Schleppjagd hinter der Hardt-Meute nach Bohlingen
»Hinter schnellen Hunden jagen, manchen kühnen Sprung zu wagen...«

Schleppjagd hinter der Hardt-Meute nach Bohlingen | Foto: Eine Szene der Bohlinger Schleppjagd vor dem Wald Rielasingen-Worblingen. swb-Bild: Martin Stein
  • Schleppjagd hinter der Hardt-Meute nach Bohlingen
  • Foto: Eine Szene der Bohlinger Schleppjagd vor dem Wald Rielasingen-Worblingen. swb-Bild: Martin Stein
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Bohlingen. »Hinter schnellen Hunden jagen, manchen kühnen Sprung zu wagen...« Wie schon über Jahrzehnte haben auch in diesem Herbst die Jagdherren Uli Riedlinger und Armin Bauer zur Schleppjagd hinter der Hardt-Meute nach Bohlingen, für Sonntag, 21. Oktober, eingeladen. Die Zahl der Gäste die aus Baden-Württemberg, Bayern und der Schweiz anreisen, steigt von Jahr zu Jahr.

Jagdreiten ist eine der ältesten reiterlichen Disziplinen. Galt es einst mit Hilfe von Hund und Pferd Beute zu erjagen, so reduziert sich heute die sogenannte Schleppjagd auf ein friedliches Zusammenspiel Reiter, Hunden und Pferd, in dem jeder seine Talente mit einbringen muss, damit ein spannendes Naturerlebnis daraus entspringt. Übrig geblieben ist das Verfolgen einer heute künstlich gelegten Wildfluchtfährte, die von den hoch spezialisierten, spursicheren Meutehunden in rasanter Geschwindigkeit aufgenommen und verfolgt wird.

Die französischen Hirschhunde »Francaise Tricolore« der Hardt-Meute sind auf Hufscjlag trainiert. Sie wittern die Trittsiegelspur des Pferdes, auf dem der vorausreitende Schleppenleger (Maximilian Riedlinger) reitet, und jagen, ihrem Instinkt folgend, mit lautem Gebell dem vermeintlichem Wild nach. Die Equipage, eine Handvoll versierter, mit den Hunden vertrauter Reiter, begleitet und kommandiert unter der Führung des Master of Hounds die Meute. Dann folgt hinter dem Jagdherrn als Feldführer die Jagdgesellschaft.

In hohem Tempo, das von den jagenden Hunden bestimmt wird, geht es querfeldein über gebaute und Naturhindernisse, stets im Vertrauen auf die Hunde, dass diese auf der richtigen Spur sind. Die Jagdstrecke führt von der Reitanlage Bohlingen durch das Aachtal und nach einer Pause für Hunde und Reiter auf den Schiener Berg und wieder zurück nach Bohlingen. Für Zuschauer ist das Geläuf von der geführten Autokolone aus gut zu beobachten. Der Hörnerklang des Bläser-Chors Rielasingen Spiesshof begleitet die Jagd mit traditionellen Signalen. Am Ende erklingt das Halali als Dank an die Hunde und Pferde. Die Reiter steigen aus dem Sattel und schauen dem Genossenmachen der Hunde zu. Früher wurden sie mit den Innereien des erjagdten Wildes belohnt, heute bedankt man sich bei ihnen mit Rinderpansen aus der Metzgerei.

Der Jagdherr bedankt sich bei seinen Jagdgästen mit einem Eichenbruch mit dem Wort »Waidmannsheil«, jeder Jagdreiter antwortet mit »Waidmannsdank«. Im Gegensatz zur Parforce Jagd von einst, kennt die moderne Schleppjagd keinen Gewinner oder Verlierer. Ein schöner Jagdtag klingt dann traditionell im Gewölbekeller der Familie Riedlinger aus. Hier ahndet ein wohlwollendes kabarettartiges Jagdgericht Fehler und Vergehen der teilnehmenden Jagdreiter während der Jagd. Danach wird gesungen und getanzt solang man mag oder noch in den Stiefeln stehen kann.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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