Thomas Schaad (Akademie Baudenkmalpflege) und Bodo Lauterborn (KS Hausbau GmbH) mit ihren Argumenten
Kontrovers: Altbau oder Neubau

Sonderausgabe »Kontrovers« Gesprächspartner | Foto: Ein schmuckes neues Einfamilienhäuschen wie dieses aus dem Programm von KS Hausbau ist der Traum von vielen. Mancher bevorzugt aber auch einen Altbau.
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Für viele ist das Einfamilienhäuschen im Neubaugebiet noch immer der Traum schlechthin. Andere haben Spaß daran, alte Gebäude für die nächste Generation zu bewahren. Auf dieser Seite sprechen Thomas Schaad und Bodo Lauterborn darüber, warum es für sie nichts Schöneres gibt als einen Alt- bzw. Neubau.

Thomas Schaad: Keine Angst vorm Denkmalschutz

Grundsätzlich ist der Wunsch ein historisches Gebäude zu erwerben erst einmal ein sehr emotionaler. Besticht doch so ein Gebäude durch seine Einzigartigkeit und die Tatsache, dass so etwas nicht so einfach nachzubauen ist. Allein die Beschaffung der damals verwendeten Baustoffe ist heutzutage fast aussichtslos und zudem gibt es kaum noch Handwerker, welche das empirische Wissen unser Großväter besitzen in der alten Handwerkstechnik so zu bauen. Alles das macht den Reiz aus, sich für ein Denkmal zu entscheiden. Dennoch ereilt einen schnell die Realität, da Häuser auf dem Markt oft sanierungsbedürftig sind und so kommen die ersten zweifelnden Fragen auf, »wie bekomme ich das wieder hin?«, »wieviel kostet das?« und was sagt letztlich der Denkmalschutz? Letztlich ist es für jeden einzelnen ein Abwägungsprozess zwischen Emotionalität und Realität.

Dennoch ist Denkmalpflege nicht nur Romantik und Liebhaberei, sondern ein Bestandteil sozialer und gesellschaftlicher Strukturen und dient nicht nur dem Erhalt unseres baulichen Erbes. So stehen auch viele wirtschaftliche und ökologische Aspekte im Raum, welche im Entscheidungsprozess oft übersehen werden. Der wirtschaftliche Aspekt steht natürlich in erster Linie im Vordergrund, da man es sich ja leisten können muss. Diese Frage steht im Zusammenhang mit dem Kauf und den anstehenden Renovierungskosten. Beides muss man gewissenhaft prüfen und letztlich den möglichen Nutzen des Gebäudes erkennen. Was bietet mir so ein Gebäude und inwieweit will ich es nutzen können. Darin liegt die entscheidende Frage und entscheidet über die anstehenden Kosten für eine Sanierung und mögliche Nutzungsänderung. Historische Gebäude sind in ihrer Struktur oft besser als ihr Ruf und können auch mit Rücksicht auf ihre historische Ausstattung einer modernen Nutzung zugeführt werden, was letztlich auch erheblich viel Geld einspart. Zudem bietet der Staat interessante Abschreibungsmodelle bis zu 100 Prozent der Sanierungskosten an. Was die ökologischen Aspekte anbelangt, hat sich ein Denkmal schon längst amortisiert, hält man sich vor Augen, dass diese Gebäude bei der Herstellung so gut wie keine Energie verbraucht haben. Sind diese Gebäude doch aus 100 Prozent ökologischen Baustoffen und allein durch Muskelkraft errichtet worden. Was die Auflagen durch das Denkmalamt anbelangt, so sind die für Neubauten zwischenzeitlich bezüglich der Energieeinsparverordnung etc. gleichgezogen, insbesondere die Auflagen der nächsten Jahre durch die EU werden diese noch weiter verschärft. Letztlich hat man bei der Berücksichtigung einiger Vorteile nebenbei ein Stück bauliches Kulturgut erhalten.
Thomas Schaad ist Gründer der Akadmie Baudenkmal-pflege: www.akademie-baudenkmalpflege-schaad.de.
Thomas Schaad

Bodeo Lauterborn: Der Traum vom Neubau

Die Grundbedürfnisse eines jeden Menschen bestehen in erster Linie aus Essen und Trinken, kurz darauf folgt jedoch sofort das Grundbedürfnis »Wohnen« die eigenen vier Wände, das eigene Dach über dem Kopf zu haben. Das ist eines der wichtigsten Dinge im Leben.
Ein eigenes Haus gemeinsam mit den Liebsten zu entwerfen, planen und dann in die Tat umzusetzen ist so ziemlich das Größte was ein Mensch in seinem Dasein verwirklich kann.
Die Aussicht auf einen eigenen Garten mit Liegestuhl, sonnigen und schattigen Rückzugsorten sowie eine Schaukel und Pool für die Kinder und einen Grill für den Gaumenschmaus. Wer träumt nicht davon?
Alles so wie man es schon immer haben wollte. Keine Kompromisse bei der Raumgestaltung. Die neue helle Küche, dort wo man sie schon immer haben wollte. Die Schlafräume in der gewünschten Größe und Ausstattung. Vielleicht sogar eine begehbare Ankleide mit dem eigenen Bad oder gar einer Wellness Oase? Wohn- und Esszimmer mit dem traumhaften Bodenbelag, die Fernsehecke, oder ein modernes Smart Home System, gesteuert über das Handy.
Dazu gibt es den neuesten Stand der Energieeffizienz mit modernster Technik. Die Solar- oder Fotovoltaikanlage in Verbindung mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung und Wärmerückgewinnung bedeutet, dass äußerst geringe oder keine Energiekosten anfallen. Dazu helfen die staatlichen Förderungen und lassen so manchen Traum in Erfüllung gehen. Betrachtet man den Aspekt Umweltschutz und Nachhaltigkeit wird deutlich, wie sinnvoll und wichtig das Thema energiefreundliches Bauen tatsächlich für unsere Zukunft ist. Während beim Altbau immer wieder hohe Kosten für Reparatur- und Renovierungsarbeiten anfallen, bleibt das beim Neubau in den ersten 10 bis 20 Jahre aus. Hinzu kommt die natürliche Wertsteigerung durch Inflation und Verknappung. Die Hypothek sinkt durch die Rückzahlung und auf der anderen Seite steigt der Wert des Hauses stetig. Denn das eigene Grundstück, die eigene Immobilie war und ist immer noch die sicherste Kapitalanlage. Bis zum Renteneintritt sind die Hypotheken längstens getilgt und man wohnt bis zum Lebensende mietfrei im eigenen, bezahlten Traumhaus. All diese Vorteile entstehen beim Bau eines neuen Hauses.

Bodo Lauterborn, Geschäftsführer der KS Hausbau GmbH in Hilzingen. www.ks-hausbau.de.
Bodo Lauterborn

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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