Liebe Leserinnen und Leser,

am Sonntag ist es soweit: Es wird gewählt in Deutschland. Und wie Dr. Thomas Petersen vom Allensbacher Institut für Demoskopie auf Seite 9 sagt, ist das Wahlergebnis keinesfalls sicher. Im Wochenblattinterview sagt er auch, welche Themen die Kandidatinnen und Kandidaten auslassen, obwohl diese Themen den Menschen auf den Nägeln brennen. Und er sieht, dass die Gesellschaft durchaus gelernt hat, Demokratie zu leben.

Das Wochenblatt wird am Wahlsonntag über die Wahl auf www.wochenblatt.net aktuell berichten. Seien Sie dabei! Fast schon möchten wir dazuschreiben, »wenn Sie können«. Warum? Die Digitalisierung ist eines der großen Themen der Bundestagswahl. Jede Politikerin und jeder Politiker nimmt sich die Digitalisierung gerne als Thema, das Reden ziert, meistens allerdings ohne dabei in die Tiefe zu gehen oder gar den Realitätsbezug herzustellen. Wir waren bei der grenzüberschreitenden Museumsnacht unterwegs - übrigens eine fulminante Veranstaltung, die honoriert wurde von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Und in Blumenfeld (und vielleicht auch noch anderswo) dann wurde klar, was fehlt: das Netz. Spätestens, wenn die Besucher der Museumsnacht angehalten waren, sich über die Luca-App anzumelden … »Schauen Sie mal, dahinten gibt es vielleicht Netz« war wahrscheinlich einer der häufigsten Sätze des Abends.

Wechseln wir in die Städte Singen und Radolfzell: In beiden (Innen-)Städten gibt es öffentliches WLAN, das mal besser, mal schlechter funktioniert, je nachdem, wo man gerade ist. Die Lücken sind da, und zu manchen Zeiten hat man das Gefühl, die Lücke ist überall. Gleichzeitig ist zumindest das 4G-Netz von Vodafone für viele nicht mehr citydeckend verfügbar.

Und wer sich auf die Straße begibt im Verbreitungsgebiet oder in die öffentlichen Verkehrsmittel in der Region, der erlebt: Digitalisierung in Deutschland ist, wenn Gespräche unterbrochen werden, die Spotifymusik im Auto unerwartete Pausen macht und man sich plötzlich irgendwie zurücksehnt in eine Welt, in der man CD oder Kassette gehört hat im Auto und telefonieren nur die beiden Miami Vice-Detektive konnten. Und wenn wir doch mitmachen wollen sollen bei der Digitalisierung, dann muss doch wenigstens die Infrastruktur stimmen, oder?

Wir haben uns nun etwas überlegt: Wir werden in den nächsten Wochen immer wieder Iststände veröffentlichen, wie es um die Netzabdeckung in unserem Verbreitungsgebiet bestellt ist und damit auch Verwaltungen, politische Vertreter des Bundes und des Landes und die Anbieter konfrontieren. Und dabei auch der Frage nachgehen, wo es hängt, weil das – wir ahnen es – gar nicht so einfach zu ergründen sein wird. Schreiben Sie uns, wo Lücken in den WLAN- und Handynetzen sind bitte an [url=seitedrei@wochenblatt.net]seitedrei(at)wochenblatt.net[/url]. Wir nehmen uns des Themas mal an.

Nun wünschen wir Ihnen gute Verbindungen, auch zu Ihrer inneren Stimme, wenn Sie am Sonntag (hoffentlich?) wählen gehen.

Gute Woche
Carmen Frese-Kroll, Verlegerin
Anatol Hennig, Herausgeber
Oliver Fiedler, Chefredakteur

Autor:

Redaktion aus Singen

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