganter auf Nachfrage des WOCHENBLATTs.
In Stockach sei das Limit von 600 Gästen pro Zeitfenster bisher nur am vergangenen Freitag annähernd erreicht worden. Der heiße Sommertag lockte am Nachmittag 554 Gäste ins Freibad Stockach, so Jürgen Fürst, Geschäftsführer der Stadtwerke. »Wir freuen uns, dass die Gäste dem Freibad Stockach trotz einiger Kompromisse auch in diesem Jahr treu bleiben.
»Im Höhenfreibad in Gottmadingen wird mit dem notwendigen Nachdruck auf die einzuhaltenden Maßnahmen hingewiesen«, erklärt der Gottmadinger Bürgermeister Michael Klinger im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Wir haben unsere maximale Besucherzahl auf 500 Personen begrenzt und durch das Online-Ticketing können wir das auch gut steuern, sodass wir bisher auch keine »roten Tage« hatten. Aus diesem Grund gibt es auch keine Pläne das Freibad frühzeitig zu schließen.« An Spitzentagen kämen freilich sonst viel mehr Besucher ins Bad.

Und nun steht die nächste Hitzephase bevor, die vom Wetterdienst ab Donnerstag angekündigt wird.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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