Rückblick und Ausblick mit hohem Engagement für Handwerker und Nachwuchskräfte
Kreishandwerkerschaft schaut genau hin

Kreishandwerk | Foto: Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender und Joachim Kunz von der Handwerkskammer Konstanz (v.l. stehend) diskutierten an der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Westlicher Bodensee aktuell wichtigen Themen mit den Delegierten der Innungen und w
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Steißlingen. In der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Westlicher Bodensee ging Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender mit Vertretern der Handwerkskammer Konstanz, den Delegierten der 13 Innungen und weiteren Teilnehmern in einen intensiven Austausch. Ziel hierbei war es, die Interessen der Handwerksvertreter und den Einsatz für den Nachwuchs im Handwerk weiter zu optimieren. Hierbei kamen auch problematische Themen wie bestimmte Neuregelungen in den Berufsschulen des Landkreises, die Situation bei Ausnahmegenehmigungen für Betriebsgründungen ohne Meisterqualifizierung, sprachliche Prüfungsschwierigkeiten bei Flüchtlingen in Ausbildung und anderes zur Sprache. Wichtig sei es, hierbei die Dinge gemeinsam voranzubringen, so Hansjörg Blender, denn: „Es ist besser, man spricht miteinander statt übereinander.“

Nach den beschlossenen Veränderungen in der Zuordnung der schulischen Ausbildung in einzelnen Gewerken gab es beispielsweise nicht nachvollziehbare Verzögerungen und Abweichungen von Zusagen. So sollten die Friseure, die von Konstanz nun ins Berufsschulzentrum nach Radolfzell kommen, beieinander liegende Räume bekommen, werden nun aber über den Schulbereich verteilt, was wenig Sinn mache. In diesem und anderen Themen wollen der Kreishandwerksmeister und Raimund Kegel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz und Bildungsverantwortlicher aktiv werden und dabei künftig auch die angebotene Unterstützung der vier Handwerker im Kreisrat nutzen.

Raimund Kegel berichtete von einer positiven Entwicklung bei den neuen Ausbildungsverträgen im Landkreis Konstanz mit einer Steigerung von 2,8 % zum 30. September 2017 (bundesweit plus 1%). Dazu gehören auch 70 neu eingestellte junge Flüchtlinge im Landkreis, die zuvor schon sprachliche Unterstützung in den Berufsschulen hatten. Dennoch seien diese Azubis in der praktischen Arbeit zwar gut und hochmotiviert, doch hapere es für die Prüfungen an allgemeiner und fachsprachlichem Potential oder auch an Fachmathematik. Die Delegierten befürworteten sein vorgeschlagenes Pilotprojekt, diese jungen Menschen mit zusätzlichem Unterricht in der Bildungsakademie als Ergänzung zur überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) besser vorzubereiten, damit der Start in ein Gesellenleben auch gelingt.

Den Spagat zwischen Wunsch und gesetzlicher Wirklichkeit bei Ausnahmebewilligungen zu Betriebsgründungen ohne Meistertitel erläuterte Joachim Kunz von der Handwerkskammer. Der Kreishandwerkerschaft ging es darum, die rechtlichen Vorgaben transparenter zu machen, Auswüchse zu vermeiden und befristete Genehmigungen auch in einem vorgegebenen Zeitrahmen konsequent zu prüfen. Für die fachspezifischen Prüfungen solcher Antragsteller brachten die Obermeister auch ihre qualifizierten Meisterprüfungsausschüsse ins Spiel. Die Handwerksexperten empfahlen zudem, dass man bei prüfungsfreien Zulassungen die teilweise vorgeschobenen Firmenbezeichnungen im Auge haben solle, über die dann letztendlich doch ein zulassungspflichtiges Gewerk ausgeübt würde.

Lob gab es für die Freisprechungsfeier und die Feier zur Verleihung der Goldenen Meisterbriefe, dennoch wolle man bei der Übergabe der Gesellenbriefe und der Wertschätzung für die neuen Fachkräfte an weiteren Optimierungen feilen.

Auch sollen Formen der Mitgliedergewinnung in Innungen mit ihren attraktiven Vorteilen erörtert werden – erste Vorschläge hierzu wollen die Vorstandmitglieder der Kreishandwerkerschaft noch im Dezember erörtern. „Auf diese Weise können wir auch Jungmeister, die als Nachfolger und Existenzgründer an den Start gehen mit unserer Handwerkergemeinschaft bestens unterstützen!“

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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