Auch BdS und Dehoga zeigen sich entsetzt über Pandemie-Maßnahmen
Keck: Ein Lockdown ist der Todesstoß für die Gastronomie

Gastronomie Schließung | Foto: Ein Bild vom Frühjahr, als die gastronomischen Betreibe berfeits schon einmal für zwei Monate schließen mussten. Für viele Unternehmen ist erst jetzt im Herbst wieder mehr Normalität eingekehrt. swb-Bild: of
  • Gastronomie Schließung
  • Foto: Ein Bild vom Frühjahr, als die gastronomischen Betreibe berfeits schon einmal für zwei Monate schließen mussten. Für viele Unternehmen ist erst jetzt im Herbst wieder mehr Normalität eingekehrt. swb-Bild: of
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Radolfzell/ Kreis Konstanz. Eine Schockwelle überzog auch unsere Region nach den jüngsten Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz vom Mittwoch, bei unter anderem bereits zum 2. November Betriebe der Gastronomie, Hotelerie, Bars, Kino, Fitnesscenter und mehr für mindestens einen Monat dich machen müssen. Während der Bundestagsabgeordnete Andreas Jung gehorsam die beschlossenen Maßnahmen für den zweiten Lockdown weiterleitete, regt sich Wiederstand in der Region.

„Dass auch touristische Übernachtungen wieder komplett verboten werden sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Hotels- und Gaststätten verfügen über Hygienekonzepte, die bisher hervorragend funktioniert haben. Dieser Geschäftsbereich ist nicht als Hotspot im Infektionsgeschehen aufgefallen" merkt der Radolfzeller Landtagsabgeordnete Jürgen Keck an. Die geforderten Maßnahmen der Kanzlerin kommen für ihn erneut einem Berufsverbot gleich und wieder werden sie von Gerichten gekippt werden müssen, prophezeit er. "Es macht schlicht weg keinen Sinn, diejenigen Unternehmen zu schließen, die Hygienemaßnahmen ohne Probleme umsetzen können und dies seit Monaten auch tun. In Hotellerie und Gastronomie leidet man noch immer unter den Umständen und Einbußen der letzten Monate. Finanzielle Hilfen von Seiten des Bundes und des Landes sind geflossen, komplizierte Anforderungen hätten es den Antragstellern allerdings nicht leicht gemacht.

"Für viele wird ein weiterer Lockdown nun das wirtschaftliche Aus bedeuten. Persönlich hätte ich erwartetet, dass man aus den letzten Monaten viel Wissen mitnimmt und entsprechend handelt. Das Gegenteil ist leider der Fall. Es wird Zeit, dass sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene, wieder die Parlamente entscheiden", fordert Keck in seinem Statement. Die beiden Grünen LandtagsabgeordnetInnen Erikli und Wehinger hatten sich bis zum Abend zu den Maßnahmen noch nicht mit ihrer Position zu Wort gemeldet.

„Unverhältnismäßige Maßnahmen und Verbote akzeptieren wir nicht mehr“, meinte der Landesvorsitzende des baden-württembergischen Dehoga-Verbandes, Fritz Engelhardt, in einer Videobotschaft vorab an die 12 000 Mitglieder und kündigte rechtliche Schritte des Verbands gegen den angesetzten Lockdown am Montag an. Keine andere Branche habe so unter den Corona-Einschränkungen gelitten wie Gastronomie und Hotelerie. Auf der Facebookseite des Verbands wird Engehardt munter "genug Arsch in der Hose" gewünscht hier entsprechende Verfügungen zu erwirken. Unter #onfire#alarmstuferot hatte der Bundesverband für Mittwoch zu einer Demonstration in Berlin aufgerufen.

"Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich leider bestätigt. Bei den heutigen Beschlüssen zur Schließung von Restaurants kann von zielführend, verhältnismäßig oder nachvollziehbar absolut keine Rede sein. Unsere Branche wird erneut in einen Lockdown geschickt, obwohl unsere Restaurants keine Infektionstreiber sind und unter strengsten, behördlich genehmigten Hygienekonzepten arbeiten Es stehen hier unternehmerische Existenzen, Arbeitsplätze und die gastronomische Vielfalt akut auf dem Spiel", äußerte die Vorsitzende des Bundesverbands der Systemgastronomie, Andrea Belegante auch gegenüber dem WOCHENBLATT.

"Die Politik muss aufhören, alles über einen Kamm zu scheren und aus den bisherigen Erfahrungen lernen", sagt Christine Berg, Vorstand des Bundesverband HDF KINO. "Die Kinos haben von Beginn an bewiesen, dass sie mit höchster Verantwortung und umfangreichen Schutzmaßnahmen für die Sicherheit von Gästen und Mitarbeitern sorgen. Weltweit ist keine einzige CovidInfektion in Verbindung mit einem Kinobesuch bekannt. Die geringe Aerosol Belastung im Kinosaal wurde von der TU Berlin sogar wissenschaftlich belegt", argumentierte sie schon vor der Entscheidung.

Ministerpräsident Manfred Kretschmann versucht per Video die neuen Schritte zu erklären (siehe auch unten).

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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