Laien-Defibrillator symbolisch übergeben
Hohenfels wird herzsicher

Hohenfels wird herzsicher | Foto: Landrat Zeno Danner, Johanna Ziegler von der Björn Steiger Stiftung und Bürgermeister Florian Zindeler (v.l.) nahmen symbolisch das erste Gerät vor dem Rathaus der Gemeinde Hohenfels entgegen. swb-Bild: LRA
  • Hohenfels wird herzsicher
  • Foto: Landrat Zeno Danner, Johanna Ziegler von der Björn Steiger Stiftung und Bürgermeister Florian Zindeler (v.l.) nahmen symbolisch das erste Gerät vor dem Rathaus der Gemeinde Hohenfels entgegen. swb-Bild: LRA
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Hohenfels. Der Landkreis und die Björn Steiger Stiftung gaben am vergangenen Freitag den Startschuss für das Projekt „Herzsicher“: An hoch frequentierten Orten stellt die Stiftung öffentlich zugängliche Laien-Defibrillatoren (AED = Automatisierter Externer Defibrillator) zur Verfügung. Außerdem soll die Bevölkerung im Rahmen von kostenlosen Schulungen mit Wiederbelebungsmaßnahmen vertraut gemacht werden.

Landrat Zeno Danner, Bürgermeister Florian Zindeler und Johanna Ziegler von der Björn Steiger Stiftung nahmen symbolisch das erste Gerät vor dem Rathaus der Gemeinde Hohenfels entgegen. Dieser AED befindet sich nach Abschluss der Fassadensanierungsarbeiten am Gemeindezentrum in einem Außenwandkasten und ist somit 24/7 für Notfälle greifbar.

„Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine der führenden Todesursachen in Deutschland. Insbesondere Herzinfarkte sind eine Lebensgefahr aus heiterem Himmel. In solchen Fällen sind umgehende Reanimationsmaßnahmen lebensrettend. Umso wichtiger ist das Projekt ,Herzsicherer Landkreis Konstanz‘ – denn mit einer flächendeckenden örtlichen Versorgung von Laien-Defibrillatoren erhöhen wir die Überlebenschance entscheidend!“, sagte Landrat Zeno Danner.

Auch Florian Zindeler freut sich über die neue Kooperation. „Bereits nach dem ersten Gespräch war ich absolut überzeugt davon, dass unsere Gemeinde Hohenfels noch etwas sicherer werden kann. Daraufhin haben wir unverzüglich die gemeinsamen Grundlagen geschaffen und einen zentralen Standort definiert“.

Johanna Ziegler von der Björn Steiger Stiftung erklärte, wie einfach die Geräte zu verwenden sind. „Nach dem Einschalten ertönen akustische Anweisungen und die nötigen Handgriffe sind kinderleicht. Je mehr Menschen diese Geräte kennen und sich den Einsatz zutrauen, desto mehr Menschen können vor dem Herztod gerettet werden. Ich möchte mich bei allen Beteiligten dafür bedanken, dass wir gemeinsam dieses wichtige Thema hier im Landkreis Konstanz angehen.“

Insgesamt 180 Geräte für den Landkreis

Pro 1.500 Einwohner ist ein Gerät geplant, insgesamt also ca. 180 für das Kreisgebiet. Die Stiftung sucht zudem das Gespräch mit den lokalen Hilfsorganisationen, um die Umsetzung der Wiederbelebungsschulungen zu planen. Auch Kinder- und Jugendprojekte der Stiftung werden als wichtige Bausteine der Herzsicherheit im Landkreis Konstanz verankert. „Retten macht Schule“, ein Projekt, welches Wiederbelebungsmaßnahmen im Schulunterricht ab der siebten Klasse integrieren will, ist sogar bereits an sechs Schulen im Landkreis aktiv. Das Grundschulprojekt „Sani Sanelli“ war ebenfalls an vielen Schulen in der Region zu Besuch. Hierbei erlernen die Kinder spielerisch das richtige Verhalten im Notfall.

Zudem stellte die Stiftung in den vergangenen Monaten 27 moderne Notrufsäulen im Landkreis in Ufernähe auf. Über diese kann bei Ertrinkungs- und anderen Notfällen schnell Hilfe angefordert werden. Für den weiteren Projektverlauf ist die Björn Steiger Stiftung auf private und gewerbliche Sponsoren angewiesen. Denn erst in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort kann das Projekt gelingen. Es gehe darum, den Kreis umfassend herzsicher zu machen, betonte Ziegler.

Jeder, der die Aufstellung eines neuen AED-Geräts finanziell unterstütze, anderweitig für die Arbeit der Stiftung spende oder eine Schulung besuche, leiste hierfür einen wichtigen Beitrag. Die Björn Steiger Stiftung kämpft schon lange gegen den Herztod in Deutschland. Sie hat seit 2001 bereits rund 27.000 AED-Geräte in den Verkehr gebracht. 2013 startete das Projekt „Herzsicher“, inzwischen rüstet die Stiftung ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebung.

Wer steckt hinter der Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel die deutsche Notfallhilfe zu verbessern.

Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung des bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufs 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze andeutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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