Gewerkschaften wollen beim Strukturwandel unterstützen
IG Metall steigt mit "Moratorium für fairen Wandel" in Tarifrunde ein

IG Metall | Foto: Die Leitung der IG Metall in Singen präsentierte mit den regionalen Betriebsräten ihr "Moratorium für einen fairen Wandel" am Freitag zum Einstieg in die Tarifrunde 2020. swb-Bild: of
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Singen/ Kreis Konstanz. Eine Prozentzahl ist normalerweise üblich, wenn die Gewerkschaften in die Tarifverhandlungen einsteigen, dieses Jahr gab es von den Leiter der Singener Geschäftstelle, Enzo Savarino, Ra Raoul Ulbrich, Thorsten Schlicht keine solche Konkrete Zahl die mit Lohnforderungen zur Jahrespressekonferenz mit den regionalen Betriebsräten.

"Angesichts der bundesweit publizierten Kampagne der IG Metall wird schon von Kurswechsel geredet, wir reagieren damit freilich auch die großen Veränderungen, die vor uns allen stehen", sagte Savarino zum "Moratorium für einen Fairen Wandel", der auch das Thema der Betriebsräte-Tagung am Freitag zum Start ins neue Jahr und eben die anstehende Tarifrunde war. Die Uhr ticke in vielen Unternehmen, ob und wie mit den Belegschaften von heute die Zukunft von Morgen gestaltet werden könne und es herrsche eine große Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung, so Savarino. Deshalb fallen die Forderungen der Gewerkschaft diesmal etwas anders und aus, die Arbeitgeber sollen nun auf den Vorschlag noch vor der ersten Verhandlungsrunde antworten, sagten die Vertreter der IG-Metall am Freitag.

Enzo Savarino: Das ist auch eine Aufforderung an die Bundesregierung. Zum Beispiel beim Umgang mit Zeitkonten und bei Auftragseinbrüchen ein Übergang in Kurzarbeit. „Wir hätten gerne, dass es auf 24 Monate verlängert würde und das die Regelung wegfällt, dass mindestens ein Drittel der beschäftigen unterbeschäftigt sein müssen um das Instrument nutzen zu können. Salvatore Valentino, Betriebsratsvorsitzender bei Amcor: „Das ist ein Bereich der funktioniert bei uns gut, zumal wir gerade schon bei den Folienprodukten derzeit ein Nachfrageloch haben.

„Wir benötigen eine höhere Quote für die Altersteilzeit, die bisher bei 4 Prozent liegt“, wurde weiter ausgesprochen. Bei Allweiler im Radolfzell gebe es da schon Wartelisten besonders im Schichtbereich und durch die Leistungsverdichtungen im Angestelltenbereich steige da auch die Nachfrage sprunghaft an. Die Erhöhung in diesem Bereich solle freilich an die Ausbildungszahlen werden und es sollte kein Instrument des Personalabbaus sein. Dafür sei es auch vom Gesetzgeber gedacht gewesen. „Constellium hat den Ausbildungsbereich im gewerblichen Bereich um vier Plätze pro Jahr aufgebaut, sagte Wolfang Bandel.

Sorgenkind ist akutell das Unternehmen Fondium in Singen. Wie Enzo Savarino erläuterte, fahre man dort schon sei t 2011 mit einer Regelung des Lohn- und Urlaubsverzichts, um Investitionen zu ermöglichen. Die Regelung sei bereits 2017 verlängert worden mit einer Gültigkeit bis 2021. In dieser Woche sollen Verhandlungen mit dem im Dezember 2018 von Georg Fischer veräußerten Werks, das inzwischen unter Fondium mit seinen beiden Standorten in Singen und Mettmann firmiert aufgenommen werden. Hier will die Gewerkschaft aber über eigene Gutachter Einblick in die Situation bekommen.

Mehr Geld soll am Schluss allerdings dann doch so geben. Es werde um einen Betrag über der aktuellen Inflationsrate gehen, deutete Enzo Savarino an.

Zufrieden sind die Gewerkschafter, dass das Unternehmen Nussbaum mit seinem deutschen Werk in Rielasingen wieder dem Tarifverbund beigetreten sei, nach jahrelangen Verhandlungen. Das sei gut für die dortigen Arbeitnehmer.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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