Bürgermeister Florian Zindeler im WOCHENBLATT-Interview
»Keinerlei Angst oder Panik verspürt«

Zindeler Florian | Foto: Der Hohenfelser Bürgermeister Florian Zindeler. swb-Bild: ml/Archiv
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Hohenfels. Das Hohenfelser Gemeindeoberhaupt Florian Zindeler spricht im Interview mit dem WOCHENBLATT darüber, wie die Gemeinde die Zeit des Lockdowns erlebt hat.

WOCHENBLATT: Die aktuelle Lage hat unser aller Leben durcheinander gebracht. Wie haben Sie die letzten Monate im Corona-Modus erlebt?
Florian Zindeler: »Wenn ich zurück an den Anfang denke, dann bin ich wirklich froh darüber, dass unser großes Narrentreffen durchgeführt werden konnte. Danach, ab Mitte März, war die Pandemie allgegenwärtig und Veranstaltungen mussten in großer Zahl gestrichen werden. Die fehlenden sozialen Kontakte und die brachliegende Dorfkultur hatten einen spürbaren Einfluss auf das Zusammenleben und die Arbeit in der Gemeinde. Aufgrund der niedrigen Fallzahlen und der Möglichkeit sich einigermaßen frei und unkompliziert in der Natur zu bewegen, habe ich jedoch keinerlei Angst oder Panik verspürt. Wir haben unablässig nach Lösungen für anstehende Fragen gesucht und dabei auch unsere bislang größte Herausforderung, die Rückkehr zum Regelbetrieb in Kindergarten und Grundschule, trotz schwierigsten Voraussetzungen, gemeistert.«

WOCHENBLATT: Was für konkrete Folgen hat Corona mit all seinen Einschränkungen und Auswirkungen für die Gemeinde Hohenfels?
Florian Zindeler: »An Mindestabstände, Desinfektionsmittel und andere Verhaltensregeln haben wir uns gewöhnt und entsprechende Vorkehrungen getroffen. Die Gemeindeverwaltung und der Bauhof nehmen sich den neuen Aufgaben an und bestreiten das Tagesgeschäft. Das Vereinsleben scheint sich nach der Sommerpause etwas zu normalisieren. So hat die Fußballsaison begonnen, der Musikunterricht läuft und vermehrt werden wieder Versammlungen abgehalten. Auf der anderen Seite nimmt unser Gewerbe die Krise sehr unterschiedlich wahr und Entwicklungen sind hierbei schwer vorherzusagen.«

WOCHENBLATT: Wie wirkt sich die Krise auf den Haushalt aus?
Florian Zindeler: »Wir rechnen in diesem Jahr in jedem Fall mit geringeren Einnahmen. Dies bedeutet letztlich, dass wir bei Beratungen zum Folgehaushalt eine vorsichtigere Zukunftsannahme treffen und die Machbarkeit von Projekten und Investitionen am Ergebnis anlehnen werden.«

WOCHENBLATT: Welche kommunalen Vorhaben haben in der nächsten Zeit höchste Priorität? Müssen gegebenenfalls Projekte verschoben werden?
Florian Zindeler: »Es ist vorgesehen, dass wir die bereits begonnenen Projekte mit hoher Qualität beenden. Der Umbau der ehemaligen Kläranlage in Kalkofen und die Erweiterung des Glasfaser- und Erdgasnetzes sind die größten Vorhaben im Jahr 2020.
Andere laufende Projekte sind beispielsweise die Sanierung vom Gemeindezentrum in Liggersdorf, das neue Feuerwehrfahrzeug, die Erweiterung des Kindergartens, die Digitalisierung der Grundschule, der Bürgerprozess »WIR! Für mehr Lebensqualität in Hohenfels!«, die Entwicklung von Wohnbauland und die Erweiterung vom Gewerbegebiet. Nur ein Teil nicht begonnener Baumaßnahmen wurde vorsorglich gestoppt.«

WOCHENBLATT: Was wollen Sie den Bürgern Ihrer Gemeinde für die kommende Zeit noch mitgeben?
Florian Zindeler: »Für das vorbildliche und rücksichtsvolle Verhalten aller Bürgerinnen und Bürger darf ich mich in aller Form bedanken. Alle haben ihren Teil beigetragen, daher sind wir größtenteils verschont geblieben und das kulturelle Leben beginnt wieder an Fahrt aufzunehmen.
Ich würde mich freuen, wenn diese Disziplin überdauert und möchte dazu noch einmal mit Hinweis auf die Präventionskampagne des Landkreises ermuntern: Hohenfels bleibt ON!«

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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