Gewerkschaft fordert vier Prozent mehr Gehalt/ Weitere Streiks angekündigt
IG Metall setzt mit Warnstreik bei Allweiler erstes Zeichen

Streik Allweiler | Foto: Schon Anfang Februar hatte die Belegschaft bei Allweiler gestreikt, wegen drohener Verlagerungen von Arbeitsplätzen nach Asien. swb-Bild: of/Archiv
  • Streik Allweiler
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Radolfzell. Nachdem die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie während der Friedenspflicht ergebnislos verlaufen waren, sollen erste Warnstreiks in der Region den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Insgesamt 300 Kolleginnen und Kollegen bei Allweiler sind dem Aufruf der IG Metall gefolgt und legten die Arbeit am Dienstag nieder.

Stefan Gajer, Betriebsratsvorsitzender der Allweiler GmbH betonte: „Für uns ist klar: Wir wollen in der Tarifrunde Antworten auf die notwendigen Fragen zur Zukunftsfähigkeit in unserem Betrieb liefern und nicht Debatten über die Absenkung tariflicher Standards führen. Dafür spüre ich großen Rückhalt bei den Kolleginnen und Kollegen hier bei Allweiler.“

Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde unter anderem Instrumente zu schaffen, mit denen in Betrieben, in denen Beschäftigungsabbau droht, die Wochenarbeitszeit mit einem Teillohnausgleich verkürzt werden kann. Dies soll schlechte Zeiten überbrücken und Beschäftigung sichern. Des Weiteren fordert die IG Metall betriebliche Zukunftstarifverträge, die auf betrieblicher Ebene Vereinbarungen zu Investitionen, Qualifizierung sowie Standort- und Beschäftigungssicherung ermöglichen sollen. Monetär fordert die IG Metall 4 Prozent für eine Laufzeit von 12 Monaten, Teile dieser Entgelterhöhung können allerdings auch zur Beschäftigungssicherung verwendet werden

Zufrieden mit den ersten Warnstreikaktivitäten zeigte sich die 1. Bevollmächtigte der IGM Singen, Helene Sommer: „Unsere Warnstreiks bei Allweiler in Radolfzell waren ein guter Anfang. In den kommenden Tagen wird es in der ganzen Region zu weiteren Warnstreiks kommen. Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderungen zu kämpfen.“

Im Vorfeld hatte die Arbeitgebervereinigung Südwestmetall die Forderungen der IG Metall als existenzgefährdend eingestuft, da viele Unternehmen in Folge der Corona-Lockdowns stark getroffen worden seien in einer Krisenphase, die schon vor der Pandemie begonnen habe.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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