Thurgau plant neuen Standort in Arbon / Bestand in Frauenfeld und Katharinental wird gesichert
Historisches Museum bekommt Ableger für neue Geschichte

Monika Knill | Foto: Regierungsrätin Monika Knill präsentierte die Zukunftsplanung für die Thurgauer Museen. swb-Bild: tg.ch
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Thurgau. Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat wegweisende Entscheide für die Zukunft zweier kantonaler Museen gefällt. Das Historische Museum Thurgau bleibt im Schloss Frauenfeld und die volkskundliche Sammlung im St. Katharinental. Künftig soll die neuere Thurgauer Geschichte aber in Arbon präsentiert werden. Beim Kunstmuseum Thurgau verzichtet der Regierungsrat auf einen grösseren Erweiterungsbau, dafür soll das Gebäude in der Kartause Ittingen saniert und optimiert werden.

Mehr als zehn Jahre lang wurden Erweiterungsmöglichkeiten für das Historische Museum Thurgau im Schloss Frauenfeld geprüft, um die neuere Thurgauer Geschichte (19. und 20. Jahrhundert) angemessen präsentieren zu können und über Raum für Sonderausstellungen, Kulturvermittlung und Veranstaltungen zu verfügen.

Der Regierungsrat hat zuletzt im März 2019 der Projektgruppe «Historisches Museum Thurgau 2019» den Auftrag erteilt, das Anforderungsprofil für das künftige Historische Museum Thurgau zu erarbeiten und gestützt darauf eine Standortevaluation mit entsprechenden Empfehlungen zum weiteren Vorgehen vorzunehmen.

Der Regierungsrat hat den Bericht der Projektgruppe zur Kenntnis genommen und darauf basierend einen Grundsatzentscheid gefällt: Der Standort Schloss Frauenfeld soll für die Präsentation der älteren Thurgauer Geschichte (Historisches Museum Thurgau I) mit dem dazugehörigen Schaudepot St. Katharinental beibehalten werden. Damit verbunden soll die Planung für die Sanierung des Schlosses Frauenfeld aufgenommen werden. Des Weiteren hat sich der Regierungsrat für die Weiterverfolgung eines ergänzenden Historischen Museums Thurgau II für die Präsentation der neueren Thurgauer Geschichte und die Prüfung eines interdisziplinären Sonderausstellungsraums für alle kantonalen Museen in Arbon ausgesprochen. Es ist vorgesehen, dafür gemäss Bericht an den Grossen Rat Mittel aus dem Millionenerlös der TKB-Partizipationsscheine zu verwenden. Für die Umsetzung dieses Richtungsentscheids hat der Regierungsrat verschiedene Projektorganisationen eingesetzt. Die Berichte zum Standort Arbon sowie zur möglichen Sanierung und Optimierung des Schlosses Frauenfeld sollen bis im Frühjahr 2021 vorliegen.

Auch die Weiterentwicklung des Kunstmuseums Thurgau in der Kartause Ittingen ist bereits seit vielen Jahren auf der politischen Agenda. Im März 2019 hat der Regierungsrat eine Projektgruppe eingesetzt, deren Auftrag es war, verschiedene Fragen nochmals neu abzuklären. Als erstes Ergebnis haben der Kanton Thurgau und die Stiftung Kartause Ittingen die vertraglichen Grundlagen für das Kunstmuseum Thurgau und das Ittinger Museum neu geregelt. Das Vertragswerk umfasst neu einen übergeordneten Rahmenvertrag mit selbständigen Einzelverträgen.

In einem zweiten Schritt hat der Regierungsrat den Bericht der Projektgruppe zur Kenntnis genommen. Die baulichen Abklärungen und Variantenstudien haben gezeigt, dass die Voraussetzungen für eine Erweiterung gemäss bisherigem Raumkonzept von mindestens 600 m2 kaum erfüllbar sind. Die zahlreichen Kompromisse aufgrund der hohen Schutzwürdigkeit der Bauten verhindern eine zielgerichtete Investition. Der Regierungsrat hat sich deshalb für die Sanierung und Optimierung des Kunstmuseums Thurgau in den bestehenden Räumlichkeiten ausgesprochen. Daher soll nun ein Studienauftrag ausgeschrieben werden. Dieser soll folgende Fragen enthalten: Wie können die bestehenden Räumlichkeiten saniert, optimiert und allenfalls massvoll ergänzt werden? Und wie lässt sich darin ein stringentes, zukunftsgerichtetes Museumskonzept für das Kunstmuseum Thurgau umsetzen? Der Regierungsrat wird den Studienauftrag Ende Jahr genehmigen und öffentlich ausschreiben.

Regierungsrätin Monika Knill, Chefin des Departements für Erziehung und Kultur, zeigte sich an einer Medienkonferenz sehr erfreut über die Entwicklungen bei den beiden kantonalen Museen: «Es brauchte nochmals einige vertiefte Abklärungen. Ich bin aber erleichtert, dass nun feststeht, wie die Zukunft des Historischen Museums und des Kunstmuseums aussehen soll. Die bisherigen Museumsstandorte bleiben erhalten und werden durch einen zusätzlichen Standort im Oberthurgau gestärkt: im Interesse aller Thurgauerinnen und Thurgauer und hoffentlich vieler Gäste aus nah und fern.»

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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